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Hallo, bin neu und wollte mich vorstellen

 
Ulrich Wehpke
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Ulrich Wehpke

 ·  #16
Ich habe vor vielen Jahre Gießharz probiert. Damals haben wir Anhänger gemacht und allerlei Dinge eingegossen. Leider ist wegen der großen Haftfähigleit des Materials an der Form und wegen des Eigengewichtes der eingegossenen Sachen, das Ganze doch ziemlich aufwändig.

Als Formmaterial hat sich damals Paraffin am besten bewährt. Daraus lässt dich der Rohling gut lösen und die Formen lassen sich auch gut herstellen. Zunächst wurde eine gewisse Menge in die Form gegeben, danach musste das erst einmal aushärten. Danach wurde die bereits in der Form befindliche Menge mit frischem Gießharz dünn beschichtet und in diese flüssige Masse die einzugießenden Gegenstände eingelegt. Wieder abbinden lassen (Erdbeeren, Spinnen oder Maikäfer, Petersilie usw, alles ist geeignet ;) ). Nach dem erneuten Abbinden kann man die Form auffüllen, die eingelegten Materialien können nun weder absinken, noch aufschwimmen. Wichtig ist: Immer einigermaßen blasenfrei anmischen (evtl. Vacuumrührtopf) und nicht zu viel auf einmal anmischen, das ist sonst zu teuer. Gerätschaften immer sofort reinigen.

Den Rohling kann man nach dem Aushärten aus der Form nehmen (an Kerzenwachs haftet das Gießharz nicht) und nachbearbeiten. Dabei haben sich harte Artifexscheiben gut bewährt. Schleifen (am besten nass) mit Wasserschleifpapier nachbearbeiten (jeder KFZ-Bedarfsladen hat so was), letzte Körnung 800-er oder 1000-er Papier. Dann kann mit Blinkie und Menzerna-Tripel poliert werden. Löcher lassen sich mit einem scharfen Spiralbohrer bohren (Öl verwenden), das Material ist fräsbar.

Viel Spaß und Erfolg!
steinfroilein
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steinfroilein

 ·  #17
Ist nachschleifen bzw. nachpolieren unabdingbar?
Ulrich Wehpke
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Ulrich Wehpke

 ·  #18
steinfroilein
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steinfroilein

 ·  #19
Hat also nichts mit der Flüssigkeit/Substanz zu tun? Ich dachte vielleicht, je fließender desto glatter die Oberfläche....
Ulrich Wehpke
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Ulrich Wehpke

 ·  #20
Nee, die Oberfläche der Form bildet sich dabei ab. Etwas anderes als Paraffin hat sich damals auch nicht angeboten, man muss ja auch offen arbeiten können, wegen der lästigen Positionierung der Einlagen. Das Ganze ist eine ganz schön zeitaufändige Fummerlei, was man den glatten und polierten Ergebnissen nicht ansieht.
steinfroilein
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steinfroilein

 ·  #21
Und gibt es da ein bestimmtes Gießharz was man empfehlen kann bzw. welches man vermeiden sollte?
Ulrich Wehpke
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Ulrich Wehpke

 ·  #22
Au weia, das ist lange und soo tiefgreifend waren meine Erfahrungen damals auch nicht, es ließ sich zu dieser Zeit auch nicht wirtschaftlich machen. Zu viel Arbeit, damit zu teuer. Was für Fernost.

Ich habe damals ein Polyester Gießharz genommen. Man muss allerdings aufpassen: Bei kleinen Mengen die flach aufliegen,ist alles kein Problem. Hinterhältig kann es werden, wenn größere Mengen angerührt werden. Dann kann es vorkommen, dass sich der Abbindeprozess stark beschleunigt und dass dabei das Formmaterial schmilzt. Aber da findet sich bestimmt auch noch etwas anderes als Paraffun. Das war nur herrlich praktisch in der Anwendung und billig.
Pearlfactory
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Pearlfactory

 ·  #23
Edelstein
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Edelstein

 ·  #24
Bei Polyestergiessharz gibt es immer das Problem mit Luftblasen. Leider reagiert das Zeug recht flott, also muss man schnell anrühren und verarbeiten, Dabei entstehen aber Luftblasen im Material. Rührt man vorsichtig und langsam, dann setzt der Härteprozess zu früh ein und die Masse wird rasch zäh und ist nicht mehr giessfähig. Bei kleinen Mengen hilft es, das Harz (ohne Härter natürlich) vorher auf ca 40 - 50 ° zu erwärmen, dadurch wird es deutlich dünnflüssiger und kann besser verarbeitet werden, Allerdings muss nach Härterzusatz sehr schnell gegossen werden.
Die Anmischerei unter Vakuum zu machen, ist natürlich ideal, wenn auch im Hausgebrauch nicht ganz einfach zu realisieren.

Eine weitere Möglichkeit ist, mit Acrylglas zu arbeiten. Aus Wikipedia: "PMMA ist jenseits von 100 °C plastisch verformbar und diese Verformung ist thermisch reversibel. Es ermöglicht eine gute spanabhebende Bearbeitung, lässt sich sehr gut mit CO2-Lasern schneiden oder gravieren und ist kratzunempfindlicher als andere Thermoplaste. Verbindungen durch Kleben oder Schweißen sind möglich."
steinfroilein
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steinfroilein

 ·  #25
Pearlfactory, weißt Du, ob die Gießharze auch wetterfest sind? Ich bräuchte da was für den outdoor-Bereich. Welche Form machst Du? Ich meine, welches Material?

@Edelstein: vom "sehr schnell gießen" würde ich trotzdem abraten und eher mit einer Spritze eingießen. Das vermindert die Luftbläschen. Ich weiß nur noch nicht, ob die einzelnen Schichten nach dem Abbinden sichtbar werden....
Pearlfactory
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Pearlfactory

 ·  #26
@ Steinfroilein

Ich habe noch gar nicht anfangen können mit Gießen ^_^ ich hab noch nicht alle Materialien zusammen.
steinfroilein
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steinfroilein

 ·  #27
Hältst uns aber auf dem Laufenden, gell?
Ulrich Wehpke
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Ulrich Wehpke

 ·  #28
im Vacuum anrühren, sollte die Probleme beseitigen. Die Reaktionsgeschwindigkeit ist eine ärgerliche Sache, vor allem dann, wenn zu viel angemischt wurde. Die steigt nämlich mit zunehmendem hydrostatischem Druck rapide an.

Wetterfest ist Polyesterharz alle Male. Aber bei manchen Sorten besteht eine gewisse Vergilbungsgefahr durch UV-Einstrahlung. Darauf sollte man achten.
stefanS
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stefanS

 ·  #29
ok
da ich nun seit ca 5 jahre auf dem gebiet in der forschung arbeite, hier ein paar tips von mir
eine glatte oberfläche bekommt man nur wenn die vorherige kugel auch eine perfekte oberfläche hatte.
es gibt entformbare silikonmassen die einfach angerührt werden und dann auch wirklich perfekt abgießem. ich nehme objekte aus glas, auf denen man hinterher sogar die fingerabdrücke des chefs drauf findedet ( wenn er mal wieder meine auf hochglanzpolierten stücke vor dem abguß ohne handschuhe anpackt ) die abgegossenen objekte haben hinterher opitsche qualität ( linsen ). die formen müssen 2 geteilt sein damit man eine perfekte kugel gießen und auch sie hinterher entformen kann ich spanne die form immer zwischen 2 holzbretter ein und gebe die kunststoffmasse über eine spritze in die form und lasse diese dann aushärten. über das mischungsverhältnis kann man dann die topfzeit ( verabreitungszeit ) einstellen. für objekte sieht es seht gut aus wenn man blattgold oder auch blattsilber einarbeitet
gruß
stefan
tatze-1
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tatze-1

 ·  #30
Zitat geschrieben von stefanS
ich nehme objekte aus glas, auf denen man hinterher sogar die fingerabdrücke des chefs drauf findedet ( wenn er mal wieder meine auf hochglanzpolierten stücke vor dem abguß ohne handschuhe anpackt )

Hrhrhr, da kann sich der Chef nicht mehr rausreden, er wär's nicht gewesen :D Habt Ihr schon eine Fingerabdruckdatei angelegt, um die Schuldigen überführen zu können ;-) ?
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