Porträt in Gold

Hallo Goldschmiede-Kollegen

ich habe einen Kunden der gerne ein Porträt seiner Frau in 3D als Ring und Anhänger gearbeitet haben möchte.....muß ich leider passen, so genau bringe ich das in Handarbeit keinesfalls hin.
Meine Frage hierzu: Weiß einer von Euch ob es die Möglichkeit gibt das in Gießtechnik zu verwirklichen?
(Der Mann hat das in USA gesehen, da gibt es 3D Gesichter in Acryl.)

Über Infos, ob und wenn ja, wo sowas angeboten wird, wäre ich dankbar, dann könnte ich den Auftrag außer Haus geben.

Kollegiale Grüße und uns allen ein gesundes, erfolgreiches und kreatives Jahr
Silvie die Schmiedin

Kategorien: Trauringe | Ringe | Ohrringe | Ketten & Anhänger | Armschmuck | Charms | Beads | Accessoires | Sets | Lose Edelsteine | Damen-Uhren | Herren-Uhren | Kinder-Uhren

Ulrich Wehpke macht das
wehpke.de
bzw PN hier an ihn

Danke Kollegen!
Ja, genau so wie in dem Link mit den Gesichtern in Acryl hat sich der Herr das vorgestellt.
Ich werde die angegebenen Kollegen kontaktieren um herauszufinden ob die das in Lasertechnik herstellen können.
Danke für die schnellen Antworten!

Wünsche viele Aufträge für 2011 und sende kollegiale Schmiedegrüße
Silvie

Auf diesen Seiten gefunden:
fz/verlobungs-und-hochzeitssch…1281008572

Der Link zu den computergenerierten Büsten ist interessant, führt für mich aber zu ganz grundsätzlichen Fragen gestalterischer Natur.

Das Verhältnis eines so hergestellten Portraits zu Einem, das von Hand modelliert wurde, ist in etwa das von einer feinen Emaille-Malerei zu einem emaillierten Abziehbild.
Alles hängt natürlich vom Geschmack des Kunden ab, ob dieser eine künstlerische Arbeit zu schätzen weiß oder mit einem Bild aus einem Automaten zufrieden ist.

Beste Grüsse

Nun ja, ich urteile anhand des Beispielportraits, welches in der von "Edelstein" verlinkten Anzeige von EGO3D zusehen war.
Ich weiß, dass der Computer ein Werkzeug ist.
Lalique hat auch eine Reduziermaschine verwendet, aber der hatte immerhin Künstler, die modellieren und zeichnen konnten.
Ich habe in letzter Zeit immer mehr den Eindruck, dass sich Goldschmiede auf Technologie anstatt auf Können verlassen.
Ich selber versuche, dass anders herum anzugehen.

Interessant zu welcher Diskussion das hier nun geführt hat....
ich muß ehrlich gestehen ich habe damit keine Probleme, denn:
Der Kunde (und zwar ein sehr sehr guter Stammkunde) hat eine bestimmte Vorstellung und kommt damit zur Goldschmiedin seines Vertrauens. 1:0 für mich....
Ich finde die Lösung für seinen sehr bestimmt geäußerten Wunsch und kann diesen umsetzen lassen. 2:0 für mich....
Die Porträts die ich außer Haus arbeiten lasse, und das werde ich nicht vor dem Kunden verheimlichen sondern der wird genaustens über die Technik informiert, gestalte ich ja dann erst zum Schmuckstück um. D.h., ich arbeite einen Ring sowie eine lange Kette für den Porträtanhänger, das alles in 750/-, wobei die Kette reine Handarbeit wird und ich auf das Gewicht keine Rücksicht nehmen muß. 3:0 für mich...
Für einen Kunden der grundsätzlich bei Schmuckaufträgen kein finanzielles Limit setzt werde ich Himmel und Hölle in Bewegung setzen um seine speziellen Vorstellungen zu verwirklichen.
Das ist mir bis jetzt auch immer alles in reiner traditioneller Handarbeit gelungen. Sich nun in diesem speziellen Fall einer neuen modernen Technik bedienen zu dürfen, in Verbindung mit traditioneller Goldschmiedearbeit finde ich genial!
So ist uns allen geholfen: Mein Kunde bleibt König in meiner Werkstatt und ich habe immer noch genug mit der Gestaltung des Schmuckstücks zu tun.
Finde ich gut!

Kollegiale Grüße von Werkbrett zu Werkbrett
Silvie

Um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen, ich habe nichts Grundsätzliches dagegen Technologie zu verwenden. Auch mit Silvie Smith`Meinung bin ich absolut d´accord.
Mein Punkt war ein anderer, hat aber mit Sehgewohnheiten zutun.

Meiner Meinung nach ist das in Link gezeigte, durch Computertechnik entstandene Portrait schlicht schlecht. (in dem Sinne, das in dem Kopf keine gestaltende Formung stattfand) Um einen Vergleich zu haben, schaue man sich Miniaturskulpturen von der Renaissance bis zum 19. Jahrhunderts an.

Fast möchte man sich entschuldigen, eine Diskussion über künstlerische Gestaltung hier begonnen zu haben. Ist ja auch ein Handwerker Forum. Gruss vom Dino.

Karl Wunderlich