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Pariser Oxid chemisch ablösbar?

 
Tilo
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Tilo

 ·  #1
hab hier dummerweise ne versilberte Karaffe zum Reinigen/Zaponieren angenommen, die sich jetzt fast allem widersetzt, was ich aufzubieten habe, ist mir so noch nie passiert

sah eigentlich klar aus: weitestgehend schwarz: nur einige kleine Stellen silbern: also dort der Zapon noch ok, der Rest eben angelaufen, macht man ja nicht das erste mal
also fix die hellen Stellen mit Aceton gesäubert
und Reinigungsschaum auf dem schwarzen Bereich: kaum Reaktion, nur mit viel Rubbeln gewisse Erhellung,

ok, also auf die harte Tour: Renoverin
ach, zeigte auch keine nennenswerte Reaktion!

na gut, dann eben mit Polierpaste: Pustekuchen, da schrubb ich mich dusselig damit

nur Schmirgelpapier hat mit akzeptablem Aufwand(an ner unsichtbaren Stelle) Wirkung gezeigt
bloß mag ich das nicht, wiel ich nicht weiß, wie dick die Versilberung ist, nicht daß ich dann diese gleich mit runterhole, mal vom Zeitaufwand für Schmirgeln und Schleifen und Polieren mal ganz abgesehn

mal abgesehn von den hellen Stellen: könnte das Teil mit Pariser Oxid geschwärzt sein?
gibts da Chemie dagegen?
oder scheint das einfach eine normale, halt zig Jahre alte superdicke Sulfidschicht zu sein, die man bei massivsilbernen Schmuckstücken einfach mit Glühen beizen behandeln würde?

hab das Teil jetzt erstmal wieder komplett geschwärzt, die untere Hälfte sollte eh dunkel bleiben,

habt ihr sowas schon mal durch?
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #2
Tilo
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Tilo

 ·  #3
hab mit oxidbeize alle leicht hellen stellen ebenfalls dunkel gemacht und wird jetzt vom kunden als "muß so" hingenommen
Edelstein
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Edelstein

 ·  #4
Hallo Tilo,

du schreibst, das Teil ist versilbert. Was verbirgt sich denn darunter? Womöglich ist die Silberschicht schon durch und die Schwärzung im Untergrund.
Adrian Weber
 
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Adrian Weber

 ·  #5
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tatze-1
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tatze-1

 ·  #6
Adrian, laut Arbeitssicherheitsvorschrift ist das Tragen von Handschuhen im Umgang mit Säuren nicht optional sondern Vorschrift. Macht nur keiner. Erst wenn was passiert und die Berufsgenossenschaft auf den Plan tritt, dann könnte sich da was ändern.

Eigentlich müßte sich ein Goldschmied beim Prüfen vom Schmuck mit Prüfsäuren in die komplette Kluft werfen (säurefeste Gummischürze, säurefeste Gummihandschuhe, Schutzbrille, Schutzschild vor dem Gesicht zusätzlich, säurefeste Gummischuhe). Hab noch keinen gesehen, der das außerhalb der Lehrlingsunterweisung in der Meisterprüfung macht.

Bei dem hier erwähnten Arbeiten mit Cyanidlauge würde ich mich allerdings freiwillig in die vollständige Kluft schmeißen. Das wäre mir zu heikel.
Adrian Weber
 
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Adrian Weber

 ·  #7
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Ulrich Wehpke
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Ulrich Wehpke

 ·  #8
Tilo
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Tilo

 ·  #9
ich habe aber nicht so eine große galvanik, wo auch nur die hälfte des teils reingeht
(die untere hälfte sollte eh aus gestalterischen gründen schwarz bleiben)

die sache ist ok so
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #10
Ulrich Wehpke
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Ulrich Wehpke

 ·  #11
Das könnte ich mir eigentlich nur bei Schwarznickel, Schwarzruthenium, Schwarzrhodium u. dgl. vorstellen, wenn die Schicht dick genug ist. Da diese Niederschläge jedoch nur zu Dekozwecken aufgebracht werden, kommt es eigentlich nicht in Frage. Bei einer alten Tekanne erscheint es mir völlig unwahrscheinlich, dass sich jemand mit Schwarzrhodium daran zu schaffen gemacht hat. Auch Pariser Oxid ist so was auf katalytischer Ebene, diese Bäder bekeimen metallische Oberflächen stromlols.

Die schwarzen Schwefelverbindungen auf Silber, werden beim elektrolytischen Versilbern zerstört. Sie verschmutzen allenfalls das Silberbad. Von daher sollte man nicht unbedingt das beste Glanzsilberbad nehmen. Es ist auch zweckmäßig mit stärkeren Strömen, bzw. Spannungen zu arbeiten. Für diese Zwecke habe ich ein altes Silberbad, da gehe ich dann mit fünf bis acht Volt ran. Danach in die Magnettrommel, die "Kugeln" oder mit der Kratzbürste behandeln. Hinterher noch mal überpolieren und glanzversilbern und fertig. Wie neu.
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