Edelsteine & Perlen
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Kapitalanlage Farbedelsteine?

 
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 ·  #16
tilo, ich finde die idee nicht so abwegig.
ich werde deine einwände der reihe nach beantworten.

die frage, ob 2-3mm große rubine echt oder synthetisch sind, stellt sich kaum. in diesen größen sind so gut wie keine synthesen unterwegs, weil es sich nicht lohnt. deshalb braucht der bauer auch kein refraktometer.

nach dem krieg sind die wiener scharenweise ins umfeld gepilgert und haben dort ihren schmuck gegen essbares getauscht. die überlebenden sind heute noch sauer auf die bauern, weil sie für ihren schmuck -und das waren beileibe nicht nur goldene Eheringe ohne steine - nur ein paar kartoffeln bekamen.

der vergleich mit billigst-auktionsware hinkt.
erstens weise ich am ende des artikels darauf hin, dass man auf drei dinge achten sollte: qualität, qualität und qualität.
zweitens: ich bin deinen links nachgegangen. die rubine, saphire und smaragde sind alles schrott. klar, dass du die nur verschleudern kannst. das wird in unseren breitengraden seit 15-20 jahren nicht mehr verarbeitet. der dritte link führt zu amethyst und citrin, vor denen ich im artikel ausdrücklich warne.

im vorletzten absatz schreibst du, der goldschmied würde "den kram" nicht auf lager kaufen. da gebe ich dir recht. das billigzeug von unser aller liebster auktionsplattform legt sich tatsächlich keiner auf lager.
den kauft allerdings auch kein goldschmied, "wenn er ihn wirklich braucht". bei anfertigungen werden nur mehr hochwertige steine verarbeitet und um den aus der fassung gefallenen smaragd zu ersetzen, kauft/ersteigert auch keiner ein lot schotter.

letzter absatz: wenn ich mir die preisentwicklung, besonders bei kleinen rubinen, aber durchaus auch bei kleinen saphiren und smaragden während der letzten zehn jahre so ansehe, dann würde ich liebend gerne steine zurückkaufen, die ich vor 10 jahren verkauft habe...

klar würde ich als investor auch feine, größere einzelsteine kaufen, aber die idee (zusätzlich) kleine steine zu kaufen, halte ich nach wie vor für nicht dumm.
steinfroilein
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steinfroilein

 ·  #17
Burmarubine rd. fac. von 1,00-3,00 mm sind nur noch seltenst auf dem Markt. Das damalige Importverbot hat im europäischen Raum deutliche Spuren hinterlassen. Auch feine Saphire werden immer mehr zu Mangelware. Geschweige denn vom kalibrierten Maschinenschliff....

Vom Prinzip her hat WEZ Recht, kleine Ware ist schneller wiederzuverkaufen, als große Unikate. Die Nachfrage bei den großen Steinen ist dünn gesät. Ich spreche nun nicht von Amethyst, Citrin, Blautopas, Peridot etc, sondern von Rubin Saphir Smaragd und den wirklich seltenen Edelsteinen ab einer bestimmten Qualität. "Normale" Qualitäten hat jeder genug auf Lager, auch die Verkaufsplattformverkäufer. Daher lohnt sich der Vorschlag vom WEZ nur für Personen, die auch eine Ahnung haben bzw. sich entsprechend seriös beraten lassen.

Von was Tilo spricht, ist die wahnsinnsgroße Menge normaler günstiger Ware, die (vermutlich) für die meisten Goldschmiede ausreichend ist. Wir haben in den letzten Jahren einige Insolvenzwaren der hiesigen Schmuckindustrie und Edelsteinhändler aufgekauft und sind aber sehr froh darüber, da es sich in unserem Fall meist um mittlere bis feine Qualitäten handelt. Solche Ware wird nicht auf Verkaufsplattformen "verramscht".

Nicht umsonst heißt es, der Preis ist der Qualität entsprechend!

Klar, Schnäppchen kann man machen, auch ein blindes Huhn findet mal ein Korn.

Allerdings und nun spreche ich aus eigener Erfahrung, kaufen wir selber grundsätzlich nicht von Privatpersonen Steine auf. Die Erwarten von Privatpersonen sind meist viel zu hoch. Da muß man aber auch beachten, wer wo seine Steine bezieht. Wir haben ja selber Produktionswerke und zusätzliche Lohnbetriebe, die für uns arbeiten. Und normale Handelsware beziehen wir meist direkt aus dem Ursprungsland. Zwischen EK Edelsteinhandlung/Edelsteinschleiferei und EK/VK Privat liegen Welten. Ob und inwiefern derzeit und absehbar Juweliere und Goldschmiede Edelsteine von privat ankaufen, ist unterschiedlich und für die Zukunft nicht absehbar.

Peridot, als "Normalstein", hat preislich die letzten Jahren fast um 100 % zugelegt. Im Topas- und somit auch im Blautopasbereich gehen ebenfalls derzeit die Preise hoch. Wie gesagt, alles Neuware, als neue Produktionen. China kauft nicht nur weltweit den Markt an Rohware leer, sondern bereits auch schon als Facettierware. Dies wird sich auch demnächst bei uns hier im europäischen Raum sehr niederschlagen. Die Preise werden steigen. Von daher finde ich die Passage in der website von WEZ nicht abwegig. Die Tauschgeschäfte zu Kriegszeiten sind bekannt, viele von uns haben das vermutlich nicht mitgemacht, aber sicherlich von den Eltern oder Großeltern überliefert bekommen.

Nochmals zur "Anlage", egal ob Wertanlage oder Kapitalanlage. Eine Anlage ist nur dann sinnvoll, wenn es nicht weh tut, das Geld auszugeben. Ich würde nicht den letzten Betrag in irgendwas investieren. Auch hier gilt, wenn überhaupt, Streuung.

Um ehrlich zu sein, anstelle mehrere 1kg oder 500gr Goldbarren zu kaufen, wäre es sinnvoller, diese oder wenigstens Teile davon in kleineren Stückelungen zu kaufen. Wenn man mal schnell 2000 € (oder 5.000 oder 10.000, das soll nur als Beispiel dienen) braucht und nur in Gold "flüssig" ist, sind 50gr oder 100gr Barren eher mit Verlust zum derzeitig niedrigen Goldpreis verkäuflich. Und als Tausch hätte man auch mehr davon, wenn man eher mehrere kleine Stückelungen hat als nur einen Großen. Und ich denke, in diesem Zusammenhang sieht das auch mein Kollege vom WEZ.

Only my opinion. 😉

Bevor ich es vergesse, synthetische Rubine und Saphire gibt es schon ab rd. fac. 1,00 mm (bei uns sogar in der 1.000er Werkspackung)...
Tilo
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Tilo

 ·  #18
ich möchte doch einfach nur wissen, wie das praktisch ablaufen soll
das Prozedere mit Edelmetall oder Alk oder Zigaretten ist klar:
man geht im schlimmsten Fall mit ner silbernen 10DM oder 10Euro-Münze, oder 2 oder 5 Silberreichsmark einkaufen und kann mit dieser Stückelung und dem bekanntheitsgrad dieser Objekte sicher was erreichen
oder mit Goldbarren in kleiner Stückelung
hilfsweise mit ner Stange Zigaretten oder dem Fusel oder so
oder mit Schmuck
das hat nachweislich so funktioniert

wie soll das mit den losen Steinen bitte ablaufen?nehmen wir einfach mal als Beispiel diesen Stein
edelsteine.at/rubin-rund/101d/4557/#g4557
genau 3mm 87,- jetzt gekauft als Microinvestment schöne Qualität
und hier zum Vergleich
eurogem.biz/de/shop/Synthetisch-Korund/Rubin/Rund/Brillantschliff/2614.html
Stückpreis 30cent
und ich gebe zu, daß ich mich schwertu, da nach bloßenm Augenschein echt von unecht zu unterscheiden, denn im echten Leben sehn die Synthetischen Rubine ja nicht so komisch aus wie auf dem Foto im Link, wo vielleicht ein roter wasweißich als Platzhalter genommen wurde
wie soll das nun als Investment rückabgewickelt werden?
wer kauft das und zu welchem Preis (nach Berücksichtigung der Umstände., erstmal die Echtheit festzustellen bei sauberen Steinen in bester Farbe)
schöne Idee dazu:
ich kaufe 3 solcher echter Steine auf Rechnung
und 30 der Synthesen
dann kann ich mit meiner Rechnung schonmal bei 10 Leuten je 3 meiner Synthesen als die von der Rechnung präsentieren, welcher Bauer kann mir das Gegenteil beweisen?
einschweißen, sodaß man gar nicht mehr an den Stein rankommt zur Prüfung?
so wie es bei den Goldbarren sinnloserweise üblich ist?
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #19
Ja, neulich hab ich so Schokoladentafeln-Goldbarren gesehen. Die sind zwar bissi was teurer, aber für die Krise...?

>>Bevor ich es vergesse, synthetische Rubine und Saphire gibt es schon ab rd. fac. 1,00 mm (bei uns sogar in der 1.000er Werkspackung)...<<
Naja, der Bauer / die Bäuerin freut sich da auch drüber, solange es schön funkelt. Ich halte auch Opal-Imis für ne gute Idee, die sind doch soooo schön. Und robust noch dazu....

Ich seh schon... die Krise kann kommen. Ha-ha.
Tilo
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Tilo

 ·  #20
ich glaube, du nimmst die sache nicht ernst genug
;-)
Manam
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Manam

 ·  #21
Nach meinen bisherigen Erfahrungen glaube ich, dass unbehandelte Rohsteine tatsächlich eine Wertanlage sein könnten ...
Tilo
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Tilo

 ·  #22
und wo bekommt man als Privatmann
>unbehandelte rohsteine<
her zur wertanlage?
und wer kauft sie einem privatmann wieder ab?
das interessiert mich jetzt aber wirklich, noch dazu, wo eigene Erfahrungen vorhanden sind
Manam
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Manam

 ·  #23
Das ist genau das was ich erfahren habe: an <unbehandelte rohsteine> kommt man schwierig ran - also ein Nachfrageüberhang. Das macht sie so wertvoll. Der 'Bauer in der Krise' hat sie also ertauscht oder auf seinem Feld gefunden ( ... im Habachtal ?! )
HGF
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HGF

 ·  #24
Zitat geschrieben von Manam
Nach meinen bisherigen Erfahrungen glaube ich, dass unbehandelte Rohsteine tatsächlich eine Wertanlage sein könnten ...


Das ist nachvollziehbar.

Es allerdings auch nachvollziehbar, dass der überwiegende Teil der Forum-Teilnehmer Lesern weismachen will, dass dem nicht so sei.
Juwelfix
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Juwelfix

 ·  #25
Dann soll doch die Minderheit der Forenteilnehmer sein Geld einfach anlegen, wie sie wollen, aber bitte nicht in ein Paar Jahren hier aufschlagen und rumheulen, dass man seine Klunker nicht mehr, oder nur mit großem finanziellen Verlust, los wird.
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #26
Eine spannende und interessante Diskussion ist das hier.

Wir haben Erfahrungen aus der der letzten Krise unserer Eltern nach dem zweiten Weltkrieg, der Hungersnot und der neuen Währung nach einer Hyperinflation.
Daraus schließen wir auf mögliche Sicherheiten im Wiederholungsfalle.

Was aber, wenn die nächste Krise nicht kommt oder nicht so kommt sondern anders? Wenn man mit keiner Besatzungsmacht mit Hilfe einer Packung Zigarretten oder einer Flasche Cognac eine Unterschrift oder einen Stempel abhandeln kann? Dann wirken die alten Rezepte nicht. In China wird schon empfohlen sich Gold als Sicherheit zuzulegen aber pro Haushalt nicht mehr als 1 Kilo.

Wir können uns auf Krisen, die wir nicht kennen nicht vorbereiten.

Das ist ähnlich wie mit echten Rentenversicherungen, wenn das alle gleichzeitg machen, kann es nicht (ohne Verluste) funktionieren. Eine Umlagerente dagegen funktioniert wenn auch die Beträge mal höher und mal niedriger ausfallen.
Tilo
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Tilo

 ·  #27
ich warte immer noch darauf, wie ein zukünftiger handelspartner, der zudem sogar Laie sein kann, die Echtheit und den Wert der kleinen Klunker erkennen soll, bzw wie ihm angesichts der billig verfügbaren Synthesen das Mißtrauen vor Fälschungen genommen werden soll

ich wiederhole nochmal: die Echtheit kann man an den als Schrott bezeichneten günstigen Steinen anhand der Einschlüsse viel leichter erkennen als bei den perfekten teureren
steinfroilein
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steinfroilein

 ·  #28
Tilo, Deine Frage ist durchaus berechtigt. Die Antwort ist aber auch klar: entweder man kennt sich selber in der Materie aus oder man wird seriös beraten. Andernfalls ist eine Anlage nur zugunsten des Verkäufers. 😉
Tilo
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Tilo

 ·  #29
ich komme nochmal explizit auf die Kernaussage zurück aus dem vom Wiener verlinkten Artikel
wie soll
"1,5mm bis 3mm Durchmesser zu kaufen. ... kleinen Rubinen, die als Besatzsteine oder für sogenannte Pavée-Fassungen ... gewinnbringenden Wiederverkauf "
auch wenn ich das Wort Chancen nicht mit zitiert habe:

es wird nicht nur Kaufkraft-Werterhalt (was schonmal nicht schlecht wäre), sondern sogar Gewinn in Aussicht gestellt
die Strukturen dafür möchte ich immer noch wissen
es war ja von max. 50,--Steinen die Rede
das sind dann 2mm Steinchen oder so?
in dem heutigen Verkaufspreis steckt dann 19/20% Mehrwertsteuer drin

wie viel würde der Kunde heute und WO dafür bekommen, wenn er den zum Ankauf vorlegt?
ich würde den Stein nicht ankaufen, was weiß ich denn, ob der echt ist?

kann doch nicht so schwer sein, diese klare Frage zu beantworten, wenn man ein gewinnbringendes Anlagekonzept anpreist
bei Gold und Silber hat man bei solchen Kleinststückelungen einen SPread von 20 bzw 25%, der bei größeren Einheiten insbesondere beim Gold deutlich geringer wird, beim Silber sorgt die in Deutschland noch auf Umwegen verringerte Mehrwertsteuer für immer höheren Spread
bei Steinen ist der Spread schonmal bei allermindestens die volle Mehwertsteuer, zumindest in D.
steinfroilein
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steinfroilein

 ·  #30
Noch ein kleiner Nachtrag, den ich persönlich selbst sehr wichtig finde. Es ist sehr trendy, im Internet nach Schnäppchen Ausschau zu halten. Bestimmte Verkaufsplattformen bieten reichlich Gelegenheit dafür.

Ich möchte auf folgende 2 Links aufmerksam machen:
http://www.ebay.de/gds/Experti…783/g.html und http://www.ebay.de/gds/Achtung…479/g.html
Zitat
Die entsprechend qualifizierten und auch zugelassenen Anbieter verfügen über eine fundierte Ausbildung und die Zulassung durch ein national oder international anerkanntes Lehrinstitut. .... - Hinterfragen Sie daher immer die Qualität und Güte der Expertise

Seriösitat erkennt man daran, wenn der Verkäufer bereitwillig Auskünfte erteilt.

Expertisen sollten auch aussagekräftig sind, keine Abkürzungen enthalten und die [b]vollständige Adresse des Expertisenausstellers ausweisen.[/b]

Hier ein Beispiel, wie Expertisen und reports anerkannter Laboratorien aussehen sollten: http://www.google.de/imgres?im…CFgQrQMwAA

Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser. 😉

@Tilo: mein jetziger Beitrag bezieht sich nicht auf Dein posting, ich wurde von einem Kunden unterbrochen, der vorhin an der Tür klingelte und ich das "Absenden" vergessen hatte...
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