Goldschmiedeforum
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Giessereiknigge

 
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #151
Zitat geschrieben von Silberfrau
Ok, Loch bohren ist ja nicht so schlimm wie ganze Zarge erneuern.
Nächste Frage.
Wenn ich ein fertiges Metallmodell habe, schon fix und fertig geschliffen und alles und entdecke doch noch eine Pore oder eine eingesunkene Lötnaht und will aber nicht unbedingt nochmal anfangen zu löten, (und hab auch keinen Puk ) was nehm ich da zum Ausbessern?
Aktuell ist 2K Kleber das Mittel meiner Wahl, was nehmt ihr?
Wenn das bisher geklappt hat würde ich den weiter nehmen. Wir wissen ja nicht welchen Gummi Deine Giesserei nimmt und welche Temperaturen sie verwendet.

Zitat geschrieben von Silberfrau


Noch ne Frage:
Es geht um unkomplizierte Abformbarkeit.
a.) bei zwei geplanten Teilen gibt es ein bzw. mehrere Röhrchen, Außendurchmesser 4 mm, innen ca. 2,5, die sind 7,5 mm lang und an einem Ende soll ein Stein rein. Es ist nicht notwendig dass die durchgehend hohl sind, am Ende, das reicht.
Wie vorgehen?
Dem Giesser dazuschreiben, dss er es unten auffüllen kann? Oder dringt die Formmmasse automatisch nicht so tief vor wenn ich es verböde?
Fülle das Röhrchen selbst auf die von Dir gewünschte Form auf. Ansonsten besser an beiden Seiten offen als verbödet.

Zitat geschrieben von Silberfrau

b.) Dann hab ich noch ein Röhrchen gleicher Abmessung, gut 5mm lang, das steht auf einem Bodenblech. Wäre es dem Gießer lieber, dieses wäre auch von unten aufgebohrt? Brauchen tu ich nur den Luftraum für den Stein.
Nicht nur das, der Kunde braucht die Bohrung von unten um den Stein hin und wieder zu reinigen.
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #152
Zitat geschrieben von Heinrich Butschal
Fülle das Röhrchen selbst auf die von Dir gewünschte Form auf.

Womit z. B.?

Zitat geschrieben von Heinrich Butschal

Nicht nur das, der Kunde braucht die Bohrung von unten um den Stein hin und wieder zu reinigen.

Da sprichst du Wahres.
Nur bei 7,5 mm, vielleicht werden es auch 8,5, geht das dennoch problemlos in Röhrchenform zu gießen?, dass bis unten auch durchgehend offen bleibt? Nicht irgrndwo die Wandstärke unbemerkt zu dünn wird und man da durchschmirgelt oder einbeult?
Also an mir solls ja nicht liegen. Ich wills ja nur nicht komplizierter machen als es sein muss.
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #153
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #154
Ok.
5mm langes Teil durchgebohrt.
Spart ja auch Gewicht, hehe.
Die langen Röhrchen sind erst im Herbst dran.
Ulrich Wehpke
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Ulrich Wehpke

 ·  #155
Zitat geschrieben von Zirkonhead
Horbach in Idar-Oberstein vergießt schon seit einiger Zeit Altmaterial. Aber auch jeweils als eigene Küvette.
Ergebniss auf Kundenrisiko.
Ich hab gerade an solchen Ringen Poren verschweißt :mrgreen:
Grausig !

Und dann hatte ich vor einiger Zeit eine Anfrage von einem Österreicher, der Altgold verarbeitet haben wollte. Dem haben aber meine extra aufgesetzten Bedingungen nicht gefallen. Naja, scharf drauf war ich eh nicht.


So, hat ein paar Tage gedauert, denn jeden Tag kommt so was auch bei mir nicht vor. Hier nun ein Ring, den ich aus dem Altgold eines Kunden gezimmert habe. Das waren Ringe, Ketten, Ein Armband, halt kreuz und quer. Wenn man es richtig macht, gibt es weder Löcher noch andere Fehler. An diesem Ring habe ich noch nicht einmal den Laser bemüht und das ist immer die erste Reaktion bei Fehlern.
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Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #156
Ulrich Wehpke
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Ulrich Wehpke

 ·  #157
Als Glück würde ich es nicht bezeichnen. Ich schau mir die Grundstoffe an und was mir nicht passt, kommt auch nicht in den Tiegel. Derartige Ergebnisse sind die Regel, nicht etwa die Ausnahme.

Du hast vollkommen Recht, wenn Du von Aufbereitung sprichst. Auch die Scheideanstalten machen längst nicht alles mit Nassverfahren. Da will ich mich auch gar nicht reinhängen. Aber der Rest? Meist sind es doch nur ein paar Kleinigkeiten, die korrigiert werden müssen. Warum sollen wir Goldschmiede da außen vorbleiben? Altgold, oder kaputtes Gold immer zur Scheideanstalt? Die Größe dieser Konzerne und ihre wirtschaftlichen Erfolge, sollten zu denken geben. Wenn ich etwas zur Scheide gebe, dann muss es nass geschieden werden. Das ist nicht mein Geschäft. Aber wenn mal ein Draht oder ein Blech nicht will sondern bricht, eine Schmelze Bläschen macht, das ist kein Grund Geld aus dem Fenster zu schmeißen.

Ein Skandal ist es allerdings, was unser Nachwuchs auf diesem Sektor lernt. Da hängt es nicht nur bei den Ausbildungsbetrieben, sondern auch bei den Schulen ganz gewaltig.

Metallurgie ist eben doch ein Fremdwort.
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #158
Letzteres liegt vielleicht daran, dass es 1. keine up-to-date Fachliteratur gibt, 2. die es können, es überwiegend lieber geheim halten (Anwesende ausgenommen) und 3. auch das Equippment für die Praxis in der normalen Goldschmiede schon sowieso nicht vorhanden ist aber an den Schulen halt auch nicht, bzw. zumindest kein Lehrer vorhanden der sich damit auskennt und in der Praxis braucht man auch noch Material zum Üben.
Wir Meisterschüler fanden es schon boah und wow, als die liebe Frau Glanzner, die uns unterrichtet hat, erzählte, dass ihre Lehrlinge selbstständig eine Quartscheidung durchführen dürfen.
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #159
Wartet noch zehn Jahre, dann werden unsere Lehrlinge alles das lernen müssen was TATA in Indien vor gut 20 Jahren, was ich dort als Ausbilder gesehen habe, konnte. Nämlich aus Rohgold über viele Zwischenschritte Schmuckgold herzustellen, konnte.

Die Gussporen und Strukturfehler die ab und zu vorkamen, konnte die wenigstens analysieren, bei uns war dieses Wissen verloren gegangen, weil die Pforzheimer Schmuckindustrie die Vorlegierungen damals perfekt liefern konnte. Jetzt stirbt dieses Wissen langsam hier aus und muss später wieder neu erarbeitet werden. Schon allein weil meine Seminarunterlagen kaum mehr gelesen werden und Ulrich nichts aufschreibt.

Ok genug, und Deutschland steht 0:2 auch nicht so toll. :-(
Tilo
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Tilo

 ·  #160
Zitat geschrieben von Heinrich Butschal
Ulrich nichts aufschreibt.

bitte?, ich bin froh, daß er so viel aufschreibt in den Foren ;-)
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #161
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #162
Es wird jedoch auf eine zunehmende Spezialisierung hinauslaufen und nicht auf den Universalgoldschmied.
Auch der Arzt schickt mein Blut und Urin ins Labor, mich zum jew. Spezialisten und meine Medizin hol ich in der Apotheke ab.
Ich denke das ist auch bei den Goldschmieden nicht mehr umkehrbar. Universalgelehrte bleiben sicher die Ausnahme.
Was aber nicht dagegenspricht zumindest in der Ausbildung mehr anzubieten.
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #163
Zitat geschrieben von Ulrich Wehpke
Was ist das denn für eine Form? Wenn sie aus Gummi ist, dann kannst Du sie brennen. Heißes Röhrchen rein und a weng qualmen lassen. Den aufgeweichten Gummimelm entfernst Du dann mit Waschbenzin.
Voila!

Angerufen, Gießerei sagt, ja, es ist Gummi, ja, das können Sie brennen, ja, aber machen sie es bitte selber, wir schicken die Form gerne zu.
Schon wieder was gelernt.
Danke, Ulrich!!!!! :D :D :D
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #164
Hätte ich auch so gemacht, Form zusenden, der Kunde ruiniert sie und muss dann eine neue bestellen. :-)

Ich rate Dir Einzelelemente an dicken zu einem halben Stern verbundenen Kupferdraht zu löten und davon Gummiformen zu erstellen.

Du kannst dann immer wieder neue Elemente so zu Sammelformen zusammenfassen und auf Vorrat giessen lassen. Das ist billiger

Die Einzelelemente kannst Du dann immer wieder zu neuen Schmuckstücken anders kombinieren.
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #165
Zitat geschrieben von Heinrich Butschal
Hätte ich auch so gemacht, Form zusenden, der Kunde ruiniert sie und muss dann eine neue bestellen. :-)
Ja, logisch, hätt auch nix anderes vermutet, :twisted: aber wie sach ich immer: "No risk no fun"

So Sammelbäumchen hatte ich auch schon, der Nachteil: Manche Elemente braucht man oft, andere wieder seltener, die häufen sich dann, um irgendwann schweren Herzens wieder mit zu den Gusskanälen zu wandern.
aber sonst mach ich das, klar, den Frosch auf dem Blatt gibt es auch einzeln und demnächst auch mit kleiner Zarge....

Ich hab jetzt die Vermutung, wenn ich bei der Gießerei angebe "bitte mit normalem Schrumpf" machen sie eine Gummiform, und vermutlich wenn ich sage "ohne Schrumpf" vielleicht dann eine Silikonform. A. hat man sich halt an den Schrumpf gewöhnt, B. braucht man ein wenig weniger fizzlich zu arbeiten und C. spart es halt nochmal Gewicht.

Frage zu Gummiformen:
in der Berufsschule hab ich mal gelernt (vor langer langer Zeit) Gummiformen hätten eine begrenzte Lebensdauer, aber ich habe keinen Schimmer mehr wie viele Jahre oder wie oft zu befüllen...das war.
Wie ist das heutzutage?
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