Edelsteine & Perlen
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Genauigkeit von Diamanttestern

 
Riza
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Riza

 ·  #1
Hallo liebe Forumsgemeinde,

ich überlege mir, ob ich mir einen Diamanttester zulegen sollte.

Einsatzgebiet wäre der Kauf von Gebrauchtschmuck mit Diamanten (ohne Zertifikat). Bitte jetzt hierzu keine Grundsatzdiskussion.

Bin Privat, und habe da ein paar "Angebote" bekommen, bei denen der Preis des Testers (100-200 EUR) noch mit drin wäre.

Wie hoch ist die Fehlerrate, und gibt es unterschiedliche Genauigkeitsklassen?

Ich habe hier bereits gelesen, dass die Handhabung nicht ganz ohne ist. Läßt sich so ein Gerät im fremden Wohnzimmer zweifelsfrei einsetzen?

Gruss

PS.: Waage und Vergleichsdiamant würde ich natürlich beim Kauf auch dabei haben.
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #2
Der Handel mit Goldschmuck ambulant z.B. in fremden Wohnzimmern ist nicht zulässig und verboten. Dazu gehört der Ankauf.
Und wenn man nicht in Zweifelsfällen durch eigene Kenntnisse Diamanten von Imitationen unterscheiden kann, dann würde ich vom Gebrauch eines Testers abraten. Für eine Voruntersuchung können sie jedoch brauchbar sein.
Riza
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Riza

 ·  #3
Nun, ich kann es gar nicht glauben, dass privater Weiterverkauf von gebrauchten Schmuckstücken verboten sein soll. Wie rechtfertigen sich die Leute bei ebay?

Ankaufstellen? Na die kann man voll vergessen: 5 Euro/g Gold.

Welches Gesetz verbietet denn so etwas?

Zurück zum Tester. Es ist hier mehrfach beschrieben, dass aufgrund der Gewinnspanne und der dadurch täuschender zu fertigenden Imitate sich nicht nur für den Laien Schwierigkeiten bei der Echtheitsprüfung ergeben. Was passiert nach der Voruntersuchung? wenn sich dann doch das Imitat herausstellt, ist der Verkäufer über alle Berge, oder?

Daher nochmal die Frage, wie zuverlässig sind solche Handprüfgeräte, welchen Fehlerfaktor gibt es?

Gruss
Juwelfix
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Juwelfix

 ·  #4
Die Geräte funktionieren eigentlich relativ zuverlässig, wenn man damit umgehn kann. Allerdings können schon leichte Verschmutzungen die Ergebnisse verfälschen. Auch die zuverlässige anzeige aller möglichen Imitationen können nur wenige Geräte leisten.
Ich selber verlasse mich nicht ausschließlich auf das Gerät, sondern nutze dies nur in Verbindung mit einer optischen Kontrolle als zusätzliche Prüfung.
Die Fehlerquote bei einem ungeübten Laien dürfte 50/50 sein.
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #5
Zitat geschrieben von Riza
Nun, ich kann es gar nicht glauben, dass privater Weiterverkauf von gebrauchten Schmuckstücken verboten sein soll. Wie rechtfertigen sich die Leute bei ebay?

Weiterverkauf ist so wie Du es planst Gewerblich und nicht privat.
Zitat geschrieben von Riza


Ankaufstellen? Na die kann man voll vergessen: 5 Euro/g Gold.

Welches Gesetz verbietet denn so etwas?

Die Gewerberordnung, kannst Du nachlesen bei den Gewerben die ambulant zulässig sind. Da ist der Handel mit Gold und Edelmetallen nicht dabei. Du benötigst eine Gewerbeanmeldung und eine Adresse für Dein Geschäftslokal.
Fachkenntnis ist nicht Voraussetzung wäre aber hilfreich.
Riza
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Riza

 ·  #6
Also, die Diskussion versteift sich etwas in Richtung was ist gewerblich, was nicht.
Auf jeden Fall ist es kein Gewerbe, wenn ich jemandem (egal ob privat, oder Händler) ein Schmuckstück abkaufe. Aufpassen muss ich jedoch, wenn etwas weiterverkauft werden soll, dass stimmt.
hier mal ein fast passender Link:
http://www.spiegel.de/netzwelt/web/0,1518,519423,00.html

So nun nochmal zum Thema:
Hat von Euch jemand im Vergleich testen können, wie zuverlässig die Handgeräte sind?

Gruss
Goldie
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Goldie

 ·  #7
hallo riza und herzlich willkommen im schmuckforum :)

die tester unterscheiden sich ganz gewaltig.
ganz grob: die billigen sind eher unzuverlässig und die teureren eher zuverlässig, weil sie auch bei moissaniten alarm schlagen und eine metallerkennung haben, die die messung abbricht wenn man zum beispiel an die fassung gerät ohne dass man es merkt. die geräte testen die wärmeleitfähigkeit, also den thermischen widerstand des steines. die ganz teuren geräte messen zudem noch den reflexionsgrad. schmutz und fett (nicht sichtbar) kann dabei zu verfälschungen führen.

fazit: sicher ist nur das amen in der kirche. ein guter tester kann aber schon das risiko auf ein minimum reduzieren.

die meisten juweliere und selbst steinhändler haben geräte von presidium (diamondmate oder duo tester) in der tasche, gibt aber auch vergleichbare geräte von anderen herstellern.

lg
martin
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #8
Zitat geschrieben von Riza
Also, die Diskussion versteift sich etwas in Richtung was ist gewerblich, was nicht.

Weil Du hier etwas wichtiges ignorierst.
Zitat geschrieben von Riza

Auf jeden Fall ist es kein Gewerbe, wenn ich jemandem (egal ob privat, oder Händler) ein Schmuckstück abkaufe.

Nein, das ist nicht egal. entscheidend ist ob Du es für Deinen privaten Gebrauch oder zum Zwecke des Weiterverkaufs kaufst. Bereits hier beginnt die Unterscheidung. Und glaube nicht das dies nur durch Dich zu interpretieren ist.
Zitat geschrieben von Riza
Aufpassen muss ich jedoch, wenn etwas weiterverkauft werden soll, dass stimmt.

Da ist es bereits zu spät. Allerdings sollte man spätestens sobald man verkauft oder Werbung für den Kauf macht, das Gewerbe anmelden.
Entscheidend ist die Gewinnabsicht schon beim Kauf.
Zitat geschrieben von Riza

Der Link ist Unsinn für Dich. Halt Dich lieber an Gesetze und nicht an journalistische Meinungen darüber. Es ist immer besser die Original quellen zu lesen:
Das passiert wenn Du ein Gewerbe nicht anmeldest:
http://dejure.org/gesetze/GewO/15.html
Und nur bei Leuten in deren Wohnzimmer Schmuck zu kaufen ist sowieso nicht ohne weiteres zulässig.
http://dejure.org/gesetze/GewO/56.html

Zitat geschrieben von Riza


So nun nochmal zum Thema:
Hat von Euch jemand im Vergleich testen können, wie zuverlässig die Handgeräte sind?

Gruss

Nicht ausreichend zuverlässig.
Goldie
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Goldie

 ·  #9
Zitat geschrieben von riza
Einsatzgebiet wäre der Kauf von Gebrauchtschmuck mit Diamanten


ich lese hier im eröffnungsposting lediglich eine kaufabsicht.
von einer direkten verkaufsabsicht kann ich im eröffnungsposting nichts finden, lediglich den was-wäre-wenn-fall in der antwort auf heinrichs annahme.

im übrigen merke ich hiermit erneut an, dass meinungen in threads natürlich keine rechtsberatungen sind!

lg
martin
Riza
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Riza

 ·  #10
Hallo,

vielen Dank für die vielen Antworten.
Also nochmal. Ich kaufe (wie ein Sammler nur für mich (meine Frau) OHNE Weiterverkaufabsicht. Damit fällt die GewO schon mal weg. Da mir Neukäufe zu teuer sind, überlege ich eben in Richtung 2te Hand Käufe (Damit wäre das Wort prvater Weiterverkauf nach MEINER Definition geklärt).

Interessant der Hinweis mit dem Reisegewerbe. Jetzt verstehe ich auch, warum es auf hiesigen Flohmärkten nur Silbertrödel gibt. Vielen Dank.

Zum Thema:
Also die Erstprüfung erfolgt mit dem Tester gut. Dessen Genauigkeit wird in euren Beiträgen von "nicht sicher(50/50)" bis "Risikominimierung" bewertet. hmm, das ermuitigt nicht gerade 100-200 Euro auszugeben, um nachher soviel zu wissen wie vorher. Damit bleibt für den privaten Kunden der Diamantkauf und die Diamant-Schmuckumarbeitung durch einen Goldschmied Vertrauenssache mit Risikofaktor.

Sicher wird hier keine Rechtsberatung betrieben, ist es nicht eher ein Disput, über die Abgrenzung von Reisegewerbe?

Gruss
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #11
Naja ich kann nicht ganz glauben das Deine Frau solchen Schmuck tragen will, aber im Zweifel wird es nicht auf meine oder Deine Meinung ankommen sondern auf die Meinung des Richters.
Insbesondere dann wenn einem neidischen Mitbewerber es nicht gefällt.

Ich kenne sogar einen Typen die schon vor Jahren, als die Preisauszeichnungspflicht neu war und sehr streng genommen wurde, bei Kollegen die Schaufenster nach umgefallenen Preisschildchen abgesucht hat und sofort teure Abmahnungen verfasst hat.

So etwas ist (leider) nicht ausgestorben und Du solltest Dich darauf einstellen. Mein Rat ist daher eher wohlmeinend zu verstehen. Sehe es als Brunnendeckel, die vor Deine Füsse geworfen werden, damit Du nicht in die Grube fällst.
Naturalgems
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Naturalgems

 ·  #12
Zitat geschrieben von Goldie
hallo riza und herzlich willkommen im schmuckforum :)

die tester unterscheiden sich ganz gewaltig.
ganz grob: die billigen sind eher unzuverlässig und die teureren eher zuverlässig, weil sie auch bei moissaniten alarm schlagen und eine metallerkennung haben, die die messung abbricht wenn man zum beispiel an die fassung gerät ohne dass man es merkt. die geräte testen die wärmeleitfähigkeit, also den thermischen widerstand des steines. die ganz teuren geräte messen zudem noch den reflexionsgrad. schmutz und fett (nicht sichtbar) kann dabei zu verfälschungen führen.

fazit: sicher ist nur das amen in der kirche. ein guter tester kann aber schon das risiko auf ein minimum reduzieren.

die meisten juweliere und selbst steinhändler haben geräte von presidium (diamondmate oder duo tester) in der tasche, gibt aber auch vergleichbare geräte von anderen herstellern.

lg
martin


Die Presidium Tester sind schon gute Geräte. Ich würde dann aber immer zu einem Duo Tester raten, dieser kann ausser der Wärmeleitfähigkeit zusätzlich noch die Lichtbrechnung messen.
Riza
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Riza

 ·  #13
Cool, nach 6 Jahren noch eine Antwort zu bekommen. Das Thema "Edelstein" habe derzeit etwas nach hinten verschoben, sodass ich auch den damals angefragten Tester noch nicht gekauft habe. Man müßte tatsächlich mal schauen, ob sich im Bereich der Tester schon einiges an technischer Weiterentwicklung im Verlauf der letzten 6 Jahre bemerkbar gemacht hat.
Danke und Gruss
Schula
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Schula

 ·  #14
[quote="Naturalgems"Ich würde dann aber immer zu einem Duo Tester raten, dieser kann ausser der Wärmeleitfähigkeit zusätzlich noch die Lichtbrechnung messen.[/quote]

Das stimmt so leider nicht ganz. Die Presidium-Duotester sind zur Unterscheidung von Diamant und synthetischem Moissanit gedacht und messen zusätzlich zur Wärmeleitfähigkeit noch die elektrische Leitfähigkeit, nicht die Lichtbrechung.
Da Diamant und Moissanit eine sehr ähnliche Wärmeleitfähigkeit haben, können normale Diamanttester diese nicht eindeutig unterscheiden.
Die Messung der elektrischen Leitfähigkeit unterscheidet sie beiden jedoch besser.
Dies funktioniert jedoch erst ab einer Steingröße von ca. 3,5mm aufwärts zuverlässig.
steinfroilein
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steinfroilein

 ·  #15
Und dann muß man noch aufpassen, daß keine Diamant-Moissanit-Doublette vorliegt. Mißt man an der Tafel, hat man Diamantwerte und wenn die Fassung unten geöffnet ist kann man mit viel Glück die Werte des Moissanits messen. Hat dann aber in diesem Fall nichts mit dem Tester zu tun.

Die Prüfung bitte nicht nur anhand eines Testers vornehmen!
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