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DIY Airgraver

 
Ralph G
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Ralph G

 ·  #1
Mal ne kleine Sommerbastelei die ich euch nicht vorenthalten möchte.
Hab mich vor einiger Zeit fürs Gravieren interessiert aber nach einiger Übung mit Handsticheln frustriert wieder aufgegeben. Mir ist klar dass da die Lernkurve flach ist und das eigentlich nen 3jähriger Ausbildungsberuf ist. Wenns aber immer nur aussieht als wenn ein betrunkenes Huhn drauf rumgescharrt hat ….Mit Handstichel wird ich jedenfalls nicht warm.Viele Profis nutzen ja GRS, Lindsay oder Enset pneumatische Systeme. Natürlich wird man auch damit nicht übernacht zum Meistergraveur aber soll doch etwas einfacher sein...
Blöderweise sind solche Geräte nicht gerade billig. Ne komplette ausstattung mit GRS AT, 1-2 Handstücken ,Schärfgerät ,Kompressor, Mikroskop etc etc ist man schnell im oberen 5-stelligen Bereich. Für nen Hobbyisten der mal nebenbei das Gravieren ausprobieren will nicht machbar. Auch Gebrauchtgeräte kostn noch nen paar hundert wenn denn verfügbar...
Also was tun? = Wir bauen uns selber eins!!! Geht das Überhaupt?
Im youtube bin ich auf die videos von Sergei Valtman und shaun Hughes aufmerksam geworden. Sowas sollte sich doch machen lassen.
Valtman: https://youtu.be/YrQTq_QxRFs
Hughes: https://youtu.be/GdT7hMV_cfo
In beiden Kanälen gibts noch mehr videos dazu, muss man halt suchen.
Bemaßte Zeichnungen kann man hier finden: https://new.vk.com/id35230077

Also hab ich mal so nen Teil zusammengebaut. So sieht das fertig aus:

http://i.imgur.com/yqG14MS.jpg

Ne drehbank hab ich leider nicht deshalb hab ich mir das röhrchen machen lassen. Hat 12,5€ gekostet. Den Rest hab ich selbst gemacht. Insgesamt , mit kompressor etc , ausgegeben hab ich weniger als 100€ für alles zusammen…
Und das teil funktioniert!!!

Die Profis dürfte das nicht sonderlich interessieren , die kaufen einfach nen GRS etc und setzens von der Steuer ab - für interessierte Hobbyisten mit begrenztem Budget ist das jedoch ne Alternative die ich hier malvorstellen wollte.
2 linke Hände sollte man zwecks Bastelei nicht haben, - das wäre als Goldschmied aber ja eh blöd... Eine Drehbank wäre optimal, das fehlen derselben hat mich aber auch nicht aufgehalten. Ganz faule können sich sowas sicher auch komplett vom dreher fertigen lassen - das kostet dann eben mehr. Der Umbau des kompressors und nen paar kabel an die motorsteuerung zu schrauben kriegt glaub ich jeder noch hin.
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #2
Ralph G
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Ralph G

 ·  #3
besser als mit den "normalen Sticheln! Mein Lieblingsmaterial ist ja immer noch Titan, und da ging mit den Handsticheln garnix gut... Bin nach wie vor Überrascht was das Teil für eine Power hat - mehr als man braucht.
Allerdings ist das anschleifen präziser stichelgeometrien von Hand aus 3mm rundmaterial scheinbar keine Stärke von mir :) Da muss ich mir auch nochmal was basteln...

Das schöne ist ja auch dass man statt der kugel auch kolben anderen gewichts verwenden kann. Valtman macht seine z.b mittlerweile aus Teflon rundmaterial(flutscht gut, weniger reibung) mit metallkern. Präzision auf den 100stel mm ist da nicht erforderlich das ist das schöne. Die kugel ist zb so untermaßig daß, wenn ich hinten in den schlauch puste am "abgasloch" deutlich ein kleiner luftstrom spürbar ist -und funktioniert trotzdem prima...

2 Nachteile des systems sind mir bisher aufgefallen:

1. der kleine chinakompressor ist nicht für dauerbetrieb ausgelegt, er wird zwar nicht ständig unter Vollast betrieben aber nach so ca 30min wird der ziemlich heiss.
Die Billiglösung wäre entweder irgendwie kühlen, oder noch nen 2ten anschaffen und das Handstück bei bedarf einfach umstecken (schnellkupplung) kosten ja nur 15-20€ die teile... Oder halt eben nen kompressor nehmen der für dauerbetrieb geeignet ist und den umbauen. Muss aber ein kolbenkompresor sein. Membrankompressoren gehen da nicht. Ziel war aber jetzt erstmal die kosten niedrig zu halten und zu sehen was geht.

2. der schlauch zum Handstück kann nicht beliebig verlängert werden. maximum ist so bei ca 1m. Der minikompressor bewegt halt nur ein paar wenige ccm Luft. Ist das Totvolumen im system zu groß verliert man an power und es treten unerwünschte resonanzeffekte auf. Ist wie wenn man versucht mit nem gartenschlauch am anderen Ende ne Kerze auszupusten - mit nem 1m langen stück geht das, versucht mans aber mit nem 10m langen wird das nix mehr .Da reicht das lungenvolumen nicht aus. Wenn das auf der Werkbank steht sind 1m aber völlig ausreichend.
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #4
Tilo
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Tilo

 ·  #5
coole sache
muß ich mir im September mal ansehen, denn es ist ja leider eben nicht so, daß ich (man) die Anschaffung des Gravermax von der Steuer abziehen kann, sondern nur vom zu versteuernden Einkommen
und da zahlt man ja nach persönlichem Steuersatz den größten Anteil ja doch selbst ;-)
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #6
Das interessante daran ist dass die umgebaute Pumpe direkt den Takt erzeugt. Beim Gravermax wird aus konstanter Pressluft ein zerhackter Takt erzeugt. Eigentlich ein Umweg weil man noch zusätzlich einen Drucklufterzeuger benötigt. Bei mir war der schon vorhanden weil ich die Druckluft für die Turbinenfräser benötige.
Aber wenn ich das vorher gesehen hätte, hätte ich mir die Anschaffung vielleicht gespart.
Ralph G
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Ralph G

 ·  #7
Ja, da hat der Herr Valtman sich was nettes ausgedacht 8) auf die Idee wäre ich jetzt selber nicht gekommen.

Die Sache mit dem Dauerbetrieb hat ihn wohl auch genervt, bei seinem endgültigen design hat er den originalmotor entfernt und die kolbeneinheit des minikompressors einfach direkt an nen Hängemotor angeschlossen(ohne die flex-welle) und hat somit einen gescheiten motor und auch gleich ein fußpedal zur drehzahlregelung. Ich teste das erstmal noch so, sieht aber alles sehr vielversprechend aus und evtl mach ich das dann genauso.

Wer Russisch kann oder mit der Übersetzung von google translator zufrieden ist findet hier noch die Originaldiskussionen zum gerät:

http://www.jportal.ru/forum/forum76/topic16614/

http://www.iz-zolota.ru/index.php?showtopic=4039
Ralph G
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Ralph G

 ·  #8
wie oben bereits angesprochen, muß man die stichel ja auch entsprechend zurichten. Dazu wollt ich mir noch was bauen, rausgekommen ist das hier:

https://youtu.be/h3zB1nflbJg

Hab ich schon ne weile in betrieb jetzt und funktioniert prima. Die China Diamantscheiben sind sicher etwas schlechter als die originalen von GRS aber beim preis von 6-12€ pro stück im vergleich zu 175€ /Stück des Originals ist das für mich keine frage.... Hab damit schon einige carbidstichel aus Rohmaterial zurechtgeschliffen (also nicht nur nachgeschliffen) und kann keine größere Abnutzung feststellen.ewig werden die auch nicht halten aber dass die Originalscheiben 30x länger halten kannn ich jetzt auch nicht glauben...

Video ist in englisch , Ist ja nen recht einfaches zu verstehendes gerät aber falls noch fragen sind fragt halt....
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