Goldschmiedeforum
Sie befinden sich im Benutzerbereich unseres Forums.

Emailschmuck Mattemail

 
  • 1
  • 2
Granat
PostRank 10 / 11
Avatar
Beiträge: 625
Dabei seit: 02 / 2005

Granat

 ·  #16
Aller herzlichsten Dank für die sehr ausführlichen und hilfreichen Tipps.
Das mit der Flusssäure hätte ich vielleicht nicht ganz so 'sorglos'
formulieren sollen. Mir hatte das vor ca. 15 Jahren damals mein
Giesser gemacht, der wohl für irgendwas Flusssäure im Haus hatte
und nur einmal eingetaucht und dann unter fliessend Wasser abgespült.
Das Ergebnis war eine gleichmässig matte Oberfläche.
Ans Sandstrahlen hatte ich gar nicht gedacht; dies scheint mir wohl
die Methode erster Wahl zu werden, weil es sich vermutlich in Kleinserie
am effizientesten einsetzen lässt.
Vielen Dank für die vielen Tipps - ich berichte gerne wieder, was sich
nach den Sommerferien ergeben hat wenn erste Muster in Auftrag gehen.
Edmund
PostRank 7 / 11
Avatar
Beiträge: 229
Dabei seit: 05 / 2006

Edmund

 ·  #17
Hallo Ullrich,
das ist sicher noch besser als Trocken- Strahlen mit Quarzsand oder Glasperlen.
Damals konnte ich für meine großen Arbeiten die Strahlkabine eines Händlers für Glasbearbeitungsmaschinen und das dort vorhandene Strahlmaterial benutzen.
Aber Fahrner wird weder das eine noch das andere verwendet haben. Seine
Cloisonné-Arbeiten waren, da bin ich mir ziemlich sicher, geschliffen. Bei den
Filigrandraht-Arbeiten tippe ich, wenn das Email in den Gruben matt war, auf ätzen.
Heinrich Butschal
Moderator
Avatar
Beiträge: 33423
Dabei seit: 07 / 2005

Heinrich Butschal

 ·  #18
Edmund
PostRank 7 / 11
Avatar
Beiträge: 229
Dabei seit: 05 / 2006

Edmund

 ·  #19
Der Nachteil dieser Methode ist, dass die Oberfläche sehr rau ist. Nicht zu vergleichen mit matt geschliffenen Emails
Edmund
Ulrich Wehpke
PostRank 11 / 11
Avatar
Beiträge: 8090
Dabei seit: 08 / 2006

Ulrich Wehpke

 ·  #20
Edmund
PostRank 7 / 11
Avatar
Beiträge: 229
Dabei seit: 05 / 2006

Edmund

 ·  #21
Ich habe meine umfangreiche Emailbibliothek durchforstet, um den Hinweis zu finden, dass Email, zur Erzeugung matter Oberflächen, mit 10-25% Quarzsand vermischt und dann aufgebrannt wird. Leider vergebens, bin mir aber sicher, dass es in einem seriösen Emailbuch gestanden hat. :shock: :evil:
Gefunden habe ich lediglich das hier angeführte Zitat.
Auszug aus „Email, Goldschmiedeemail……usw., Von Curt Hasenohr, (1887-1987), VEB-Verlag, 1967, Seite 51.
Zitat:“…spritzt oder schabloniert man aber Emailzusätze auf, wie z. B. Quarzsand der verschiedenen Mahlungen zur Erzeugung mattkörniger Muster…usw.“ Zitatende.
Für alle die Hasenohr nicht kennen. Hasenohr der auch unter dem Künstlernamen Hoelloff firmierte, war in der Zeit nach dem ersten Weltkrieg bis weit in die 1960iger Jahre „DER“ deutsche Emailkünstler/Experte. Er schrieb das erste moderne dt. Emailbuch und entwickelte in den 50iger Jahren zusammen mit Lilli Schultz (Emaildozentin der Burg Giebichenstein/Halle/Saale und später Werkkunstschule Düsseldorf von 1958-1965) das so genannte „Hochschicht-Feueremail“. Dieses Email konnte in sehr dicken Schichten auf Kupfer aufgetragen werden und hatte eine unwahrscheinliche Leuchtkraft und Tiefe. Leider konnte sich das Email nicht durchsetzen, da es (ich vermute wegen des hohen Soda Anteils) sehr witterungsempfindlich war. Große Emailtafeln von Lilli Schulz mit diesem Spezialemail befinden sich in Köln im „Museum für angewandte Kunst“, leider zum größten Teil im Archiv.
Weitere Infos zu beiden Künstlern finden Sie im Internet.
Ulrich Wehpke
PostRank 11 / 11
Avatar
Beiträge: 8090
Dabei seit: 08 / 2006

Ulrich Wehpke

 ·  #22
Eine alte, längst verstorbene Freundin namens Margarethe Gockel arbeitete hier in ihrer Krefelder Werkstatt in der sie auch wohnte. Sie produzierte in erster Linie Kupferschalen bis cm Durchmesser als Werbegeschenke für die Duisburger Kupferhütte und die Degussa in Frankfurt. Margarethe brannte mit der offenen Flamme, erzielte dabei ein Rubinrot, wie ich es nie mehr wieder in dieser Pracht gesehen habe. Auch ihr transparentes Blau war unnachahmlich. Obwohl sie im Wesentlichen die gleichen Teller, Schalen usw brannte, hatte doch jedes Exemplar ein eigenes Aussehen, denn sie pflegte einige Brocken in verschiedenen Farben aufzulegen, die mit dem Ziehhaken verteilt wurden. Bemerkenswert waren ihre klaren, feurigen Brände. Leider kam es ihr nur auf das Aussehen der Ergebnisse an, die gesundheitlichen Risiken ihrer Arbeitsweise hat sie schlicht ignoriert. Und so ist sie denn auch nur 63 Jahre alt geworden. Ich sehe sie noch heute in ihrem silbernen Gießereianzug der sie vor der mörderischen Hitze beschützte, denn sie brannte mir einer großen Dachdecker-Flamme, womit normalerweise Schweißbahnen aufs Dach verlegt werden. Margarethe war ein Phänomen, Raubbau an ihrer Gesundheit gehörte zu ihrem Leben. Alkohol und Aufputschmittel versetzten sie in den für sie so notwendigen Zustand der Euphorie. Schade, solche Menschen gibt es immer weniger. Aber meine Erinnerung an sie bleibt hoffentlich noch eine Zeit lang lebendig. ;-)
Edmund
PostRank 7 / 11
Avatar
Beiträge: 229
Dabei seit: 05 / 2006

Edmund

 ·  #23
Ja, das heftige Überhitzen von Email ist natürlich überhaupt nicht gut. Das ist richtig gesundheitsgefährdend. Deshalb bin ich auch kein Freund des immer beliebter werdenden „Torch-firing-Emails“. Mit dem Brenner werden kleine Teile schnell überhitzt. Zwar sind bleihaltige Emails im Hobby-Bereich fast nicht mehr vertreten, aber neben Blei und den „strahlenden“ Metallen sind auch andere Metallionen nicht gerade zu den Lebensmitteln zu zählen. :evil:
  • 1
  • 2
Aus unserem Shop


Empfohlen von Kathrin
Schmuck
Uhren
Gewählte Zitate für Mehrfachzitierung:   0