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Neue(r) Ring(e) aus alten Eheringen

 
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EGFP
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EGFP

 ·  #1
Erst einmal ein herzliches „Hallo“ an alle!

Über Google-Suche bin ich auf dieses tolle Forum gestoßen und habe mich gleich mal registriert, da ich zum einen eine aktuelle Frage habe und zum anderen generell am Thema Schmuck interessiert bin, leider jedoch (noch) nicht über viel Fachwissen verfüge.

Jetzt aber zum aktuellen Problem:
Wir besitzen 1 Paar alte Eheringe aus „Gold 333“, Gewicht zusammen ca. 5,9g, d.h. ca. 1,9g Goldanteil, und haben uns gefragt, ob man daraus einen neuen Ring mit höherem Goldanteil (wenn möglich 750) anfertigen lassen könnte, indem man das Reingold aus den beiden Ringen scheidet und beim Anfertigen des neuen Ringes mit weniger von den Restmetallen mischt. Der Hintergrund ist, dass wir die Ringe durch 585er Eheringe ersetzt haben, sie aber immer noch einen sentimentalen Wert für uns besitzen, also ein Verkauf an eine Scheideanstalt nicht in Frage kommt. Das ursprüngliche (Gold-) Material der alten Ringe sollte also erhalten bleiben, wobei aber für ein Paar Eheringe kein wirklicher Bedarf mehr besteht. Daher die Idee mit nur einem Ring (Damenring, entsprechend dem kleineren der beiden) dafür mit höherem Goldanteil. Wenn ich richtig rechne müssten die 1,9g für einen 750er Goldring mit einem Gesamtgewicht von 1,9x1000/750=2,5g ausreichen. Die Form des Rings könnte ganz schlicht gehalten werden, wobei wir uns noch überlegten, einen vorhandenen Stein einarbeiten zu lassen.

Auflegieren ist wahrscheinlich auch nicht die ideale Lösung, da man noch zusätzlich Feingold bräuchte und dann entweder 2 Ringe erhielte, oder aber nur einen auflegieren würde und der andere dann wieder ungenutzt wäre. Trotzdem würde mich prinzipiell auch interessieren, was das Auflegieren für beide Ringe kosten würde, sozusagen als Plan B.

Ich hatte mir überlegt, die Anfertigung des neuen Ring zu einem der passenden Anlässe im nächsten Frühjahr oder Sommer zum Geschenk zu machen, aber wollte lieber frühzeitig fragen, was möglich wäre, mit welchen Kosten ich ungefähr zu rechnen hätte, etc.

Mein Aufenthaltsort ist München, daher wäre vermutlich ein Goldschmied aus der Umgebung sinnvoll, es sei denn, man könnte das ganze irgendwie auf die Ferne erledigen.

Wir wären für Antworten dankbar und würden uns riesig freuen.
Viele Grüße
Frank Skielka
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Frank Skielka

 ·  #2
Tilo
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Tilo

 ·  #3
scheiden von 5,9g 333er ist sowas von unrentabel und ein 2,5g 750 arg wenig für einen Ring (Dichte ist doch viel größer als bei 333)
und komplett auflegieren zu 750 im Prinzip auch nicht sinnvoll
also ich habe noch nie das Feingold aus 333er rausgeholt, denn dafür gibts Scheideanstalten, die das richtig gut und effektiv können (wirtschaftlich aber erst, wenn man viele 100gr anliefert, und auch dann bekommt man nicht die eigenen Goldatome zurück)
wenn Geld keine Rolle spielen würde, könnte man sich natürlich die Säuren usw anschaffen und Stunden mit Experimentierei verbringen
Heinrich hat, glaube ich, schon geschieden, ich nicht

Auflegieren zu 2 schwereren Ringen 585 wäre sinnvoll gewesen
auflegieren zu 750? arbeitsmäßig natürlich viel günstiger als Scheiden
allerdings:
zum goldanteil von knapp2g müßte die 5fache Menge Feingold zulegiert werden, um auf 750 zu kommen!
5,9g333 plus knapp 10g 999 ergibt knapp 16g 750

entsprechend könnte eben nur ein Bruchteil der 333er Ringe für den 750er verwendet werden

dazu kommt noch, was meint "einfach"?
nur umlaufend gleichbreite gleichdicke Ringe (trauringlike) kann mann mit wenig Überschußmaterial fertigen
alles andere verzierte, konische usw, auch wenn sonst schlicht, erfordert große Gußköpfe beim Guß oder feilerei usw beim "Schmieden", eben mehr Anfangsmaterial als das Endprodukt hat

wie gesagt, mal das Design des gewünschten Ringes konkretisieren und dann schaut man, wie der aus vorhandenem Material gefertigt werden kann
Tilo
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Tilo

 ·  #4
http://books.google.de/books?i…CDMQ6AEwAA
da steht, wie man mit konzentrierter heißer Salpetersäure und danach noch mit Königswasser rummachen muß
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #5
Um aus 333 noch halbwegs rentabel 750er Gold herzustellen, kann man es mit 60% Kupferzugabe schmelzen, eine Stange giessen, dann ganz dünn auswalzen und zusammengerollt unter Rauchabzug über einer Leidnerflasche mit Natronlauge gefüllt mit 50%iger Salpetersäure immer wieder in kleinen Portionen übergiessen.

Wenn nur noch Brösel am Boden des Reaktionsgefäßes liegen, dann seiht man die Säure vorsichtig ab und neutralisiert sie noch vorsichtiger mit Natronlauge bis man sie weg kippen kann.

Die Brösel werden gewaschen, getrocknet und dann im Tiegel mit Borax in einem Papier eingewickelt ganz langsam aufgeheizt bis sie zusammen schmelzen.

Dann wird der "König" der sich am Tiegelboden gesammelt hat, abgekühlt gereinigt, gewogen und auf Feingehalt mit 21 Karatsäure und Vergleichsstäbchen und Anlaufffarben beim Glühen geprüft.

Wenn man alles richtig gemacht hat sollte der Feingehalt bei ca 95 bis 98 Prozent liegen.

Jetzt kann man auf 750 Gold runter legieren und Tilo kann es in seiner Spezialmaschine zu einem glatten Ehering giessen.

Nur so viel vorab, ich mache es nicht für ein paar Euro, ich habe dazu keine Zeit mehr.
Tilo
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Tilo

 ·  #6
ich seh nach wie vor als sinnvollstes Preis-Leistungsverhältnis : hochlegieren mit max. 3,6g fein zu max.9,5g 585
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #7
Ulrich Wehpke
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Ulrich Wehpke

 ·  #8
Rechnerisch kommen 17,74 g 750-er dabei heraus. Das ist für ein Paar 18.karätige Trauringe absolut nicht zu viel. Wo, um Gottes Willen, liegt denn das Problem?

Was interessant wäre ist die Frage, wie denn die neuen Trauringe in etwa aussehen sollen. Also Farbe, Design (modisch-industriell oder eher designermäßig?) und natürlich die Maße.

Gibt es bereits irgendwo Abbildungen die gefallenhaben? Das wären für mich die nächstliegenden Fragen. Das Gold könnte sogar als ein 10g Barren Feingold angeliefert werden, den fehlenden Rest kann man ja bei der Verarbeitung dazu geben.

Ein Preis lässt sich erst dann nennen, wenn die von mir genannten Fragen beantwortet sind. Abschließend möchte ich noch sagen, dass die Angst vor der Verarbeitung von Altgold Unsinnig ist. Die aus Altgold gefertigten Neuteile bestehen jeden qualitativen Vergleich zu so gen. "frischem Gold".
Silberschweif
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Silberschweif

 ·  #9
@Ulrich es soll nur ein 750er Damenring draus werden neue Eheringe haben sie schon :)
@ Heinrich sehr interessant
lg
Tilo
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Tilo

 ·  #10
das problem ist, daß eben KEINE neueN Trauringe gefertigt werden sollen, sondern nur ein leichtes (Vorsteck?)Ringlein in 750 aus etwas mehr 333 extrahiert!
Unikumschmuck
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Unikumschmuck

 ·  #11
Ich bin ja normal für jede Schandtat zu haben, aber in sowas sehe ich persönlich überhaupt keinen Sinn. Es wird nicht mehr "Euer" Gold bzw. Ringe sein. Bzw. noch soviel wie ein Sack Reis in China was mit Euren Ringen zu tun hat.

Bei dem gigantischen Gewicht das die Ringe auf die Waage bringen würde ich sie einfach liegen lassen. Oder umarbeiten und nen Stein oder was weis ich drauf setzten. Dann bleibt da mehr von Euren Ringen über als so.....

Alternativen:

Kleinen Nugget draus machen.
Vielleicht sogar ummanteln, in der Art wie ein Kabel....
Tilo
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Tilo

 ·  #12
doch, es ist noch ihr Gold, wenn man einen Ring fertigt, an dem man nicht zu viel sägen/feilen usw muß
auch ein (Gestalteter strukturierter)Nugget aus den 10gr585 bzw 16g 750 wäre nicht zu groß (wirkt auch an einem günstigen Silikonband recht schick)
Unikumschmuck
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Unikumschmuck

 ·  #13
Naja, zu 33% ist es dann noch "Ihr" Gold wenn etwas aus 750 draus gemacht werden soll...

Aber klar, warum nicht wenn's der Kunde haben mag
:-D
Ulrich Wehpke
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Ulrich Wehpke

 ·  #14
Danke Silberschweif, jetzt bin ich im Bilde! :)

Also ein Damenring.
Dann sehe ich allerdings keinen sonderlichen Bedarf zum Umlegieren. Vielleicht sollte man dien Herrenring frei gestaktet auf den Damenring setzen, so etwa in der Art eines Nugget-Ringes. Vorteil: Kein Neumaterial notwendig und kein Verlust.

Ein paar kleine Diamanten in den Nugget gefasst und das ganze in 750-er oder 900-er Optik, das kann doch todschick werden, ohne dass es zu teuer wird. Und dass der Ring auch auf Dauer hübsch bleibt und sich nicht verfärbt, dafür kann man sorgen.

Preislich sollte so etwas etwa für etwa 400 € umsetzbar sein, wenn man z.B. 3 Steinchen verwendet.
EGFP
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EGFP

 ·  #15
Einen großen Dank erst einmal an alle für die schnellen und informativen Antworten!
Die vielen Vorschläge waren auf jeden Fall (im positiven Sinn) ernüchternd, aber genau das war ja auch beabsichtigt. Wie gesagt, habe ich nicht genügend Wissen auf diesem Gebiet und habe mich deshalb hier registriert, um Rat von Experten einzuholen.
Da wir nun etwas schlauer als vorher sind, möchten wir die ursprüngliche Idee etwas modifizieren.
Am besten erscheint meiner Frau und mir der Vorschlag von Tilo. Zitat: „Auflegieren zu 2 schwereren Ringen 585 wäre sinnvoll gewesen“ und „ich seh nach wie vor als sinnvollstes Preis-Leistungsverhältnis : hochlegieren mit max. 3,6g fein zu max. 9,5g 585“.
Nochmal kurz zum Hintergrund der Ringe: wir wussten beim Kauf der Ringe nicht genau, was Gold 333 ist (meine Frau kommt aus einem Land, in dem die Karat-Bezeichnung gepunzt wird, zudem das Gold erst ab 14K verwendet wird; ich hatte keine Ahnung von Schmuck und dachte als Volldummy, 333 und 585 wären verschiedene Goldarten, sorry, bin halt kein Fachmann; wir haben schnell geheiratet, weil wir es kaum erwarten konnten, so dass wir uns nicht viel Zeit zum Vergleichen und Beraten genommen haben). Später haben wir nachgeforscht und eben festgestellt, dass 333 nur zu einem Drittel aus Gold besteht. Wir wollten höherkarätiges, daher dann später der Ringwechsel. Trotzdem wollten wir die Ringe, mit denen wir vor 11 Jahren geheiratet haben, behalten bzw. in irgendeiner Form weiterverwenden. Dass nach dem Hochlegieren das neue Produkt nur noch zu einem Teil aus dem ursprünglichen Material besteht, stört uns nicht, da ja die bei unserer Trauung anwesenden Atome fast vollständig drin enthalten sind.
Jetzt noch kurz ein paar Details zu den Ringen: Der große Ring (s. Foto) wiegt 3,3g, hat einen Innendurchmesser von ca. 20 mm (mit Lineal gemessen) und ist 6 mm breit. Durch die konvexe Außenseite wirkt er massiver als er tatsächlich ist. Der Ring meiner Frau hat die Ringgröße 49, bringt 2,6g auf die Briefwaage und ist ebenfalls 6 mm breit/ besitzt den gleichen Querschnitt.
Ich nehme an (bitte korrigieren, wenn ich falsch liege), dass man zum Hochlegieren erst einmal die Ringe + Feingold schmelzen muss und dann neue Ringe daraus gießt. Weiter nehme ich an, dass -da man ja Material hinzugibt und somit das Volumen erhöht- die neuen Ringe bei gleicher Breite von 6mm etwas massiver oder dicker ausfallen könnten.
Nun zur Form, wieder unter Bezugnahme auf einen Beitrag von Tilo (nur umlaufend gleichbreite gleichdicke Ringe (trauringlike) kann mann mit wenig Überschußmaterial fertigen alles andere verzierte, konische usw, auch wenn sonst schlicht, erfordert große Gußköpfe beim Guß oder feilerei usw beim "Schmieden", eben mehr Anfangsmaterial als das Endprodukt hat). Hier bin ich wieder etwas unentschlossen (persönlicher Geschmack) bzw. unerfahren (Herstellungsmethode, Aufwand, Materialverlust). Theoretisch gäbe es 3 Designs:
1. umlaufend gleichbreite gleichdicke Ringe. Wenig Materialverlust. Konkave Außenseite bei mehr Massivität vielleicht verzichtbar. Muss aber noch schauen, ob uns das kantige Design zusagt, da wir noch nie solche Ringe hatten.
2. eine konvex gewölbte Außenseite wie bisher würde eher der bisherigen Gewohnheit entsprechen, hinge aber a) von der Herstellungsmethode (Guss in gewölbte Form oder gerade Ausgangsform mit Wegfeilen von viel Material?) und b) vom Aufwands-/Preisunterschied zu 1 ab.
3. zusätzlich zu 2 eine im Gegensatz zur aktuell planen ebenfalls konvexe Innenseite (wie beim Herr-der-Ringe–Ring), wieder abhängig von Herstellungsmethode und Mehraufwand / -Preis.
Nebenbei: mein Ring ist mir jetzt (auch bei warmen Temperaturen) etwas locker, da ich beim Kauf damals ein paar mehr Kilo auf den Rippen hatte. Der neue Herrenring sollte daher einen Innendurchmesser von ca. 19 mm erhalten statt bisher 20. Genaue Ringgröße muss ich noch ermitteln.

Wir würden uns über weitere Anregungen oder Tipps freuen. Wenn möglich, wüssten wir auch gerne größenordnungsmäßig, was die o.g. 3 Designs ungefähr kosten würden. Das nötige Feingold zum Hochlegieren könnten wir ggf. -zumindest teilweise- als Barren mitliefern. (Das mir schon vorher bekannte Schnell-Gut-Billig-Dreieck im Infothread habe ich zur Kenntnis genommen).

Viele Grüße an alle.
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