Edelsteine & Perlen
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Was war das?

 
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #1
Habe gestern abend einen Stein gesehen, Trägerin meinte wohl, sei ein Mondstein, aber ich sei nicht die erste, die das anders sieht.
Meine erste Idee war Labradorit, aber es sah auch nicht wirklich aus wie ein heller Labradorit, auch nicht wie ein Mondstein. Der "Schimmer" war viel zu lila, knallelila fast, Mondstein hat ja mehr bläulich und Labra mehr blau/gelb.
Von der Seite war er weiß-wolkig-schlierig, wie z.B. Bergkristell, inhomogen.
Schliff: rechteckig, länglich,ging ziemlich hoch, kein richtiges Cab sondern eher wie ein abgelutschtes Bonbon, die Kante gerundet, aber Oberseite und Seiten leicht bauchtig. Schimmer nur auf der Oberseite.
Sah schon "natürlich" aus, aber was könnte es gewesen sein?
Foto kann ich leider keines einstellen, sie hat ihren Ring ja behalten wollen.
Hat jemand eine Idee?
Bergkristall
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Bergkristall

 ·  #2
Vielleicht dieser synthetische Opalit? Der hat so einen richtig unnatürlichen lilablauen Reflex, der je nach Licht noch mehr ins rote spingt. Das Zeug wird leider auch fälschlicherweise als Mondstein verkauft.

Bei Ibäh wird das Zeug in Massen verscherbelt.
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #3
Danke, gerade angeschaut.
Habe so einen Opalith noch nie bewusst in der Hand gehabt, kenne aber schon so billig-Glas mit diesem pseudo-Mondsteinschimmer. Das war es nicht. Die Substanz war weder so homogen milchig noch homogen klar sondern schlierig. Der lila Schimmer war nur auf der Tafel vorhanden. Und Mondstein ist ja auch nicht so schlierig.
Und- ich weiß, das ist kein Beweis für echt-: es war ein hübscher Goldring. Die Dame schien an ihrem Schmuck nicht zu sparen. Da sie den Ring wohl gerne trägt hätte Glas auch schon anders ausgesehen, wenngleich leichte Tragespuren vorhanden waren.
Beim Blick auf die Tafel war deutlich eine sone quere Faserstruktur zu erkennen, wie sagt man...
Der Schimmer war mehr adularisch als katzenäugisch. Gibt es weißen adularisierenden Quarz?
Bergkristall
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Bergkristall

 ·  #4
Es gibt einen händisch gravierten Quarz, der einen Mondsteineffekt zeigt. Ich habe einen Ring (auch Gold) mit einem solchen Cabochon. Um den Effekt zu verstärken ist bei meinem Ring das Cabochon von hinten verspiegelt, das gibt dann noch einen netten Katzenaugeneffekt oben drauf. Der Stein hat mich lange sehr irritiert, bis ich irgendwann mal auf die Beschreibung gestoßen bin - ich glaube im Eppler. Wenn ich den Ring trage, sprechen mich die Leute ab und an auf den eigenartigen Mondstein an.

So was gibt es aber auch natürlich, dann aber sehr selten und ich weiß nicht, wie das beim Schliff rüberkommt

http://www.mineralworld.de/deu…tisch.html

Ich werde mal versuchen ein Foto von dem Ring zu machen.

Was auch noch in Frage kommt, ist irgend ein anderer Feldspat, der einen Mondsteineffekt zeigt. Die Feldspate können im Prinzip alle schlierig sein. Meist werden aber nur die klaren verschliffen. Faserstruktur gibt es bei Mineralien leider sehr sehr häufig, sei es durch Fermdeinschlüsse oder lamellenartige Strukturen bei Verzwilligung und die gibt wieder gerne das Adularisieren. Für einen Ringstein ist ein Feldspat natürlich sehr weich. Glas ist da schon härter und Bergkristall natürlich noch etwas mehr.
Bergkristall
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Bergkristall

 ·  #5
Tut mir sehr leid, aber ich bekomme die Lichtreflexe einfach nicht vernünftig fotografiert.

Der Quarz in dem Ring hat übrigens einen hellblauen Schiller, den hatte ich viel wilder und intensiver in Erinnerung - habe den Ring seit ein paar Jahren nicht mehr getragen. Dann habe ich mir mal meine anderen Feldspate angesehen. Den wildesten Adulareffekt hat ein Feldspat, den ich als Bytownit gekauft habe. Richtig schrill von der Farbe. Der ist auch ein wenig schlierig, aber ich habe auch einen schlierigen Mondstein und einen absolut klaren Labradorit.

Jetzt suche ich noch verzweifelt die Stelle, wo ich das mit den gravierten Quarzen gelesen habe. Im Eppler habe ich auf Anhieb nichts gefunden, aber der hat auch noch Spezialhefte zu den einzelnen Mineralienarten und auch zu Fälschungen herausgegeben. Die suche ich im Augenblick. Irgendwo hab ich die Dinger doch .... :oops:
stoanarrischer uhu
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stoanarrischer uhu

 ·  #6
Bei Eppler habe ich etwas von gravierten Imitationen von Sternkorunden gelesen. Auch von mondsteinartigen,"überbrannten" Amethysten. Auch farbloser Spinell soll mondsteinartig werden, wenn man ihn längere Zeit auf 1000°C erhitzt. Mich stört der "lila Schiller"- einen solchen habe ich bislang nur bei Purpurit gesehen- aber der ist nicht weiß und schlierig.
Viellecht ist der geheimnisvolle Stein eine Doublette?
uhu
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #7
Dublette glaub ich nicht, da er ca. 4mm über den Ring hochstand hätte man doch was gesehen. Graviert, hm, weiß nicht recht, wie ich mir das vorstellen soll.
Vielleicht seh ich die Frau morgen, ich pack mal meinen Fotoapparat ein.
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #8
In der Themenleiste rechts hier im Forum ist soeben ein sehr blauer Labradorit aus Tansania aufgetaucht, an den Farbrändern hat er sogar einen ziemlichen Lilastich!
Nur dieser hat jetzt keine Faserstruktur. Labradorit hat aber normalerweise schon eine.
Ist aber schon sehr nahe dran, dass die auch so in der Farbe sein können war mir bisher nicht bekannt.
guggelguggel, jetzt weiß ich wonach:
http://www.edelsteine.at/Image…_weiss.jpg
der isses! Halt bissi mehr lila.

Jetzt nur noch eine dumme letzte Frage:
Was wäre teurer/ hochwertiger, bei einer geschätzten Größe von ca.15x5mm? Ein solcher Labradorit oder ein Mondstein?
So ein Labbi ist , denke ich seltener als ein Mondstein? Dann sollte man ihn doch nicht als Mondstein verkaufen? Klärt mich bitte auf!
Bergkristall
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Bergkristall

 ·  #9
Also, es gibt definitiv Labradorite die absolut klar sind. Und es gibt Mondsteine mit Faserstruktur. Beides habe ich in meiner Sammlung. Beide Steine sind chemisch gesehen nahe Verwandte, beide sind Feldspate. Je nachdem ob nun das Silikat mit Natrium, Kalium oder Calcium gebunden ist, ändert sich der Name. Dazu gibt es dann auch noch Mischkristalle.

Ich fürchte mit dem blanken Auge kann man nicht entscheiden, was für einen Kumpel man da vor der Nase hat. Ich schätze mal, dass ganz profan alles mit Mondsteineffekt als Mondstein verkauft wird, auch wenn kein Mondstein - Adulat - Orthoklas dahinter steckt.

Ich habe neben dem Bytownit auch einen Sanidin mit Mondsteineffekt. Die gehen beide glatt als Mondsteine durch, waren als Sammleredelsteine aber teurer. Und am teuersten war mein champagnerfarbener, absolut klarer, facettiert geschliffener Labradorit. Im Schumann ist so einer auch abgebildet. Aber wenn man so einen Stein in der Hand rollt und man sieht, wie der blaue Lichtreflex über die Facetten spingt, das hat schon was.
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #10
Ja, klar, das sind alles beides Feldspate.
Für mich, da ich auch mit Silberclay arbeite, haben sie aber einen entscheidenden Unterschied.
Den Mondstein, die Rede ist von kleinen Steinen bis vielleicht 7 oder 8mm, billige eben, kann man bei 650 grad im Clay mitbrennen, den Labradorit zerreißt es aber. Insofern ist es für mich schon wichtig, zu wissen. was ich vor mir habe.
Nicht in diesem Fall, hier ging es nur darum, den Stein einzuordnen und den Erwartungen an mich als "Fachfrau" zu entsprechen, wobei Gemmologie in Wirklichkeit meine Achillessehne ist.
Bergkristall
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Bergkristall

 ·  #11
Sorry, ich wollte niemandem auf die Füsse treten, aber zerreißt es den Labradorit, weil er ein Labradorit ist, oder wegen der inneren Struktur der im Verkauf gängigen Steine? Das Labradorisieren soll jedenfalls von Entmischungslamellen herrühren, daher könnte dann auch die Empfindlichkeit des Steines herrühren, und nicht vom Chemismus.

Kann hier bitte ein Fachmann weiterhelfen?
Sparkle
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Sparkle

 ·  #12
Um noch mehr Ideen in den Topf zu werfen, es gibt auch Chalzedone, die wie blaue Mondsteine aussehen können, ob da ein lilastich drin ist, weiß ich nicht, habe keine da. Hat jedenfalls lt. Schumann keinen Pleochroismus.
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #13
Was von der Seite weiss, von oben lila, passt optisch auf meine verlinkte Abbildung.
Chalzedon wär wahrscheinlich von der Seite auch blau.
Sparkle
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Sparkle

 ·  #14
ja, dann ist Chalzedon schon mal ausgeschlossen.
philomena
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philomena

 ·  #15
Hmmm, Ihr könnt mich jetzt gerne hauen aber bei allem, was bisher hier gezeigt wurde sehe ich nix lilanes.
Für mich ist das der blaue Schimmer, den es sowohl beim Mondstein als auch beim Labradorit gibt.

Silberfrau, vielleicht würde ein Foto, wenn Du der Frau mit Ihrem Ring habhaft werden kannst wirklich helfen.

Wie war der Stein denn gefaßt? Ich meine in Gold oder in Silber? Oder hattest Du das schon geschrieben und ich habs überlesen?

Gruß
Kathrin
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