Edelsteine & Perlen
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Peristerit

 
Ingo Richter
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Ingo Richter

 ·  #1
Kürzlich habe ich hier vom Forum ein Lot Peristerit - Rohsteine zum Schleifen bekommen.

Nun kann ich den ersten Übungsstein hier zeigen:

Nach dem ersten Anschliff habe ich bemerkt, dass das einen grossen Teil dieses Steines ausmachende lehmartige Aussehen leider durchgehend und nicht, wie ich zuerst annahm nur an der Oberfläche dominierend ist.

Eine Hälfte des Steines zeigt starke Adulareszenz, die andere nur eine schmutzig gelbbraune Färbung.

Ein vorsichtiger Spaltversuch endete leider in einem Desaster: Eine Hälfte des guten Bereiches vom Stein fetzte sofort weg. So darf man also dieses Material nicht behandeln.

Aus dem kläglichen Rest habe ich dann noch eine Paranuss schleifen können, bei der man wenigstens noch erahnen kann welches Potential in dieser Feldspatart liegt: Eine Adulareszenz, die fast an die Qualität eines Labradorit herankommt.

Schade, der im Gutbereich befindliche vom verheerenden Spaltversuch herrührende tiefe Riss bestimmt leider die ganze Tafelfläche des Steines und macht ihn zusammen mit dem viel zu grossen hässlichen blinden braungelben Bereich somit zum Ausschussexemplar.

Ursprünglich wollte ich diesen Fehlversuch gar nicht posten, aber der feine blaue Schimmer ist zumindest beachtlich.

Mit meiner Methode stosse ich hier offensichtlich an Grenzen: Nicht das manuelle Schleifen ist ein Hinderniss - das Material lässt sich sehr gut schleifen, sondern das Fehlen einer Steinsäge. Diese hätte dem Stein das Zerspringen erspart - ich hätte den blinden Bereich einfach wegsägen können und hätte auch aus diesem Rohstein einen zwar wesentlich kleineren, aber aufgrund der Qualität wesentlich überzeugenderen Edelstein machen können.

Ich habe aber leider derzeitig einfach zu wenig Zeit mir eine richtige Werkstatt aufzubauen.

Beim nächsten Stein aus diesem Material werde ich aber trotzdem eine bessere Arbeit abliefern können, schliesslich habe ich ja hiermit Erfahrungen sammeln können.
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stoanarrischer uhu
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stoanarrischer uhu

 ·  #2
Hallo Aquarius,
das Gemeine an den adularisierenden Feldspäten liegt darin, dass die am besten schillernde Fläche gerade nicht in einer Spaltebene liegt. Wie Du nun leidvoll erleben musstest, kommt ein Schleifer kaum ohne Säge aus, oder er muss viel Material mühevoll abschleifen. In einer Beziehung kann ich Dich aber trösten, auch in gutem Material von Peristerit sind die rein blauen Stellen nicht sehr groß.
Frohes Schaffen!
stoanarrischer uhu
Inoola
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Inoola

 ·  #3
huhu,
der stein ist aber schön geworden. ich finde gerade wegen (ich nenns mal:) "drecknetzes" sieht der stein irgendwie geheimnisvoll aus :)

kann man steine eigentlich auch mit der hand sägen? sozusagen Laubsägemäßig? das wäre doch vielleicht ne günstige und vielleicht steinschonendere variante.


lg inoo
AlisaVéronique
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AlisaVéronique

 ·  #4
Was ich mal gesehen habe war ein Steinschleifer, der Steine (alle möglichen) mit einem Dsraht geschnitten hat, der wie die Sehne eines Bogens an einen Ast gespannt war. Darauf hat er Korundpulver aufgebracht, das mit irgendwas Flüssigem angerührt war und hat so gesägt. Man hat mir versichert, dass das gut funktioniert, aber selbst probiert habe ich es nicht.
Ingo Richter
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Ingo Richter

 ·  #5
Ja, ja - in dem Wort "Ausschussexemplar" habe ich wohl mehr meine kurzfristige Wut über meine eigene Dämlichkeit reingemeckert.

Natürlich ist der Stein schön - mittlerweile stört mich das "Drecknetz" auch nicht mehr so sehr.

Mann, da bekommt man so ein tolles Material von einem lieben Steinfreund in die Hand und baut so ne S.......

So eine Steinsäge werde ich mir wohl noch viel viel eher besorgen als eine Schleifmaschine, denn Schleifen kann man insbesondere solche weiche Materialien wirklich gut mit der Hand - im Falle von Cabochons, wo es nicht wirklich auf die letzte Präzision ankommt kann man hierbei diese wirklich sehr steinschonende Bearbeitungsart aus meiner Sicht nur empfehlen, vorausgesetzt man haut nicht wahllos auf dem Stein herum, um ihn eventuell spalten zu können :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen:
stoanarrischer uhu
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stoanarrischer uhu

 ·  #6
Steine sägen geht natürlich am schnellsten mit einem motorgetriebenen Diamant-Kreissägeblatt. Für kleine Steine ginge auch ein diamantiertes Laubsägeblatt (Kühlung nicht vergessen). Auch der Drahtbogen funktioniert ( am besten mit einem Drahtseil, da dieses das Schleifmittel besser festhält), wenn auch langsam. Die Chinesen verwenden noch heute ihre traditionelle Schlammsäge mit bestem Erfolg. Diese besteht aus einer hölzernen Achse, gelagert auf zwei Holzböcken. Um die Achse ist ein Lederstreifen geschlagen, der mit Fußpedalen verbunden ist und so in eine Drehbewegung versetzt werden kann. An einem Ende der Achse ist ein größerer Konservendosendeckel aufgekittet, der als Sägeblatt fungiert. Das Schleifmittel besteht aus einem Schlamm von Siliciumcarbid und Wasser. Er wird mit einer Hand an das "Sägeblatt" geschmiert. Auf der flachen anderen Hand wird der zu sägende Stein an das Sägeblatt geführt. Das Ding sägt mit entsprechender Übung erstaunlich schnell! Im Internet kann man vielleicht etwas unter mud saw oder chinese mud saw finden. Die mud saw ist sicherlich die preisgünstigste Möglichkeit und man kann billige,große Sägeblätter verwenden.
Viel Erfolg beim Basteln!
stoanarrischer uhu
stoanarrischer uhu
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stoanarrischer uhu

 ·  #7
Übrigens gibt es Steinkreissägen unter "Fliesenschneider" für ein paar Euro!
Wasserkühlung muss sein und ein möglichst großes Sägeblatt sollte eingespannt werden können. Sägeblätter für Edelsteine verwenden! Die anderen Blätter sind zu dick!
uhu
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