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Blei im Email - Pro und Kontra

 
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #1
Guten Morgen,

in letzter Zeit beschäftige ich mich etwas mit Email.

Für die Kurse an der Volkshochschule ist klar, dass da nur bleifreies Email in Frage kommt. Nicht dass irgend ein Unwohlsein am Ende noch auf den Kurs geschoben wird.
Aber wie sieht es eigentlich in der Praxis aus?
Da ich grundsätzlich Nassauftrag mache staubt es nicht, und es besteht keine Wahrscheinlichkeit des Einatmens.
Eine mit mir bekannte Emailleurin meinte, beim Brennen würde das Blei frei und dann würde man es einatmen?
"Gesetzlich" scheint es kein Bleiverbot zu geben, zumal der Email-Hiller aus Pforzheim ja eine Riesenauswahl bleihaltiger im Gegensatz zu einer nicht so großen Menge bleifreier Emails im Angebot hat.
Andererseits erscheint es mir, dass Efco gegen bleihaltige Emails wirbt, damit sich die Leute gleich neue bleifreie kaufen und die alten nicht mehr verwenden, was den Umsatz ankurbelt.
Weiß zufällig jemand, wie das international gehandhabt wird, existiert da auch beides nebeneinander?
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #2
Im Kurs wird keiner umkippen und es wird auch keinem schlecht werden wenn er ein Döschen mit Bleiemailstaub trinkt.

Bleivergiftungen sind schleichend und bauen sich über Monate und Jahre auf, die Schäden kommen dann noch einmal später zu Tage.

Trinkgefäße und Essbestecke dürfen nur bis zu einem geringen Grenzwert Blei abgeben, die solltest Du nicht mit Deinen Bleiemaillen überziehen weil Du diese Grenzwerte nicht kontrollieren kannst.

Gefährlich werden die Bleiemaille wenn man ständig und täglich über Jahre mit Ihnen arbeitet, weil immer etwas davon in den Mund kommt und Speichel und Magensäure geringe Mengen Bleioxyd aus der Glaspulveroberfläche herauslöst und nur wenig wieder ausgeschieden wird. Die Differenz reichert sich im Gewebe an und sorgt dann für Schäden.

Gefährdet sind also nicht Deine Teilnehmer sondern Du wenn Du dauerhaft damit arbeitest.

Mein Tipp: Bei Schnupfen wenn man sich ständig an die Nase fasst nichts davon auspacken, ansonsten Wischlappen viel spülen, Hände oft waschen und zwischendurch auch mal nach dem Händewaschen das Gesicht waschen.
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #3
Schleichend...klar, aber du kennst doch das Volk. Früher, als die noch üblich waren ist doch auch keiner umgekippt. Aber die Einbildung.
Meine bleifreien Rots - na geht so manchmal und manchmal nicht...Staubmaske ist die Option der Wahl. aber muss man im Kurs nicht haben...

Beim Brennen entweicht aber doch nichts, denn man braucht das Blei doch IM Email?

Ist eigentlich noch Cadmium im Rot?
1 Lieferant schreibt das dazu, bei Hiller habe ich nichts diesbez. gelesen.
Edmund
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Edmund

 ·  #4
In USA ist die Produktion von bleihaltigen Emails total verboten. Ähnlich wird es in den meisten westlichen Ländern aussehen. Der Grund ist aber weniger der Schutz der Verbraucher, als der Umweltschutz bei der Herstellung der Emailmassen. Dabei kann eine Menge Blei in die Atmosphäre entweichen.
Thompson hat vor 25-30 Jahren eine Studie veröffentlicht in der es um Bleivergiftungen bei Arbeitern ging, die ständig industriell mit bleihaltigen Emails umgegangen sind. Es gab, soweit ich mich erinnere, bei keinem Probanden wesentlich erhöhte Bleiwerte im Blut, verglichen mit Leuten die nicht ständig mit Emails umgingen. Allerdings muss man berücksichtigen, dass zu der Zeit dem Benzin hohe Mengen organischer Bleiverbindungen zugesetzt wurden, die beim Verbrennen des Benzins in die Luft geblasen wurden und sich auf allem niederschlugen. Diese Bleiverbindungen wie Tetraäthyl- und Tetramethyl Bleiverbindungen sind hochgiftig, da sie ohne Umschweife direkt im Körper eingelagert werden und sehr schnell zu üblen Vergiftungen führen.
Die meisten hochgiftigen oder „strahlenden“ Metalle wie Cadmium, Selen, Uran, Telur usw. sind heute bei der Herstellung von allen Emailsorten verboten. Das schließt nicht aus, dass man aus alten Beständen doch noch solche Emails bekommt. Wenn Du mehr Infos haben möchtest, können Dir wahrscheinlich der Deutsche - oder Österreichische Emailverband mehr sagen. Beide Verbände findest Du im Netz.
Ansonsten schließe ich mich in allem meinem „Vorschreiber“ an.
Edmund
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #5
Aha, bleihaltiges Email darf nicht mehr hergestellt werden aber Altbestände werden noch munter abverkauft und benutzt, da hier kein Verbot besteht.
Ebenso verhält es sich mit Cadmium.
Und beim Brennen entweicht kein Blei in die Luft. Und hoffentlich auch kein Cadmium.
Edmund
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Edmund

 ·  #6
Bleihaltige Emails dürfen NUr an Fachbetriebe verkauft werden, nicht mehr an Hobbyisten, Schulen usw. Wie gesagt, nicht der Verbrauch ist das Problem, außer bei den "strahlende" Emails, sondern in erster Linie die Herstellung.
em
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #7
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