Schmuck bewerten & schätzen
Sie befinden sich im Benutzerbereich unseres Forums.

Anhänger und Brosche

 
Sam8888
PostRank 4 / 11
Avatar
Beiträge: 52
Dabei seit: 01 / 2017

Sam8888

 ·  #1
Hallo zusammen,

und noch weitere Teile aus dem Urgroßmutter-Erbe: ein schöner Anhänger und dazu passend eine kleine Brosche. Sehr hübsch, und etwas vergleichbares habe ich noch nicht gefunden. Die Stücke wirken auch alt.
Ansonsten kann ich darüber leider gar nichts sagen. Deshalb:

- wie alt sind die?
- was ist das für ein Stil?
- woher kommen die?
- woraus sind die gemacht? Gold glaube ich nicht.
- sind die etwas wert? Oder Flohmarkt? Sollen allerdings nicht verkauft werden.

Für Eure immer hilfreichen Kommentare bedanke ich mich...

Sam
Anhänge an diesem Beitrag
Anhänger Vorne.jpeg
Titel: Anhänger Vorne.jpeg
Anhänger Hinten.jpeg
Titel: Anhänger Hinten.jpeg
Tilo
PostRank 11 / 11
Avatar
Beiträge: 29556
Dabei seit: 09 / 2006

Tilo

 ·  #2
https://www.google.de/search?q…0&bih=1777
zeitlich läßt sich der kaum einordnen, denke ich
wert muß anhand vollständigkeit/Zustand mit vergleichbaren Stücken bei ebay abgeglichen werden
Pinguin
PostRank 10 / 11
Avatar
Beiträge: 774
Dabei seit: 09 / 2014

Pinguin

 ·  #3
Dieser Schmuck stammt im Original aus Norditalien, Region Venedig. Die Vorderseite ist ein Mosaik aus kleinen Glassteinchen, die Rückseite in deinem Fall wahrscheinlich Messing. Der Wert ist überschaubar, ähnliche Stücke gibts auf dem Flohmarkt für 10 Euro.

Sehr alte Stücke haben teilweise ausgesprochen kunstvolle Mosaike (detaillierte Dartsellungen von Tieren, Landschaften oder Bauwerken), und sind dann auch deutlich mehr wert.
Sam8888
PostRank 4 / 11
Avatar
Beiträge: 52
Dabei seit: 01 / 2017

Sam8888

 ·  #4
Super, Danke Euch'

Glassteinchen! Ich hab immer nach Emaille geguckt und nichts gefunden... ;-)
stefanS
PostRank 11 / 11
Avatar
Beiträge: 1393
Dabei seit: 06 / 2011

stefanS

 ·  #5
Mal eben einen kleinen Bericht zur Geschichte von dieser Art Schmuck.
Er nennt sich Mille Fiore und kommt aus dem italienischen und bedeutet 1000 Blüten. Auf Murano wurden bunte Glasstäbe so zu Stangen zusammen geschmolzen das Ihr Querschnitt kleine Blüten aufwies ( wir heute noch so gemacht ). Eigentlich waren Glasmosaike eine kirchliche Kunstform mit der ganze Wände, mit Heiligenbilder oder Bibelszenen ausgeschmückt wurden. Diese Arbeiten waren extrem Zeitaufwändig und teuer. Durch die Machtergreifung Napoleons und der damit einhergehenden Säkularisierung brachen aber die Geldmittel der Kirche weg und diese Art der Kunstform wurde für die Kirche zu teuer ( natürlich gab es diese Art auch schon früher, ich spreche jetzt hier von den meisten Stücken ). Die italienischen Arbeiter suchten einen weiteren Absatzmarkt für ihre Arbeiten und verlegten sich auf kleine, handlichen, und dadurch „preiswerte“ Stücke ( Schmuckstücke, Bilderrähmchen, Schreibgarnituren und viele mehr ). Durch die Grand Tour der Oberschicht, des 19. Jahrhunderts, verbreitete sich diese Stücke über ganz Europa und frühe Stücke sind hoch bezahlte Antiquitäten ( leider verlieren die Stücke gerne einzelne Steine und eine Restaurierung ist extrem schwer ). Leider sank die Qualität, der Arbeiten, ab der Zeit um 1900 immer mehr und die meisten Stücke hatten nur noch „Touristen“ Qualität. Man kann sie sehr gut von alten Stücken unterscheiden ( relativ große Glassteine, große Zwischenräume und die Steine haben keine einheitliche Höhe ), aber auch diese Stücke haben mittlerweile ihr Sammler, und man kann sie schon mal auf dem Trödelmarkt bekommen. Ein 2. Boom dieser Stücke kam durch den 2. WK selbst mein Opa brachte Rohlinge aus seinem Italienfeldzug mit, die er dann hier in Deutschland in Silber fassen ließ.

Deine Stücke würde ich auf die Zeit um 1900 einschätzen, es wurde wohl in einem unedelen Metall gefasst ( Tombak und vergoldetes Blecht wäre beides möglich ) aber sonst leider „Touristen“ Ware.

MfG

Stefan
Sam8888
PostRank 4 / 11
Avatar
Beiträge: 52
Dabei seit: 01 / 2017

Sam8888

 ·  #6
Hallo Stefan,

Wow! Vielen Dank für Deine sehr informative Antwort. Interessant!
Das mit Italien kommt übrigens hin – um die Jahrhundertwende ist da wohl ein Ehepaar auf Goethes Spuren durch Italien gereist, da gibts noch andere Souvenirs, die mitgebracht wurden (und wundersamer Weise 2 Kriege überdauert haben...)

Sam
Luci
PostRank 10 / 11
Avatar
Beiträge: 839
Dabei seit: 09 / 2006

Luci

 ·  #7
Stefan hat natürlich Recht mit seinem Bericht über Millefiori. Allerdings denke ich, dass es sich bei deinem Schmuck eher um Mikromosaik der Touristenklasse handelt (über den Wert wurde ja schon geschrieben).
Anbei zwei Beispiele aus meinen Tüddelregalen:
1. Eine Mikromosaikbrosche um 1870
2. eine Millefiori-Henkelvase im Urnenstil aus Murano
3. Perlenkette aus Millefiori-Glasperlen
4. einer meiner Millefiori-Anhänger
Anhänge an diesem Beitrag
DSC01651.JPG
Titel: DSC01651.JPG
DSC08383.JPG
Titel: DSC08383.JPG
DSC02451.jpg
Titel: DSC02451.jpg
DSC04884.JPG
Titel: DSC04884.JPG
Aus unserem Shop


Empfohlen von Kathrin
Schmuck
Uhren
Gewählte Zitate für Mehrfachzitierung:   0