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Zeitgenössischer Schmuck aus Israel im Deutschen Goldschmiedehaus Hanau 14. Juni bis 12. August 2012


Hanau

Die Ausstellung „Transit - Zeitgenössischer Schmuck aus Israel“ zeigt im Goldsaal des Deutschen Goldschmiedehauses knapp 200 Werke von 18 zeitgenössischen Künstlerinnen und Künstlern aus Israel. Die von Jürgen Eickhoff kuratierte Ausstellung bietet einen Überblick zur vielfältigen aktuellen Autorenschmuckszene des Landes.

 

Schmuckkunst aus Israel wurde zuletzt 1978 in einer größeren Präsentation in Deutschland gezeigt. Einerseits hat sich der Künstlerschmuck in Israel in den vergangenen drei Jahrzehnten aufgrund neuer technischer Möglichkeiten und Materialien sehr verändert. Andererseits spielen sowohl Nüchternheit, Strenge und Schlichtheit als auch phantasievolle ornamentale Gestaltung nach wie vor eine große Rolle. Damals wie heute sind weder Glamour noch überbordende Prächtigkeit von Bedeutung.
 
Die eigenwillige Landschaft Israels oder das Werden und Vergehen der Natur sind eine wichtige Inspirationsquelle für Anat Aboucaya Grozovski, Ella Wolf, Attai Chen und Shirly Bar-Amotz. Ido Noy, Rory Hooper und Maya Dekel beschäftigen sich dagegen mit den Erscheinungen urbaner Lebenswelten. 
 
In zahlreichen Werken spiegelt sich die politische Situation der Region wider. So thematisieren viele Künstlerinnen und Künstler  Krieg, Terror, Leid, Trauma, Angst und Verlust (Attai Chen, Michal Oren, Gregory Larin, Edda Vardimon Gudnason, Deganit Stern Schocken, Dana Hakim). Um sozialen Protest geht es in den Arbeiten von Einat Leader, Galya Rosenfeld und Tehila Levi Hyndman. Zu sehen sind außerdem Werke, die vor allem künstlerische Verfahrenstechniken thematisieren (Kobi Roth, Michal Bar-On Shaish, Deganit Stern Schocken, Vered Kaminski).   
 
Die verarbeiteten Werkstoffe sind meist schlicht. Sie reichen von Silber über Holz zu recyceltem Papier, Gold und edle Steine werden kaum verwendet. Bei den Farben dominieren Grau- und Brauntöne, leuchtende Farben finden sich vor allem in Arbeiten mit Email,  Epoxitharz und Fundstücken. Die meisten Schmuckstücke sind nicht verführerisch im herkömmlichen Sinn, aber einige zeichnen sich durch eine poetische  Schönheit aus, während  der Reiz anderer in ihrem scheinbar unfertigen Aussehen liegt. 
 
Die hier vorgestellten Künstlerinnen und Künstler haben bisher nur wenige Möglichkeiten, ihren Schmuck in Galerien ihrer Heimat zu zeigen. Daher gründete Attai Chen 2006 in Jerusalem mit der „Ziggurat Gallery“ seine eigene Galerie. 
 
Auch in den entsprechenden Museen des Landes hat der zeitgenössische Schmuck noch nicht wirklich seinen Platz gefunden.  Erfreulicherweise gibt es aber zahlreiche Förderungen und Stipendien für die insgesamt noch recht junge Schmuckszene. 
 
Der israelische Schmuck der Avantgarde spricht eine ganz eigene Sprache, die in keinem Land Europas zu finden ist. Diese Sprache zu erkunden, bietet die Ausstellung nach der ersten Station in Pforzheim nun in Hanau, Idar-Oberstein und München Gelegenheit. 
 
Die Schau gliedert sich in vier Themengruppen „Landschaft, Umwelt, Recycling“, „Konflikt“, „Sozialer Protest“ und „Verfahren“. 
 
Zur Ausstellung ist ein Katalog erschienen, der zum Preis von 18 Euro erhältlich ist. 
 
Geöffnet ist dienstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr.
 
Öffentliche Führung: 24.6.,  11 Uhr. Weitere Führungen sind auf Anfrage buchbar.
Schmuckkunst in der Mittagspause: 27.6., 12.30 - 13 Uhr, 25.7., 12.30 - 13 Uhr.
 
 
Ausstellungsstationen:
 
Deutsches Goldschmiedehaus Hanau
14. Juni bis 12. August
 
Stiftung Villa Bengel, Idar-Oberstein
15. August bis 8. Oktober
 
Bayerischer Kunstgewerbe-Verein e.V. München
1. März bis 13. April 2013 
 
 
Die Ausstellung wird von der Botschaft des Staates Israel und der EUNIQUE, der internationalen Messe für Angewandte Kunst und Design in Karlsruhe, unterstützt.
Archivbeitrag 22.06.2012
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