Lehrabschlussfeier der Gold- und Silberschmiede in Osnabrück
Osnabrück/Tie. Mit Hilfe einer schon philosophischen Betrachtungsweise veran-schaulichte der Landtagsabgeordnete Martin Bäumer seine Vorstellungen eines funktionierenden Wirtschaftsgefüges vor dem Hintergrund der globalen Finanzkrise. Als Festredner der traditionellen Lossprechungsfeier der Innung der Goldschmiede, Silberschmiede und Juweliere Osnabrück-Emsland im „Haus der Innungen“ am Schölerberg in Osnabrück nutzte er den „kleinen aber feinen“ Rahmen, um nicht nur den erfolgreichen jungen Goldschmiedinnen einige nützliche Ratschläge mit auf den Weg zu geben. Eine besondere Ehrung erfuhr die Innungssiegerin Carolin Menzel, Ausbildungsbetrieb Ewald Hungeling in Nordhorn.
Horst Glüsenkamp, als Landesinnungsmeister und Kreishandwerksmeister der Kreis-handwerkerschaft Osnabrück gewissermaßen „Hausherr“ der gelungenen Veranstal-tung, begrüßte als weitere Gäste unter anderem den Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Osnabrück-Emsland, Dr. Heinz-Gert Schlenkermann, sowie Stu-dienrat Michael Thöle von den Berufsbildenden Schulen des Landkreises Osnabrück an der Brinkstraße (Metallberufsschule).
Während Schlenkermann diesen ersten beruflichen Meilenstein, den der talentierte handwerkliche Nachwuchs erreicht habe, mit dem eigentlichen Beginn des Ernstes des Lebens gleichsetzte, beschäftigte Bäumer sich mit der wirtschaftlichen Entwick-lung und den von ihr abhängigen Faktoren. Vieles sei auch von der Psychologie ab-hängig. „Vielleicht zu 50 Prozent“, schätze der Landtagsabgeordnete diesen schwer messbaren Einfluss ein. „Doch unser Wirtschafts- und Finanzsystem beruht im Grun-de einzig und allein auf Vertrauen. Dem Vertrauen, dass jeder von uns für die Leis-tung, die er erbringt, am Ende eine Gegenleistung erhält“. Dazu erzählte Bäumer ei-ne sehr anschauliche, gleichnisähnliche Geschichte, die jedem klar werden ließ, dass Luftschlösser letztlich die Auslöser der globalen Finanzkrise waren. Auch die enorme Abhängigkeit vieler Wirtschaftszweige und Dienstleistungen voneinander verdeutlich-te der Festredner, ohne dabei in Pessimismus zu verfallen.
Im Anschluss an die Überreichung der Gesellenbriefe wurden die Goldschmiedear-beiten mit einer Power-Point Präsentation von Goldschmiedemeister Jürgen Schliehe und der Prüfungsausschussvorsitzenden Ursula Thünemann-Deppe vorgestellt.
Archivbeitrag 12.02.2009