Mit industriellen Verfahren zu experimentieren, ist für die meisten Kreativen unmöglich. Im Normalfall sind Material und Arbeitszeit an Maschinen zu kostspielig – erst recht für Versuche mit ungewissem Ausgang. Schmuckstudierende der Hochschule Pforzheim machten nun eine andere Erfahrung: In einer Kooperation mit der Pforzheimer Edelmetallscheideanstalt C. Hafner entwickelten sie das Verfahren zur Herstellung von Fasermatten weiter. Mit so großem Erfolg, dass die Firma C. Hafner die beste Arbeit am Dienstag, 21. April 2010, mit einem Innovationspreis ausgezeichnet hat.
Der Preis ging an Maria Clauss und Sarah Lengemann, die im 4. Semester Schmuck und Objekte der Alltagskultur studieren. Die beiden entwickelten die Fasermatte „Rondo“. Die Matte - ein sogenanntes Kreativ-Halbzeug besteht aus Edelmetallfasern, die miteinander verbunden werden und somit eine Matte ergeben, die leicht weiter verarbeitet werden kann.
Maria Clauss und Sarah Lengemann veränderten vor allem die Struktur der bisherigen Matte: Bei „Rondo“ sind die Edelmetallfasern kreisförmig angeordnet, was verspielter und ornamentaler wirkt als eine gerade Struktur. Außerdem verbesserten sie die Haptik. Zuvor hatten sich die Studentinnen intensiv mit dem Potenzial der Fasermatte auseinander gesetzt und deren Herstellungsmethode erforscht. Sie testeten die Grenzen des Materials und untersuchten Kombinationsmöglichkeiten mit anderen Stoffen wie Glas, Textil oder Kunststoff.
Die Fasermatte „Rondo“ wurde bereits im Februar auf der Inhhorgenta vorgestellt, wird von C. Hafner in Serie produziert und gut nachgefragt. Sie ist ungewöhnlich leicht und eignet sich vor allem für größere Formen mit interessanter Oberfläche wie Ohrringe oder Armreife.
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