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Memovox Tribute to Deep Sea: Eine Neuauflage, die einer Taucheruhrenlegende Tribut zollt


Abbildungen v.l.n.r.: Memovox Tribute to Deep Sea Nachempfindung des Modells „Jaeger-LeCoultre Classique 1959“. Memovox Tribute to Deep SeaNachempfindung des Modells „Jaeger-LeCoultre Classique 1959“

Jaeger-LeCoultre

Es gibt Uhren, die niemals in Vergessenheit geraten, weil sie Geschichte geschrieben haben. Die Memovox Deep Sea, die erste von der Manufaktur Jaeger-LeCoultre gefertigte Taucheruhr, zählt zweifellos zum kleinen Kreis der Zeitmessinstrumente, die ihre Zeit geprägt haben.

Nachdem die Uhrenmarke aus dem Vallée de Joux im Jahr 2008 mit der Memovox Tribute to Polaris 1965 und der Memovox Tribute to Polaris 1968 originalgetreue Neuinterpretationen von zwei außergewöhnlichen historischen Taucheruhren präsentiert hat, setzt sie nun ihre Reise durch die Zeit fort und kehrt zu den Wurzeln dieser Taucheruhr zurück, um unter dem Namen Memovox Tribute to Deep Sea eine Neuauflage der Memovox Deep Sea von 1959 zu lancieren. Die Besonderheit des Originalmodells lag darin, dass es in zwei verschiedenen Ausführungen erschienen ist: Die eine richtete sich an Sportbegeisterte des alten Kontinents, die andere an Taucher in der Neuen Welt. Zur großen Freude von Sammlern und Liebhabern schöner Uhrmacherei zollt die Manufaktur Jaeger-LeCoultre in diesem Jahr ihrer erfüllten Vergangenheit Tribut und präsentiert originalgetreue limitierte Neuauflagen der beiden Memovox-Deep-Sea-Modelle aus dem Jahr 1959.

Das Comeback einer Ikone
Die Memovox Tribute to Deep Sea ist eine originalgetreue Neuauflage des ursprünglichen Modells. Lediglich der Durchmesser des Gehäuses ist nun mit 40,5 mm im Vergleich zu den 39,8 mm des Originals ein wenig größer und wird so den heutigen Bedürfnissen – und Handgelenken – gerecht. Auf dem Boden des Edelstahlgehäuses ist wie auf der Uhr von 1959 ein von Luftblasen umgebener Froschmann zu sehen. Und wie es sich für eine Neuauflage gehört, die einer illustren Vergangenheit Tribut zollt, erscheint die Memovox Tribute to Deep Sea in zwei verschiedenen Ausführungen, die jeweils eine der Zifferblattvarianten der beiden Originalmodelle aufgreifen. Während das europäische Modell ein mattschwarzes Zifferblatt mit Leuchtindizes aufweist, zeichnet sich sein amerikanisches Pendant durch ein zweifarbiges schwarz/graues Zifferblatt aus, das von einem Außenring mit einer Skala mit 5-Minuten- Einteilung umgeben ist und lediglich den Schriftzug „LeCoultre“ trägt. Beide Modelle verfügen über dieselben Funktionen: eine Anzeige der Stunden, Minuten und Sekunden aus der Mitte sowie eine Alarmfunktion. Eine Krone bei 2 Uhr dient dem Aufzug sowie der Einstellung der Alarmfunktion, während sich mithilfe der bei 4 Uhr angeordneten Krone das Uhrwerk aufziehen und die Zeit einstellen lässt. Die beiden Ausführungen werden durch das Kaliber Memovox 956 langetrieben, ein Automatikwerk, in dessen Entwicklung die aktuellsten technologischen Entwicklungen der Manufaktur eingeflossen sind und das im Laufe der Jahre seine Zuverlässigkeit  unter Beweis gestellt hat. Die Unruh dieses Nachfahren des ersten Memovox-Kalibers mit Handaufzug schwingt mit einer Frequenz von 28 800 Halbschwingungen pro Stunde und verfügt über eine beachtliche Gangreserve von 45 Stunden.

Das erste Zeitmessinstrument für Taucher
Zu Beginn der 1950er-Jahre widmet sich die Menschheit mit großem Eifer der Schaffung einer neuen Welt. Der moderne Mensch ist dynamisch und furchtlos, er verkörpert die Werte einer zukunftsorientierten Zeit und begibt sich auf Entdeckungsreise in unbekannte Territorien. Sein Ziel ist das unerforschte Herz der Kontinente, die unendlichen Weiten des Kosmos sowie die Tiefen des Ozeans. 1957 schickt die UdSSR den ersten künstlichen Satelliten von der Erde ins All. Wenige Monate zuvor hatten Jacques-Yves Cousteau und Louis Malle mit dem bei seiner Vorführung in Cannes umjubelten Film „Le Monde du Silence“ einem faszinierten Publikum die Geheimnisse der Unterwasserwelt nähergebracht. Bald schon teilen immer mehr Tauchbegeisterte den Enthusiasmus Cousteaus, zumal die Verbreitung dieser noch jungen Sportart durch die zur selben Zeit erfundene revolutionäre Druckluftflasche begünstigt wird. Es entwickelt sich ein neuer Sportlertyp, der für die Ausübung seiner neu gewonnenen Leidenschaft geeignete Instrumente benötigt, damit seine abenteuerlichen Missionen zum Grund der Meere von Erfolg gekrönt sind.

Um den Bedarf der amerikanischen Liebhaber dieses sich rasant entwickelnden Sports zu decken, startet Jaeger-LeCoultre 1959 ein gewagtes Projekt – die Entwicklung einer Taucheruhr. Zu jener Zeit herrscht in diesem Bereich noch absolute Freiheit. Es gibt noch keinerlei Kriterien, denen die Uhren dieser völlig neuen Kategorie entsprechen müssen, und es werden noch beinahe zwanzig Jahre bis zur Einführung der für Taucheruhren geltenden NIHS-Normen vergehen. Die Uhrmacher und Techniker der Manufaktur begeben sich sogleich an die Arbeit und präsentieren noch im selben Jahr eine Uhr, deren Zuverlässigkeit und Leistungsstärke in jener Zeit, in der die Erforschung der Unterwasserwelt noch in den Anfängen steckt, in jeglicher Hinsicht einzigartig ist. Die Memovox Deep Sea ist die erste Taucheruhr der Welt mit Alarmfunktion. Die Umwandlung der Weckfunktion, mit der die Memovox-Modelle gewöhnlicherweise ausgestattet sind, in ein akustisches Signal, das dem Taucher den richtigen Zeitpunkt für den schrittweisen Wiederaufstieg an die Wasseroberfläche angeben soll, hat den Ingenieuren von Jaeger-LeCoultre ihre gesamte Kreativität abgefordert. Im perfekten Einklang mit einem Grundprinzip der Manufaktur ist die Funktionalität schon hier in den Dienst der Sicherheit gestellt worden.

In seinen beiden Ausführungen verbuchte der Zeitmesser auf beiden Seiten des Atlantiks einen sensationellen Erfolg. Da das Modell jedoch schon bald nicht mehr zu haben war, ist die Taucheruhrenikone zu einem Mythos geworden, den nur wenige Sammler noch leibhaftigbestaunen können.

Die Memovox Tribute to Deep Sea erscheint in zwei limitierten Auflagen: einer auf 959 Exemplare limitierten im Stil des für den europäischen Markt bestimmten Modells „Jaeger- LeCoultre Classique 1959“ und einer auf 359 Exemplare limitierten, die sich am Modell „LeCoultre Spécial Amérique 1959“ inspiriert. Die Zehner- und Einerstellen der Zahlen – 59 – erinnern an das Entstehungsjahr dieser legendären Uhr. In ihrem Bestreben, einem der großen Namen aus der Geschichte der Marke Tribut zu zollen, haben die Uhrmacher der Manufaktur die Memovox Tribute to Deep Sea nach dem Vorbild der ursprünglichen Modelle mit einem Uhrglas aus Plexiglas versehen – ein Detail gewiss nur, das Kenner jedoch zu würdigen wissen werden.

 

www.jaeger-lecoultre.com

Archivbeitrag 15.02.2011
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