Die Düsseldorfer Designerin, Lisa Kuschmann studierte an der Fachhochschule Düsseldorf Schmuck-Produkt Design und fand dort ihren Weg durch spielerischen Umgang mit unterschiedlichen Materialien und den daraus resultierenden Experimenten ihre gestalterischen Interessen genau zu defi nieren und umzusetzen.
Lisa Kuschmann arbeitet unbefangen mit vorhandenen Gebrauchsgütern, Materialien und Systemstrukturen in ihrem persönlichen Umfeld, die sie miteinander in Verbindung bringt oder sie aus dem vorhandenen System entfernt, und sie so zweckentfremdet und daher eine Irritation hervorruft. Für Lisa Kuschmann ist dies ein Weg, Kommunikation in ihren Schmuckobjekten darzustellen. Hierbei bezieht sie sich auf den Mathematiker und Philosophen Michel Serres aus der Parasit: „Das System ist stets offen, das allein ist wirklich, und es gibt stets Beziehungen-...“. Diese Systeme in Beziehung übersetzt sie in Materialien und schafft etwas Neues.
Diese Kommunikation zwischen zwei Systemen wird auch ganz deutlich in ihren Gewebebroschen. Es ist die Kombination aus zwei Materialien, die zur Gewinnung eines neuen Systems führt. Hier wird das Ausgangsmaterial z.B. „unterwandert“ durch ein anderes; das eine formt das andere, quetscht oder umschlingt
es.
Durch freie Experimente stößt Lisa Kuschmann auf natürliche und selbstverständliche Materialien, die nicht in der Schmuckwelt anzutreffen sind. Durch die Verknüpfung, die Gegenüberstellung zweier Systeme, wie dem des „Wertlosen“ und dem des „Wertvollen“, bringt sie es fertig wieder zu irritieren. Auf den ersten Blick lässt sich ein großes, in klassischer, ovaler Form gehaltenes Schmuckstück erkennen. Erst auf den zweiten Blick erkennt man, dass es sich um Grundnahrungsmittel handelt, wie beispielsweise Brot oder Milch.
