“Das zentrale Austauschforum in unserer Branche!“ Die regionalen Schmuckhersteller und die Schmuckindustrie sind vom Konzept des Vortragsforums des Schmucktechnologischen Instituts (STI) der Hochschule Pforzheim überzeugt. Am vergangenen Donnerstag, 29. Januar 2009, trafen sich knapp 100 Vertreter der Branche zum zehnten Mal auf dem Hochschulgelände.
Ein solches Forum vor Ort sei für die Pforzheimer Schmuckbranche außerordentlich wichtig, so die überzeugten Teilnehmer. „In dieser Zusammensetzung sehen wir uns nur einmal im Jahr – hier auf dem Campus der Hochschule“, begrüßte beispielsweise Dr. Jörg Fischer-Bühner, Legor Group SRL, Indutherm GmbH, in Walzbachtal-Wössingen, die Möglichkeit zum Meinungsaustausch. Im Jahr 1999 hob das STI die Veranstaltung „aus der Taufe“, um den Wissenstransfer zwischen Forschung und Praxis zu erleichtern, die hiesigen Firmen über neue Technologien zu informieren und ein funktionierendes Netzwerk aufzubauen.
Fester Bestandteil des STI-Forums sind die Berichte über das Santa Fe-Symposium. Kaum ein Weg führt an der bedeutendsten internationalen Veranstaltung der Schmuckbranche vorbei. Als Serviceleistung bietet das STI seit Jahren eine kurze Zusammenfassung der dort diskutierten Themen beim Forum. Professor Wolfgang Böhm referiert die zentralen Punkte und „erspart“ so der hiesigen Industrie den „Ausflug“ nach Übersee. Das elektromechanische Gleitschleifen von Silberlegierungen war ein solch zentraler Punkt. Die Technik, die bis jetzt vor allem im asiatischen Raum angewendet wird, ist zeit- und kostensparend und kann die Branche in diesen Bereichen deutlich entlasten. Der Aspekt Umweltschutz stand beim Bericht über die Verwendung von Flussmitteln im Fokus. In Santa Fe sind passive Flussmittel vorgestellt worden, die die Dämpfe beim Löten minimieren.
Die Akzeptanz von Palladiumschmuck steigt. Scheiterte die Industrie früher oft an der Verarbeitung dieses schwierigen Metalls, gibt es jetzt verschiedene Verfahren, die den Umgang wesentlich erleichtern. Fischer-Bühner stellte die Gussverfahren vor. Das Thema „Rapid Prototyping – Welt ohne Grenzen?“ hat sich in der Branche noch nicht ganz durchgesetzt. Michael Schäfer von MPS Rapid Prototyping GmbH, Pforzheim, stellte qualitativ und preislich attraktive Lösungen vor, mit denen sich neue Designvorstellungen realisieren lassen. Auf die Eigenschaften von dekorativen Silberlegierungen ging Dr. Thomas Bidlingmaier, von der Allgemeinen Gold- und Silberscheideanstalt aus Pforzheim ein. Den „letzten Schliff“ erhält jedes Schmuckstück in der Politur. Markus Schmitdke, von der Pforzheimer EVE Ernst Vetter GmbH, skizziert neue Methoden.
Die Akzeptanz des STI-Forums reicht über die Region hinaus. Seit Jahren genießt die Veranstaltung einen hervorragenden Ruf, spricht die zentralen Vertreter der Branche an und überzeugt – unabhängig von der wirtschaftlichen Gesamtsituation - eine konstante Teilnehmerzahl. Die Zielsetzung des Forums ist klar: Innovationen der Branche in der Region bekannt machen, Qualität vermitteln und einfordern, das STI als festen Ansprechpartner etablieren und Netzwerke initiieren. „Sinn der Initiative ist, der qualitativ hochwertigen, designorientierten Branche ein Forum zu bieten. Wir haben uns auf hohem Niveau eingependelt“, so das Fazit Böhms.
Archivbeitrag 01.03.2009