Umsatzzuwächse für alle Branchen – Kirchen kritisieren Feiern – Europäischer Brauch kommt über Umweg zurück.
Das Gruselfest Halloween am 31. Oktober treibt die Umsätze der Anbieter von Karnevalsartikeln und Süßwaren in die Höhe. In den vergangenen Jahren konnten die Hersteller von Halloween-Kostümen und Accessoires Zuwächse je Saison zwischen 4 und 15 Prozent verzeichnen. Nach Angaben der Tageszeitung „Die Welt“ wurden insgesamt Gruselartikel im Wert von 20 Millionen Euro umgesetzt. Vor allem der Online-Handel boomte unerwartet. Offensichtlich konzentriert sich der stationäre Handel noch auf die Karnevals- und Faschingshochburgen, so dass in der Fläche das Angebot fehlt. Die Umsätze aller Branchen anlässlich des Halloween-Festes werden von Insidern auf mehr als 160 Millionen Euro geschätzt. Ein weiterer Gewinner seien die Landwirte: bereits im Jahr 2007 seien von privaten Haushalten im September und Oktober mehr als 4600 Tonnen Kürbisse gekauft worden.
Diese Entwicklung liegt nicht nur daran, dass das Fest bei Kindern beliebt ist und sich herumspricht. Seit Mitte der 90er Jahre wird das aus Amerika importierte Fest auch in Deutschland intensiv umworben. Wichtige Werbeunterstützung kommt von Verbänden, etwa der Fachgruppe Karneval des Deutschen Verbandes der Spielwaren-Industrie. Für die Süßwarenbranche ist Halloween inzwischen das drittwichtigste saisonale Ereignis nach Weihnachten und Ostern, wie der Sprecher des Bundesverbands der Deutschen Süßwarenindustrie, Torben Erbrath, in der „Welt“ sagte: „Allerdings mit weitem Abstand. Insgesamt sind wir immer noch sehr stark von den beiden christlichen Hauptfesten geprägt.“ Mit reinen Halloween-Artikeln wie Gespenster- und Kürbisfiguren aus Schokolade oder Fruchtgummis in Vampirform werden pro Saison rund zwei Millionen Euro umgesetzt. Ihren Ursprung hatten die Werbeambitionen 1991, als durch den ersten Golfkrieg nahezu alle Karnevalsveranstaltungen abgesagt wurden. Halloween bot eine Möglichkeit, die Verluste aufzufedern, schließlich bedeute eine Woche weniger Fasching etwa fünf Prozent weniger Umsatz.
Der aus den USA stammende Grusel-Brauch Halloween wird in der Nacht vom 31. Oktober zum 1. November begangen und liegt damit zwischen dem evangelischen Reformationstag und dem katholischen Allerheiligen. Kinder und Jugendliche ziehen als Hexen, Monster oder Skelette durch die Straße und rufen laut: „Trick or treat“, in Deutschland meist mit „Süßes oder Saures“ übersetzt, was so viel heißt wie: Süßigkeiten her oder wir spielen einen Streich. Bei Erwachsenen werden Halloween-Partys zunehmend beliebter. Kostümiert und geschminkt erwartet die Partygäste in Discos, Bars oder beim Nachbarn ein schauriges Ambiente aus Dämmerlicht, leuchtenden Kürbissen, künstlichen Spinnennetzen oder gar Särgen und Marionetten. Mit Rücksicht auf das Gedenken an die Verstorbenen am 1. November sind in vielen katholischen Gegenden deshalb auch die Partys bis Mitternacht beschränkt. Ursprünglich wurde das aus keltischen Traditionen entstammende zunächst heidnische Fest „All Hallows Eve“ von irischen Einwanderern nach Amerika gebracht. Zuerst als Sommerfest der Druiden gefeiert. Man dachte, die Geister der Verstorbenen kommen am Vorabend von Allerheiligen auf die Erde, diese wollte man mithilfe von Gruselkult vertreiben.
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