„250 Jahre Goldschmiede Bury – Handgefertigte Ketten der Hanauer Kettengoldschmiede“ „Hand und Maschine – Jugendstilschmuck aus Pforzheim in technikhistorischer Rekonstruktion“ .
Anlässlich des 250-jährigen Jubiläums der Goldschmiede Bury in Hanau zeigt das Deutsche Goldschmiedehaus im Goldsaal die Doppelausstellung „250 Jahre Goldschmiede Bury, Handgefertigte Ketten der Hanauer Kettengoldschmiede – „Hand und Maschine, Jugendstilschmuck aus Pforzheim in technikhistorischer Rekonstruktion“. Im Mittelpunkt der Präsentation mit weit über 100 Schmuckstücken steht die Erhaltung, Wahrung und Überlieferung traditioneller Fertigungstechniken in der Schmuckproduktion.
Im Jahre 1759 gründet der aus dem Elsass stammende Goldschmied Jean Jacques Bury in Hanau ein Bijouterie-Kabinett. Neben der erfolgreichen Führung seiner Goldschmiede - Werkstatt lehrt Bury an der 1772 gegründeten Königlichen Zeichenakademie.
Mit der Übernahme durch den Sohn Isaac Bury erlebt die Firma ihre Blütezeit, 1825 kauft dieser das Haus „Zum Goldenen Mörser“, das bis 1945 Firmensitz bleibt. Illustre Kunden wie Kurfürstin Auguste von Hessen-Kassel geben ihre Aufträge an die Firma Bury, nicht zuletzt erteilt Goethe der Firma 1816 einen Auftrag.
In der Ausstellung werden ausgewählte Exponate, unterschiedlich gestaltete Ketten, Musterstücke und Dokumente, darunter auch zahlreiche Schmuckzeichnungen, gezeigt, die einen eindrucksvollen Einblick in die Firmengeschichte und lange Tradition der Firma Bury geben.
Zur Zeit des Jugendstils ist Pforzheim ein weltweites Zentrum der modernen seriellen Schmuckherstellung, zu den wichtigsten Schmuckfirmen zählen u.a. Rodi & Wienenberger, Victor Mayer, Kollmar & Jourdan oder Theodor Fahrner. Die Vorlagen für die Schmuckindustrie liefert vor allem auch Georg Kleemann, Professor an der Kunstgewerbeschule. Das Prägen, Pressen und Stanzen vieler Einzelteile eines Schmuckstücks ist das zentrale neue Herstellungsverfahren für die serielle Schmuckfertigung. Es ist das Verdienst der Abteilung „Manufakturelle Schmuckproduktion“, Leitung Dr. Gabriele Wohlauf, des Deutschen Technikmuseums Berlin und der Arbeitsgruppe „Schmuck verbindet“, dass in der Ausstellung viele historische Arbeitsweisen zu „neuem Leben erweckt“ werden können.
Die Ausstellung ist bis zum 17. Januar 2010 täglich, außer montags, von 11.00 bis 17.00 Uhr im Deutschen Goldschmiedehaus Hanau zu sehen.