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Die gefühlvolle Seite von Platin - Platin Innovationspreis für Dominique Labordery


Platin GildeInternational GmbH

Es ist ein Spiel mit dem kostbarsten aller Metalle und ein „Pas de deux“ geometrischer Formen: Platin beweist in einem markanten, wandelbaren Ring von Dominique Labordery moderne Ausdruckskraft. Für diesen Entwurf erhielt die Schmuckkünstlerin den inhorgenta europe Innovationspreis in der Kategorie Platin.

Dominique Labordery ist fasziniert von Platin. „Es besitzt einen edlen Ton, der weder warm noch kalt wirkt, strahlt Zurück-haltung und Understatement aus“, erklärt die Schmuck-künstlerin. Gleichzeitig ist das reinste und seltenste Edelmetall für sie Herausforderung und Inspiration, ungewöhnliche Wirkungen zu erzielen: Die Schmuckkünstlerin aus Düsseldorf will die gefühlvolle Seite von Platin zeigen. Dies gelingt ihr, indem sie es aussehen lässt, als wäre es von zarter Leichtigkeit mit plissierter, textiler Struktur. Gleichzeitig gibt sie ihm puristische geometrische Formen.
Durch die Zusammenführung dieser Gegensätze hat Dominique Labordery ein ungewöhnliches Schmuckstück geschaffen: Den Ring „Platinum Groove“, in dem Quadrat und Kreis gleich-berechtigt nebeneinander stehen und in Gestalt von breiten, wie Plissees strukturierten Platinbahnen gleichsam ineinander fließen. Für die Künstlerin verkörpert das Quadrat die Ratio, den vom Verstand gesteuerten Teil des Menschen, während der Kreis für Gefühl und Emotion steht.

Warum „Platinum Groove“?
Von diesem Zusammenklang war die Jury des inhorgenta europe Innovationspreises so angetan, dass Dominique Labordery in der Kategorie Platin mit dem ersten Preis ausgezeichnet wurde – von der Platin Gilde International Deutschland 2009 zum zweiten Mal ausgelobt.
Die Jury begründete ihre Entscheidung für den Ring „Platinum Groove“ mit der „beeindruckenden Schlichtheit der Oberflächen-behandlung, die einen coolen und unprätentiösen Zugang  zur Kostbarkeit und zum Understatement von Platin bietet“. Weiter urteilten die Juroren: „Die unterschiedlich tragbaren Grund-formen Quadrat und Kreis sind elegant zu einem Platinring mit minimalistischer und zeitgenössischer Aussagekraft kombiniert.“
Denn der Ring, der ungetragen eine skulpturale Qualität mit spannender Ausstrahlung besitzt, erweist sich an der Hand als vielseitig und wandelbar: Auf Mittel- und Ringfinger gleicher-maßen gesteckt, setzt er einen dominanten Akzent. Wird nur eine der Ringhälften übergestreift, erhebt sich die andere wie ein Kunstobjekt über die Hand – kantig oder rund, ganz nach Lust und Laune der Trägerin, die sich dafür entscheiden kann, entweder das Quadrat oder den Kreis über den Finger zu streifen.

Dominique Labordery: das Leben in seiner Vielfalt
Die Freiheit, ein Schmuckstück individuell zu interpretieren und als Träger selbst den Ausdruck bestimmen zu können, kennzeichnet auch andere Entwürfe von Dominique Labordery, die Schmuckdesign an der Karel de Grote Hogeschool in Antwerpen studiert hat. Ihre Schmuckstücke fordern zu Reflexion heraus, bewegliche Elemente eröffnen die freie Entscheidung, wie ein Stück getragen werden soll. „Ich mag die Auseinandersetzung des Trägers mit einem Schmuckstück“, erklärt Dominique Labordery.
Weitere wiederkehrende Elemente ihrer Arbeit sind die Konzentration auf strenge, klare Formen, die beim näheren Betrachten eine nuancenreiche Welt von Raum, Licht und Schatten offenbaren. Verzierungen oder Farben – die 47-Jährige schätzt besonders die ruhigen, kraftvollen Töne Schwarz, Weiß und Rot – werden nur minimalistisch eingesetzt.
Ganz anders in der Malerei: Quasi als Ausgleich findet Dominique Labordery bei Farbe und Leinwand eine inspirierende Abwechslung zu ihren Schmuckentwürfen. Auch ihre Liebe zu Musik und die Eindrücke aus vielen Reisen fließen in ihre Schmuckarbeit ein. Denn die gebürtige Belgierin ist begeisterte Kosmopolitin, spricht mehrere Sprachen fließend und schätzt die Bereicherung, auf der ganzen Welt Neues zu sehen und zu erleben.
Der wichtigste Impuls für ihre Schmuckstücke kommt für Dominique Labordery aber aus dem Umgang mit Edelmetall und aus dem Handwerk selbst: „Ich mag die traditionellen Goldschmiedetechniken“, erklärt die Künstlerin. Formen entwickelt sie im Umgang mit dem Metall: „Ich mache mich jeden Tag aufs Neue an die Arbeit mit dem Material. Daraus fließen die Ideen. Man folgt einer Linie, schaut sich um und begutachtet die Wirkung“, schildert Dominique Labordery.
Bei ihrem Ring „Platinum Groove“ seien es die lebendige, textil anmutende Wirkung der harten Form und des kostbaren Platins gewesen, die sie begeistert haben. „Das ist sehr spannend und gibt dem Stück eine Seele. Schmuck soll nicht nur ein Gegenstand sein, sondern etwas Besonderes ausstrahlen.“

PS: Der von D. Labordery kreierte Platinring „Platinum Groove“ wurde nominiert für „manufactum“, den Staatspreis für das Kunsthandwerk in NRW. Vom 22. August bis 15. November 2009 wird der Ring „Platinum Groove“ im Niederrheinischen Museum für Volkskunde und Kulturgeschichte, Kevelaer, ausgestellt. Der Preisträger wird anlässlich der Ausstellungs-Eröffnung am 22. August bekanntgegeben.

www.platininfo.de

Archivbeitrag 30.07.2009
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