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China entdeckt Platinschmuck


Steigende Preise seit Jahresanfang

Die Wertentwicklung des Goldes stellte das Platin im vergangenen Jahr in den Schatten. Nun könnte das grau-weiße Edelmetall vor einem Comeback stehen. Schon in den ersten Wochen des neuen Jahres legte der Preis für das Platin deutlich zu. Ein Grund hierfür: die wachsende Schmucknachfrage aus China.

 

Mitunter gehen von den vermeintlich langweiligen Nachrichten wichtige Signale für Anleger aus. Dass der US-amerikanische Hedgefondsmanager Eric Sprott zwei börsennotierte Indexfonds für Platin und Palladium auf den Markt bringen möchte, war den meisten Medien allenfalls eine Randnotiz wert. Diese ETFs (Exchange Traded Funds) sollen mit den jeweiligen Edelmetallen physisch unterlegt werden. Marktbeobachter werten dies als ein weiteres Indiz für eine Trendwende vor allem bei Platin. Denn in den zurückliegenden Monaten war der Platin-Preis deutlich gesunken. Auf Dollar-Basis berechnet, sank der Preis für eine Unze Platin zwischen Februar 2011 und Januar 2012 um 16,5 Prozent. Im gleichen Zeitraum legte Gold um über 21 Prozent zu, trotz einer deutlichen Korrektur im Herbst und kurz vor Weihnachten. Ende vergangenen Jahres war der Preis für Platin auf unter 1400 Dollar und damit auf ein Zweijahrestief gesunken. Verkehrte Welt: Gold war teurer als Platin, das als wertvollstes Edelmetall gilt. Noch vor gut einem Jahr hatte der Preis für eine Unze Platin rund 400 Dollar über dem für eine Unze Gold gelegen.
 
Platin-Preis wird volatil bleiben
Obwohl Platin für edelste Schmuckkreationen und die teuersten Uhren verwendet wird, ist es dennoch in erster Linie ein Industrie-Edelmetall. Ihm kommen seine extrem korrosionsbeständigen Eigenschaften mit einem sehr hohen Siedepunkt zugute. Sieht man von der Schmuck- und Uhrenbranche einmal ab, wird Platin vor allem für die Herstellung von Fahrzeugkatalysatoren, Laborgeräten, Zahnimplantanten und Kontaktwerkstoffen verwendet. Daher reagiert es auf Konjunkturschwankungen ebenso heftig wie Silber und Palladium. 
 
Was aber spricht für Platin, nachdem die Preisentwicklung des grau-weißen  Edelmetalls in den vergangenen Monaten alles andere als überzeugend war? Vermutlich macht genau diese Unterbewertung Platin interessant. Nach Ansicht von Experten hat dieses Edelmetall derzeit mehr Potenzial als Gold, wenngleich unter ausgeprägten Schwankungen. Denn ähnlich wie im Fall von Silber unterliegt auch der Platin-Preis einer hohen Volatilität. Außerdem haben kaufkraftstarke Chinesen offenbar ihr Interesse an Platinschmuck und –uhren entdeckt.  Dieser steigenden Nachfrage steht ein unsicheres Angebot gegenüber. Experten bezweifeln etwa, dass Südafrika als weltweit größter Platinhersteller sein aktuelles Produktionsniveau halten kann.
 
Platin-Preis-Rallye zu Beginn des neuen Jahres
Immerhin hat 2012 recht erfreulich begonnen. Zwischen Mitte Dezember 2011 und Mitte Februar dieses Jahres stieg der Platin-Preis um 10,5 Prozent, der Goldpreis hingegen nur um drei Prozent. Übrigens wurde Platin schon früher gelegentlich unterschätzt. So leitet sich der Name Platin vom spanischen Wort „Platina“ ab, was etwa soviel heißt wie „kleines Silber“.
Archivbeitrag 16.03.2012
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