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Auszug aus dem Report der Hanauer Stadtgoldschmiedin Hilde De Decker


Deutsches Goldschmiedehaus Hanau

Hilde De Decker aus Londerzeel in Belgien ist die diesjährige Hanauer Stadtgoldschmiedin. Nach ihrem Workshop mit Studenten der Staatlichen Zeichenakademie hat sie noch weitere fünf Wochen hier gelebt und in einem Atelier in der Schnurstraße, in unmittelbarer Nähe von „Made in Hanau“, gearbeitet. Sie hat sich von Begegnungen der unterschiedlichsten Art in Hanau inspirieren lassen, die sie in dem nachfolgenden Bericht zusammenfasst.
Ab 15. April 2010 wird Hilde De Decker ihre Arbeitsergebnisse im Deutschen Goldschmiedehaus vorstellen.

„Im letzten Jahr fing ich an, darüber nachzudenken, was ich als Stadtgoldschmiedin von Hanau tun könnte, was für eine Art von Arbeit ich machen würde, in den sechs Wochen meines Aufenthalts in Hanau. Weit weg von meiner eigenen Werkstatt, aber mit den technischen Möglichkeiten der Staatlichen Zeichenakademie.
Von Anfang an war klar, dass ich etwas völlig neues anfangen würde, da ich meine Arbeit nicht wiederholen will.
Ein Überblick meiner Arbeit war auch keine gute Lösung, da meine Arbeiten sehr unterschiedlich und in verschiedene Themen- und Ideenbereichen gruppiert sind. Jeder dieser Themenbereiche wurde normalerweise mit einer Installation abgeschlossen, die sehr viel Raum einnahm. Niemals könnte ich sie alle zusammenbringen.
Weil diese Art der Installation typisch für meine Arbeit ist, habe ich mich entschlossen, nochmals eine universelle Idee für den Silbersaal des Goldschmiedehauses vorzustellen. Da der Raum und die Vitrinen u.a. aus Sicherheits- und Brandschutzgründen viele praktische Einschränkungen haben, weiß ich, dass es eine echte Herausforderung sein wird, die praktischen und künstlerischen Anforderungen gleichzeitig zu lösen.
Da die Zeichenakademie zurzeit in großem Umfang renoviert wird, musste ich in eine Werkstatt bei „Made in Hanau“ ausweichen. Dort konnte ich in einem schönen, sauberen Raum („ein weißer, weiter Raum“) mit allen Goldschmiedewerkzeugen arbeiten. In der Tat ein guter Start, um neue Ideen von Grund auf zu erarbeiten. Und da das Konzept immer der Anfang ist – statt der Technik oder dem Material – vermisste ich auch bis dahin die technischen Vorzüge der Zeichenakademie nicht.
In Kürze, die Stadtgoldschmiedin von Hanau zu sein bedeutet gegenwärtig, dass ich daran arbeite, ein neues Konzept (mit neuen Objekten und vielleicht sogar neuem Schmuck) in einer neuen Präsentation zu entwickeln – wofür ich meine eigenen Grenzen erweitern muss. Hoffentlich wird dadurch meine künstlerische Arbeit in eine unerwartete, fortgeschrittene Richtung gelenkt“.

hilde de decker, august 2009
 

www.hildededecker.com

Archivbeitrag 25.08.2009
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