Eines haben Erika Leitner und ihre Tochter Christine Leitner, die mit der Ausstellungseröffnung bei V&V ihren 40. Geburtstag feiert, gemeinsam: sie gehen von der Maxime aus, dass es „ohne das Handwerk zu beherrschen keine Kunst“ gibt. Somit entsprechen ihre Gestaltungen auch den höchsten qualitativen Anforderungen, neben künstlerischen Fantasien, Konzepten und Ideen.
Erika Leitner gehört seit Jahrzehnten zu der Gilde renommierter österreichischer Schmuckkünstler. Sie lotet die Grenzen des Materials „Metall“ aus. Neben ihrer „Textilen Technik in Metall“ – sie selbst spricht vom „gehäkelten und gestrickten Schmuck“ - konzentriert sie sich auf das Treiben von Metall. Den handwerklichen Bereich erlernte Christine Leitner in der Linzer Designschule von Adolf Drobny. Sie verfolgte das Metier des Designs an der „Parsons School of Design“ in den Vereinigten Staaten und komplettierte ihre Ausbildung mit dem „Industrial Design“. Das führte sie als Gestalterin in vielfältige Bereiche der Tischkultur und Innenarchitektur. Als freischaffende Künstlerin wandte sie sich dann wieder dem Schwerpunktthema Schmuck zu. Derzeit befasst sie sich mit dem Gedanken, Neues aus der Tradition zu erkennen und gleichzeitig aus ihr herauszutreten. Viele der Arbeiten sind Anhänger, die Betrachter und Trägerin zum Nachdenken anregen. Sie setzt Materialien ungewöhnlich ein, wie etwa die Perlen beim „Chandellier“-Ohrgehänge, die in Dauerbewegung in Harmonie mit dem Körper bleiben. In ihren Schmuckgestaltungen arbeitet sie mit Silber und Gold, aber ebenso auch mit Latex, Gummi und Plexiglas. Es ist ihr wichtig, stets die Verbindung vom Material zum Betrachter herzustellen. Ihr Schmuck soll gewissermaßen zum „Reden“ auffordern.
www.kunstnet.or.at/V&V