Jens-Rüdiger Lorenzen gehörte in den späten 1960er Jahren zu den Vorkämpfern eines neuen Schmuckverständnisse, mit ganz eigenen Vorstellungen von Gestaltung und unkonventionellen Materialien wurden Akzente gesetzt.
Nach einer Goldschmiedelehre absolvierte Lorenzen von 1965-1968 sein Studium an der Kunst + Werkschule Pforzheim, der heutigen Hochschule, bei Professor Reinhold Reiling. Neben seiner selbstständigen Arbeit in der Werkstatt, leistete Lorenzen einen bedeutenden Beitrag zur Ausbildung des Nachwuchses, von 1974 bis 1985 an der Staatlichen Zeichenakademie Hanau, anschließend bis 2008 als Professor an der Hochschule in Pforzheim. Mit der Retrospektive im Silbersaal des Goldschmiedehauses präsentiert Jens-Rüdiger Lorenzen 80 kleine Schmuckskulpturen, angefangen von frühen Arbeiten aus der Studienzeit bis hin zu aktuellen Stücken: Bewusste Über- und Unterschneidungen von Linien und Flächen, das Spiel im und mit dem Raum sorgen für die immer stärker in den Vordergrund tretende Plastizität der Arbeiten. Bei so manchem Stück erfährt der Betrachter durch ergänzende Arbeitsskizzen, die gleichsam Bestandteil der künstlerischen Aussage sind, mehr zum Werdegang. In seinen neuesten Arbeiten spielt der Künstler mit der Leichtigkeit und Transparenz von Pergament, das in den Ringen, Anhängern oder Broschen in die eigentliche Konstruktion aus Werkstahl eingebunden wird.
Die von Jens-Rüdiger Lorenzen selbst konzipierte Publikation ist zum Preis von 15,00 € über das Goldschmiedehaus zu beziehen. Die Ausstellung ist bis zum 17. Januar 2010 täglich, außer montags, von 11.00 bis 17.00 Uhr geöffnet.