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Vorsicht: Die miesen Tricks der Schmuck-Plagiat-Verkäufer!

Jedes Jahr im Sommer - im Zuge der Reisewelle der Deutschen - ergibt es sich, dass insbesondere im Ausland reichlich Schmuck erworben wird. Die südlichen Länder rund um das Mittelmeer sowie der arabische Raum sind bekannt dafür, dass der Urlauber hier hauptsächlich Goldschmuck zu auf den ersten Blick äußerst günstigen Preisen erwerben kann.

Doch Vorsicht: In vielen Fällen handelt es sich dabei nicht um echten Schmuck, sondern um plumpe Fälschungen, mit denen sich der Urlauber viel Ärger einhandeln kann. Aber auch in Deutschland und anderen nordeuropäischen Ländern ist man vor diesen Gefahren nicht gefeit. Manchen sagt vielleicht auch heute noch der Begriff "Autobahngold" etwas. Dabei handelt es sich um Kaufangebote, zum Beispiel für Schmuck und Uhren, die von windigen Verkäufern hauptsächlich auf Autobahnraststätten gemacht wurden. Blütezeit war dabei die späten 50er bis 70er-Jahre, in letzter Zeit häufen sich allerdings Angebote dieser Art wieder.

Damit Sie nicht auf solche Betrügereien hereingefallen und nach Möglichkeit leicht erkennen, wenn Ihnen gefälschter Schmuck angeboten wird, haben wir im Folgenden die wichtigsten Hinweise diesbezüglich zusammengestellt.

Bleiben wir zunächst beim so genannten Autobahngold. Da in Deutschland die Polizei Raststätten verstärkt kontrolliert, trifft man hier Verkäufer, die aus dem Kofferraum ihres Autos Schmuck oder Uhren anbieten, nur noch relativ selten. Vereinzelt gibt es sie jedoch immer noch. In anderen Ländern wird man wesentlich häufiger mit solchen Angeboten konfrontiert, zum Beispiel auf den Autobahnraststätten Italiens, Spaniens oder auch in den Beneluxländern. Und ganz besonders in Osteuropa ist diese Masche inzwischen weit verbreitet.

Die Masche der Betrüger ist fast immer gleich: Sie sprechen den Touristen auf der Autobahnraststätte an und erzählen ihm eine haarsträubende Geschichte von kranken Familienmitgliedern oder ähnliches, für deren medizinische Behandlung sie den teuren Familienschmuck so schnell wie möglich verkaufen müssen. Anschließend werden dem Interessenten einzelne Schmuckstücke gezeigt, die selbstverständlich alle mit einem Stempel versehen sind und somit den Eindruck erwecken, dass es sich hierbei um echtes Gold oder ein anderes Edelmetall handelt. Selbstverständlich ist dem nicht so. Meist handelt es sich bei diesen Schmuckstücken um billige Plagiate, die aus einem unedlen Metall wie Kupfer, Bronze oder Tombak hergestellt sind. Um echt zu wirken, werden sie anschließend mit einer äußerst dünnen Goldschicht überzogen. Selbstverständlich handelt es sich beim entsprechenden Stempel ebenfalls um eine Fälschung.

Bei den Preisen für diese vermeintlich echten Schmuckstücke sind die Verkäufer meist äußerst handelsbereit. Sie schildern in der Regel einen Wert von mehreren tausend Euro, bieten das gute Stück aber dann für einen Bruchteil davon an. Dabei vermögen es die Verkäufer sehr gut, die finanzielle Situation ihres Opfers einzuschätzen. Ihnen reicht ein Blick auf das Auto, die Kleidung oder andere persönliche Merkmale.

Allen Verkäufern gemein ist, dass sie, wenn sich der Interessent auf den Handel einlässt, nach der Bezahlung unter heftigem Klagen über den vermeintlichen Verlust, den sie bei diesem Geschäft erlitten haben, so schnell wie möglich das Weite suchen. Auf den Käufer wirkt dieses Verhalten oft so echt, dass er gar nicht auf die Idee kommt, es könnte sich bei den entsprechend Schmuckstücken um Fälschungen handeln.

Da die Masche mit dem Verkauf von gefälschtem Schmuck auf Autobahnraststätten mittlerweile recht bekannt geworden ist, kommt es in letzter Zeit immer häufiger vor, dass solche Schmuckstücke auch auf Flohmärkten, Veranstaltungen oder sonstigen Events angeboten werden.

Insofern können wir nur davor warnen, Schmuck in alltäglichen Lebenssituation von plötzlich auftauchenden Verkäufern, die Ihnen eine haarsträubende Geschichte hinsichtlich des Grundes des Verkaufs erzählen, zu erwerben. Hierbei kann man fast immer davon ausgehen, dass es sich um Fälschungen handelt. Und wenn nicht, dann könnte es durchaus gestohlener Schmuck sein, mit dessen Kauf Sie ebenfalls genauso wenig glücklich werden.

In der letzten Zeit lässt sich beobachten, dass sich die beschriebene Masche nicht mehr nur um Schmuck dreht, sondern dass auch ein reger Handel auf Autobahnen, Veranstaltung etc. mit Uhren blüht. Selbstverständlich handelt es sich auch dabei zu 99 Prozent um billige Fälschungen.

Kommen wir zum Thema "Schmuck im Urlaub kaufen". Hier ist es in der Regel nicht so einfach, seriöse von unseriösen Verkäufern zu unterscheiden. Es gibt durchaus auch in arabischen und südeuropäischen Ländern ehrliche Verkäufer, die Ihnen gute und echte Schmuckstücke zu günstigen Preisen verkaufen. Das ist jedoch nicht die Regel. Auch hier müssen Sie immer mit der Gefahr leben, einem Betrüger aufzusitzen.

In den südlichen Ländern hat sich in den letzten Jahren eine Masche etabliert, auf die schon viele Touristen aus Deutschland hereingefallen sind. Die Verkäufer versuchen dabei, es dem Touristen so einfach wie möglich zu machen, auch teuren Schmuck im Urlaub zu erwerben. Dabei verlangen sie für ein Schmuckstück von recht hohen Wert (z. B. 2.000 €) lediglich eine Anzahlung von 100 oder 200 Euro und buchen den Rest dann vom Girokonto des Käufers ab. Mit dieser Masche spekulieren Sie darauf, dass der Tourist sich das Schmuckstück vor Ort weniger genau anschaut, da er hier nur einen geringen Betrag vorschießen muss. Zudem wird oftmals mit dem Argument geworben, dass der Käufer den Abbuchungsbetrag auf seinem deutschen Girokonto jederzeit zurückbuchen kann, wenn an dem Schmuck irgendein Fehler gefunden wird. Das Geld wird jedoch meist sofort vom Konto des Käufers abgebucht, so dass eine bestimmte Frist vergangen ist, bis dieser - wieder zuhause angekommen - die Abbuchung bemerkt. Oft ist es dann nicht mehr möglich, den Betrag zurückzubuchen.

Hinzu kommt, dass viele Schmuckverkäufer im Ausland angeblich alle Zollformalitäten durch eine deutsche Niederlassung erledigen möchten, so dass dem Urlauber keine Probleme beim Zoll entstehen sollen. Dabei handelt es sich in der Regel um leere Versprechungen. Viele Touristen haben im Anschluss beim Zoll in Deutschland schon ihr blaues Wunder erlebt, wenn sie für den mitgebrachten Schmuck Einfuhrsteuern und Strafen in Höhe von vielen hundert Euro bezahlen mussten. Stellt sich dann noch heraus, dass der Schmuck nicht echt ist, haben Sie womöglich sogar beim Zoll zu viel dafür bezahlt.

Bleibt noch die Frage, woran man als Tourist ohne die entsprechenden Fachkenntnisse überhaupt gefälschten Schmuck und Uhren erkennen kann. Diese Frage lässt sich leider nicht pauschal beantworten, oftmals sind die Fälschungen heute so gut gemacht, dass selbst Experten sie erst nach ausgiebigen Tests entlarven können.

Bei Schmuckstücken gilt jedoch: Fühlt sich das Material besonders leicht an, so ist eine gesunde Skepsis angebracht. Auch die Verarbeitungsqualität gibt erste Aufschlüsse darüber, ob es sich bei dem betreffenden Schmuck um eine Fälschung handeln könnte. So wird eine hochwertige Armbanduhr niemals scharfe Grate am Band oder am Gehäuse aufweisen, ebenso wird kein hochwertiger Goldring über eine unebene Oberfläche verfügen. Schauen Sie sich die guten Stücke also ganz genau an - einfache Fälschungen erkennt man oft schon auf den ersten Blick.

Tipp: Hilfreiches Video zum Thema

In unserem Bereich für Schmuck und Uhren Videos finden Sie auch ein Video mit hilfreichen Tipps, um Modeschmuck von echtem Schmuck unterscheiden zu können. Es hilft auch dabei Plagiate von echtem Schmuck zu unterscheiden. Erste Einschätzungen können Sie auch in unserem Schmuckforum einholen. Im Zweifel bleibt aber nur der Weg zum Gutachter.

Preview - Special zum Thema Uhrenfakes bekannter Premium-Marken

In absehbarer Zeit veröffentlichen wir hier einen Spezialbeitrag, der sich Fakes bekannter Premium-Uhren widmet. Bis dahin bleiben Sie bitte skeptisch, wenn eine teure Luxusuhr plötzlich für ein paar wenige Euro angeboten wird. Bedenken Sie bitte auch, dass nicht nur das Verkaufen von Plagiaten verboten ist, sondern auch der Erwerb strafrechtliche Konsequenzen haben kann.

Archivbeitrag 27.01.2011
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