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Email-Schmuck

Email (nicht zu verwechseln mit der elektronischen Nachricht namens E-Mail) ist als Schmuckmaterial in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten leider etwas in Vergessenheit geraten. Dabei sorgen die prächtigen Farbenspiele, welche sich durch das Emaillieren herstellen lassen, immer wieder für große Faszination bei Jung und Alt.

Glücklicherweise besinnt man sich langsam wieder auf diese althergebrachte Technik der Schmuckherstellung und Schmuckveredelung. Mit einem Schmuckstück aus Email besitzen Sie etwas ganz Besonderes, jedes Stück ist ein Unikat und zeigt einen von anderen, in gleicher Art hergestellten Schmuckstücken abweichenden Farbverlauf.

Schauen wir uns doch einmal an, was Email überhaupt ist, wie es verarbeitet wird und welche Schmuckstücke man aus diesem Material im Handel findet.

Der Fachmann bezeichnet Email auch als Schmelzglas, was bereits viel über diesen Werkstoff aussagt. Es handelt sich dabei um eine anorganische Masse aus Silikaten und Oxiden, die zunächst auf ein Trägermaterial aufgebracht und dann geschmolzen wird. Als Trägermaterial kann fast jeder Werkstoff dienen, zum Beispiel Metall, Glas usw. Der Trick bei der Verarbeitung besteht darin, den Schmelzvorgang nicht bis zum Ende fortzusetzen, sondern das Material lediglich kurz anzuschmelzen, damit sich daraus ein stabiler Überzug des Trägermaterials ergibt.

Bereits im Mittelalter wurde das Verfahren des Emaillierens in der Goldschmiedekunst eingesetzt. Nachdem die byzantinische Emailkunst lange Zeit als stilbildend und fortschrittlich galt, verfeinerte man im europäischen Mittelalter die Methoden zur Herstellung von Email immer weiter. Durchsetzen konnte sich dabei insbesondere die Zellschmelztechnik, bei der die zu färbenden Areale mittels feiner, aufgelöteter Metalldrähte voneinander getrennt wurden. In den 60er- und 70er-Jahren des letzten Jahrhunderts fand das Emaillieren dann Einzug in den Hobbybereich, den neuartigen kleinen und leichten Schmelzöfen für Zuhause zum Dank. Dieser Trend ist allerdings mittlerweile zu Ende gegangen, die heutigen Email-Schmuckstücke werden in der Regel von "echten" Kunsthandwerkern und Schmuckdesignern hergestellt.

Eine der Hauptschwierigkeiten bei der Verarbeitung von Email besteht darin, das die aufgebrachte Masse vor dem Schmelzvorgang noch nahezu farblos bzw. nur leicht milchig ist. Die gewünschten Farben ergeben sich also erst beim Schmelzen und Brennen, weswegen man viel Erfahrung beim Zusammenstellen des Grundmaterials braucht, um letztendlich ein optimales Ergebnis zu erzielen.

Welche Schmuckstücke aus Email finden sich im Handel?

Der Herstellungsprozess von Email im Rahmen der Schmuckherstellung lässt sich nur schlecht automatisieren. Daher werden Schmuckstücke aus bzw. mit Email auch heute noch meist in Handarbeit hergestellt, woraus sich in der Regel echte Unikate ergeben.

Ein sehr gerne unter der Verwendung von Email hergestelltes Schmuckstück ist die Brosche. Sie bietet optimale Voraussetzungen zum Emaillieren - eine Oberfläche, die groß und glatt genug zum Auftrag des empfindlichen Materials ist. Durch den technischen Fortschritt können heute aber auch sehr kleine Gegenstände bzw. Teilflächen davon emailliert werden, zum Beispiel Zwischenbereiche von Ringoberflächen. Ebenso gut geeignet zum Emaillieren sind Kettenanhänger und (relativ breite) Armreifen. Eines haben alle Schmuckstücke aus Email gemeinsam: ihre prächtigen Farben. Außerdem ist die Beschichtung sehr widerstandsfähig und sorgt somit dafür, dass der Träger lange Freude an seinem Schmuckstück haben wird.

Archivbeitrag 26.02.2013
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