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Der Goldschmied kommt! Altgoldankauf

 
Buhlheller
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Buhlheller

 ·  #1
Hallo Ihr Kundigen!

Ich bin noch Frischling in diesem Forum und hoffe, dass ich alles richtig mache ...

Was mir auf den Nägeln brennt, ist die Tatsache, dass immer mehr Läden, ob Schuhmacher oder Sonderpostenvermarkter einen Altgoldankauf anbieten, der dann auch noch dementsprechend beworben wird, mit aufwendigen Flyern in knalligem Gelb und mit den Lettern:

DER GOLDSCHMIED KOMMT!

Ich finde, unser Berufstand wird hiermit ganz schön verunglimpft!
Nun weiß man ja, dass hier eine recht magere Bezahlung für Altgold vorherrscht! Und von wegen Erfahrung und Kompetenz = NULL!
Irgendwie habe ich das Gefühl, wenn da kein Riegel vorgeschoben wird, dann kostet uns sowas noch unseren Ruf. Ich habe bislang keine Reportage verfolgen können, im Fernsehen, die aufzeigte, wie der unwissende Bürger geneppt wird bei seinem Altgoldverkauf - aber dies scheint wohl nicht selten der Fall zu sein.

Ich habe nun heute morgen mit der Post 2 dieser Flyer bekommen: Pf... Edelmetalle, Stuttgart (habt Ihr davon schonmal gehört?).

Würde gerne mal wissen, was Ihr dazu meint.

Besten Gruß,
Katja
Tilo
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Tilo

 ·  #2
http://www.zdf.de/ZDFforum/ZDF…749461.php

man sollte annehmen, daß sich deren geschäftsgebahren endlich mal in der bevölkerung herumspricht, aber das dauert scheinbar noch ein weilchen
meine familie ist seit über 100 jahren hier im städtchen, es ist unglaublich, wie viele auch hier immer noch auf den turnusmäßigen "wandergoldschmied" hereinfallen, wo ich doch doppelt so viel bezahle
Ulrich Wehpke
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Ulrich Wehpke

 ·  #3
Weißt Du, Tilo,
in einer Gesellschaft in der Betrug als Clevernis bezeichnet wird, in der Steuerbetrüger vom Schlage eines Zumwinkel mit "verjährten" Fristen straffrei gestellt werden, in welcher die "seriöse" Berichterstattung eine einzige Moddergrube von interessengefärbten Zweckmeldungen ist, wo....

WAS ERWARTEST DU EIGENTLICH?
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #4
Es gab schon zwei Fernsehsendungen, die sich mit versteckter Kamera damit beschäftigt haben. Eine wurde in Hamburg gedreht und eine mit mir als Gutachter in München. Die Sendung kam dann zwei Mal im Mittagsfernsehen bei Taff, letzen Sommer. Ich konnte sie nicht sehen aber ein paar Kunden haben mir berichtet das Sie es lustig fanden mich im Fernsehen wieder zu sehen.
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Guestuser

 ·  #5
Altgold oder Bruchgold Ankäufer schießen momentan wie "Schwammerln (österr. für Pilze, Anm.) aus dem Boden.

Leider, da muß ich mich den anderen anschließen, gibt es dabei sehr viele schwarze Schafe darunter, die ahnungslosen Kunden wirklich das Gold aus der Tasche ziehen.

Auch wir. als Schmuckhersteller kaufen Altgold von Konsumenten aber auch Fachhändlern (mit Aufschlag) an. Jedoch gibt es kaufmännische und ethische Spielregeln an die man sich hält.

Dass es nicht alle Ankäufer damit so genau nehmen, hören wir beinah tagtäglich - die ärgsten Geschichten, erzählt von Konsumenten, die nach eingehender Internetrecherche den Weg in unser Büro gefunden haben.

Man hört von horrenden Grammpreisen, bei denen mit irreführenden Rechenexempeln der Preis hochgerechnet wird, um dann danach doch wieder bei einem billigen Preis zu landen. (zb. bei einem kg Kurs von 25.000 - Wir bezahlen heute für das Gramm Feingold bis zu 28 Euro per Gramm) (bis 5g Barren-kleingedruckt darunter), von Gewichtsabschlägen etc.etc etc.

Wie ich hörte, ist bei Euch in Deutschland der Goldankauf wenigstens gewerblich geregelt, bei uns kann das (fast) jeder. Aber wenn man den diversen Testverkäufen von Journalisten Glauben schenkt, trägt dies auch leider kaum zu einer fairen Marktsituation für den Konsumenten bei.

In Österreich gibt es auf der WEbsite der Allgemeinen-Tochter ÖGUSSA zumindest allgemein akzeptierte Ankaufspreise, wo der Konsument zumindest die Chance hat, sich vorher zu informieren.

Auch wir verweisen auf unserer Website auf diese anerkannte Kurs-Seite (auch wenn wir diese Preise mit bis zu 5% für den Konsumenten überbieten) - aber so hat jeder die faire Möglichkeit, sich auch zu informieren, bevor er sein Altgold verkauft.

Viele haben zwar oft keine Vorstellung, was denn das Altgold denn wirklich wert sei, aber da gehen wir den kundenorientierten Weg, dass wir, wie auch die meisten Fachhändler, dem Kunden eine kostenlose Schätzung des Wertes samt Ankaufangebot abgeben, und er sich dann noch jederzeit übelegen kann, ob er denn wirklich verkaufen möchte.

Ich denke, dass sich "ala long" Fairness und Ehrlichkeit auch unter Goldankäufern durchsetzen wird.

Schließlich reden die Leute ja miteinander. Auch in Foren wie diesen!

MFG

Walter Hell-Höflinger

________________________

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Information: Kreislauf von Gold - Altgoldankauf bei Tauerngold - einfach mehr bekommen!
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #6
Gerade gestern hatte ich einen "Informationsanruf" eines Kunden der wissen wollte wie viel wir für "das" Gramm Gold bezahlen. Da sollte ich einen Preis nennen ohne zu wissen wann das Gold zu mir kommt, der Preis ändert sich täglich, ohne zu wissen welche Legierung und in welchem Zustand das Gold ist. Z.B. zahlen wir für schweres und mit wenig Lot verarbeitetes 14 und 18 Kt Gold, etwas mehr als für Gold das in die Scheideanstalt geht, weil es für die Goldschmiede oft weiter verarbeitet werden kann. Und so weiter.

Ich fragte ihn ob er nach Abschluss seiner Telefonate sein Gold zu dem bringen würde der Ihm den höchsten Preis nennt. Das bestätigte er mir.

Dann fragte ich ihn ob er bei einer bevorstehenden Blinddarmoperation auch drei Krankenhäuser anrufen würde und fragen würde was die kostet und dann zur billigsten gehen würde?

Das Problem mit den Werbeaussagen egal ob am Telefon oder auf den Webseiten der Goldankäufer ist damit klar. Am besten schneidet ab, wer den höchsten Preis ausruft auch wenn er absurd hoch ist und dann wegen kleingedruckter Klauseln am wenigsten bezahlt.

Das halte ich für ein Rattenrennen der Unseriösität. Klar das dann die Kunden misstrauisch sind und niemandem mehr vertrauen.

Ich nenne niemals am Telefon einen Grammpreis auch meine Mitarbeiter am Telefon nicht, auch wenn dadurch der eine oder andere Kunde nicht zu mir kommt.

Ich will einfach nicht in die Riege der Goldankauf-Marktschreier eingereiht werden.

P.S. Wenn die Goldpreise fallen, dann ist der Spuk auch wieder vorbei.
Buhlheller
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Buhlheller

 ·  #7
Ich merke immer wieder, dass ich mit dem Willen, die Kundschaft aufklären zu wollen, an meine Grenzen stosse. Macht wahrscheinlich auch keinen Sinn, denn so wie Ihr schon erwähnt habt, wollen sie es ja scheinbar auch nicht anders. Keiner schaut hinter die Kulissen, alles ist auf seinen vermeintlichen Profit aus.
Und ich merke, dass mein "aus gutem Gewissen" handeln, in der momentanen Zeit aus den Fugen gerissen wird.

Auch waren wir, unsere kleine Goldschmiede, am Aschermittwoch bei einer kleinen Scheideanstalt in Renningen (weiß nicht, ob ich hier einfach den Namen nennen kann und sollte ...). Wir waren interessiert daran, den Scheideprozess mitzuerleben, so wie das auch aus einschlägiger Lektüre dieser Firma zu entnehmen war. Wir reisten also mit Altgold an (normalerweise lasse ich von Heraeus scheiden ...), um uns, vor allem meiner Auszubildenden, die Vorgänge erläutern zu lassen.
Was wir dort erlebten, konnten wir auch kaum glauben. Der "Scheidegutschein" den wir mitbrachten, war eh nur Lockmittel, da wir bei einer Zweistoffscheidung diesen eh nicht einsetzen konnten. Was wir gesehen haben, war, dass unser Altgold zur Plansche gegossen wurde. Das war´s! Mein Nachfragen, wie es mit der Analyse aussähe etc. konnte mir weder erklärt werden, noch gezeigt werden. Die Auszahlung von Feingold lautete an diesem Tag auf 21,60 € bei der Allgemeinen war der Ankaufspreis auf 23,57 € gestanden. Nun gut, da sich die Scheidkosten ja prozentuall vom Scheidgut errechneten, nachvollziehbar, aber so vorweg nicht besprochen. Kurzum, wir sind mit einem blauen Auge davongekommen ... haben alles wieder an uns gerafft, was ging und haben für uns mehrere Lehren gezogen. Wir hatten auch nach Halbzeug gefragt, da ich eigentlich gleich vor Ort welches mitnehmen wollte. Ich erfragte erst mal die Faconkosten. Diese waren so horrent hoch, dass ich gelacht habe und ihn stutzig angeschaut. Mir wurde erklärt, das Halbzeug müßte erst erstellt werden ...
Wir waren irgendwann soweit, dass wir das als Komödienstadtl bezeichneten, was uns da wiederfahren ist.
Also auch hier, hatte ich das Gefühl, du wirst, wenn du nicht vorsichtig bist, nur noch über den Tisch gezogen ...

Beste Grüße aus Franken, Katja
Tilo
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Tilo

 ·  #8
schade um die sinnlose fahrerei
hab von dieser firma schon einige stories gehört

bin mit heimerle und meule soweit zufrieden, sind wohl beim scheiden auch nicht die günstigsten, scheinen aber korrekt abzurechnen

wobei das ja offtopic ist, das thema geht um die veralberung der normalen konsumenten und nicht der ankäufer
Schula
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Schula

 ·  #9
Die (nicht-) genannte Firma in Renningen ist ja gerade die, die überall groß und breit Werbung machen "Der Goldschmied kommt"
Und das es da im Haus auch nicht besser zugeht, als im Lotto- oder Quelleshop verwundert auch nicht wirklich... :twisted:
Kaserhex
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Kaserhex

 ·  #10
Hallo zusammen. Arbeite als "angelernte Schmuckverkäuferin.Bin euch überaus dankbar durch euer Forum einiges dazu lernen zu können. Super Arbeit. Jetzt aber zu meiner Frage: Zu uns ins Geschäft kommen oft Kunden die ihren Goldschmuck veräußern möchten. Könnt ihr mir eine seriöse Firma bzw. Adresse nennen an die ich die Kunden weiter verweisen könnte? Da bei uns im Geschäft kein Goldankauf angeboten wird wäre ich euch überaus dankbar für einen Tip! :?: :roll:
Tilo
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Tilo

 ·  #11
da "irgendwohinschicken" vielen kunden suspekt ist, müßten wir schon wissen, für welche stadt du einen seriöse ankaufsempfehlung suchst
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #12
Ein paar Juweliere nehmen solche Konvolute an, schicken sie mir und ich mache dann ein Angebot. Wenn der Kunde das gut findet, schicke ich zwei Schecks, einen für den Kunden und einen der dem Juwelier seine Auslagen ersetzt. Andernfalls geht die Ware kostenfrei wieder zurück.

Hat bisher immer geklappt und nimmt dem Juwelier das Problem mit Kleinmengen ab.
Ok, das ist Service, meist mache ich das bei Juwelieren mit denen ich sowieso zusammen arbeite.
Ulrich Wehpke
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Ulrich Wehpke

 ·  #13
Habe diesem "Goldschmied" ein Teil zum Ankauf angeboten. Vorher unterschrieb ich einen verkaufsauftrag, in welchem ich versichern musste, dass das Teil mein rechtmäßiges Eigentum sei. Desweiteren war mein Personalauswes vonnöten. So weit also von meiner Seite alles in Ordnung.

Weniger in Ordnung allerdings aus seiten des "Goldschmieds": Weder eine geeichte Waage, noch die Möglichkeit eine Schnellprobe vorzunehmen, geschweige denn ein Röntgenfuoreszenzgerät zur genauen Bestimmung des Ankaufsgutes. Da meine 750-er Armbandglieder nicht gestempelt waren, wurden diese kurzerhand zu 333-er erklärt, es sei ja nicht einmal gestempelt, gleichwohl jedoch Gold. Pauschal und ohne seine alte Waage zu bemühen, sollte ich mit 6 Euro abgefunden werden, was ich nicht einsah. Daraufhin erklärte ich, die Glieder behalten zu wollen, was den Herrn dazu veranlasst, von mir 20 EUR als Schadenersatz zu verlangen. Vorher wollte er mir mein Eigentum nich zurück geben. Ich hatte ich nämlich in der zuvor unterzeichneten Erklärung, eine derartige Vereinbarung im Kleingedruckten gleich mit unterschrieben.

Als ich nun mein extra für diesen Zweck mitgenommenes Handy aus der Tasche zog und erkläre die Polizei anrufen zu wollen, knickte der Herr Goldschmied blitzschnell ein und ich konnte ohne jeden weiteren Kommentar mit meinen Armbandegliedern von dannen ziehen!

Noch Fragen? ;-)
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #14
Schula
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Schula

 ·  #15
Nur ein Wort fällt mir dazu ein: UNFASSBAR!!!!! :evil: :evil:
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