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Materialauswahl für den ersten Ring

 
Esquilax
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Esquilax

 ·  #16
Zitat geschrieben von Silberfrau

Zitat
in einem Kurs zu sitzen, in dem eventuell Leute sind, die nicht wissen, wie rum eine Feile angefasst werden muss, ist vielleicht eher ausbremsend.
Hihi, man könnte fast meinen, du warst schon mal da.
Das packst du.
Das Platin-Cu geht mit einer Knallgasflamme super zu schweißen, mit elektrisch, keine Ahnung.
Es ist alles kein Hexenwerk, einen runden Ring, geschweißt oder gelötet bekommst du hin.
Gar kein Thema.
Aber du willst ja mit Stein.
2. Foto, wo der Stein so übersteht: ganz schlecht für ständiges Tragen. (Zumindest für den Stein.)
Ring mit geschlossener Fassung: genau den. Oder so ähnlich. Stell dir also die klassische Diamant-Seitenansicht vor: die muss, egal welcher Stein, reinpassen, ohne dass die Spitze unten raussteht. Nach unten darf der Stein nicht durchrutschen, von oben macht ihn der Fasser fest, passt ihn ein, es wird eine gewisse Wandstärke benötigt. Jetzt musst du dir nur noch überlegen, wie du die Fassungszarge und den Ring verbindest. Voila, das wars auch schon.


Also an den Stein wollte ich mich ehrlich gesagt selbst gar nicht heran wagen.

Natürlich wäre ein komplett selbst gefertigter Ring etwas noch schöneres, aber man sollte die Kirche auch im Dorf lassen.
Immerhin ist und bleibt das ganze ein Lehrberuf, da jetzt aus dem stehgreif einen Platinring zu fertigen, der noch einen Stein samt Fassung hat und das ganze auch noch nach etwas aussieht, ist wohl doch zu viel des Guten.

Ich werde nach den Ferien wohl erst mal etwas silber schmelzen, auswalzen und mich daran üben das ganze auf das exakte Ringmaß zu bekommen.

Wenn das ganz gut gelingt, bestelle ich das Platin und werde damit weiter machen.

Wenn denn dann ein Ring herauskommt, der in Form und Oberflächengüte dem entspricht, was man sich so vorstellt, gebe ich das gute Stück zu einem ansässigen Schmied zum fassen.

Ich würde den Ring gern leicht linsenförmig im Profil haben.

Rein logisch wäre es doch dafür sinnvoller ein rechteckiges Grunmaterial zu nehmen und dies in Form zu feilen, als das ganze mit einem 3mm Draht zu realisieren, oder?

Oder ist das Platin so formbar, dass man es auf dem Dorn in die gewünschte Querschnittsform fügen kann?

Ich habe dieses Metall tatsächlich noch nie bearbeitet.

Mit Acetylen und Sauerstoff zu schweißen müsste ich mir glaube ich erst einmal viel feinere Düsen besorgen.

Meine Düsen sind eher dafür gedacht, dass man damit 40mm Material und mehr auf Temperatur bringt oder Stahlträger per Brennschnitt entzweit.

Ich weiß gar nicht, ob meine Regler Armatur so fein dosierbar ist, dass man solch kleine Flammen einstellen kann.

Auf jeden Fall bedanke ich mich jetzt schon mal für die ganze Hilfe und wünsche euch allen ein ruhiges, entspanntes und schönes Weihnachtsfest im Kreise euer liebsten!
tatze-1
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tatze-1

 ·  #17
Für Silber löten langt dir ein Creme Brulé-Brenner. Ansonsten ist 3mm als Ringstärke nicht unbedingt jederfrau Sache. 2mm ist manchen schon fast zu dick. 3mm als Basis zum runterschmieden und dann in Form feilen ist ok.
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #18
Wie ich schon schrieb: Fassen (einsetzen) wird den Stein der Fasser. Aber den Aufbau musst schon du machen. (Wie z.B. bei dem seitlich überstehenden Ring auch diese Wülste arbeiten, die den Stein letztendlich halten - den ja nicht). Dann gäbe es noch die Möglichkeit dass der Stein eingerieben, also direkt in den Ring versenkt wird. Das macht auch der Fasser, die Proportionen Höhe Breite müssen dafür ausreichen, siehe Diagramm, vorstellen und mal in den Querschnitt einzeichnen, sollte nichts rausschaun, an mgl. keiner Stelle. Geht das mit Aquamarin überhaupt? Hatte ich noch nie. Nimmst halt einen blauen Diamanten. :) Klar ist der Stein dann viel kleiner als bei der Lösung mit Fassung.
Ob du das Ovalprofil aus einem Rechteckprofil oder einem Rundprofil feilst oder drehst (also du formst dein Ausgangsmaterial zuerst zum Ring, lötest oder schweißt, machst rund) ist letztendlich egal und kommt auf die Proportionen an. Und darauf was man gerade da hat. Der Goldschmied hat ein passendes Zieheisen und kann den Draht vorher zurichten.
tatze-1
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tatze-1

 ·  #19
Aqua würd ich nicht einreiben, außer der Kunde besteht drauf und akzeptiert, daß der Stein etwas angekratzt aussehen kann im worst case.
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #20
Zitat geschrieben von tatze-1

Aqua würd ich nicht einreiben, außer der Kunde besteht drauf und akzeptiert, daß der Stein etwas angekratzt aussehen kann im worst case.
bei 2 hoch, 3 breit wirds eh kein Aqua werden. Ein blaues Diamäntchen sprengt da kein Budget.
tatze-1
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tatze-1

 ·  #21
2mm Aquas habe ich schon für meinen Leihhausfritzi eingerieben. War eher ein Akt, farblich als blau erkennbare zu bekommen. Hamburg war meine Erfolgsadresse gewesen.
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #22
Dann weiß er ja wohin er sich wenden muss.
Tilo
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Tilo

 ·  #23
Zitat geschrieben von Silberfrau

bei 2 hoch, 3 breit wirds eh kein Aqua werden.

die verlinkten Beispielringe hatten allesamt eingesetzte Fassungen, die deutlich größer waren als das reine Schienenmaß
insofern ist dein Einwand bzgl. Steingröße unzutreffend
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #24
Da er ja so wie ich das verstanden habe, das Anfertigen und Montieren einer Fassung auch dem Fasser zuschreibt (?) und nur den Basisring machen möchte, mein Vorschlag zur Realisierung. Mag sein, dass ich bei den Kommentaren etwas falsch interpretiert habe, so ganz eindeutig war es vlt. nicht.
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Guestuser

 ·  #25
So, ein wenig Zeit ist ins Land gegangen und gestern war ich dann mal wieder etwas länger in der Werkstatt, sodass ich angefangen habe den Ring zu basteln.

Material war letztendlich 960er Platin.
800/200 Platin/Iridium habe ich leider nicht als Zuschnitt auftreiben können bzw nur zu ziemlich sportlichen Preisen.

Für den Bau habe ich erst mal auf der Drehbank ein Rundmaterial mir dem späteren Außendurchmesser gedreht (quasi als Bohrung.

Dann wurde ein zapfen gedreht, der ein 52er Ringmaß hat.

Danach wurde die Bohrung mir der Fräse bis zur Hälfte weg gefräst.
Somit war meine Biegehilfe auch schon fertig.

Nun kam der erste "stressige" Moment.

Im Nachhinein muss ich sagen, dass es absolut unbegründet war, denn das Platin ließ sich sehr einfach in Form bringen und saß nach wenigen Minuten stramm um den Zapfen gewickelt.

Also schnell weiter zum nächsten, für mich neuen, Arbeitsschritt.
Letztendlich habe ich mich gegen das schweißen mit WIG entschieden, da ich trotz langer Suche kaum auf Erfahrungen und Schweißparameter gestoßen bin.

Also die kleinste Düse für den Acetylen/Sauerstoff Brenner aufgeschraubt und mit einem kleinen Platinblech als zusatz Werkstoff den Ring langsam auf Temperatur gebracht.
Das Blech wurde dann irgendwann flüssig und hat den Ring soweit gut verbunden.
Der Spalt hat sich komplett gefüllt und es gab keine Einbrandkerben.

Danach have ich dann noch mit der Schlüsselfeile angefangen die Konturen heraus zu arbeiten und schon war die Zeit wieder vorbei.

Heute wurde dann bis auf 4000er Papier geschliffen, anschließend mit Watte und wachs der erste Schritt vom polieren durchgeführt und anschließend mit Luxor Gelb und Kaschmir Polierpads das finnisch aufgebracht.


Auch wenn im Nachhinein doch mehr Material abgenommen wurde als anfangs gedacht, so sieht er doch ganz gut aus und strahlt vor sich hin.

Morgen geht's zum Schmied um zu sehen welche Steine in welcher Art Fassung möglich sind um den Ring fertigstellen zu können.

Hier noch ein paar Bilder der beiden Tage.

Viele Grüße und danke für die ganze Hilfe!
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Materialauswahl für den ersten Ring
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Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #26
tatze-1
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tatze-1

 ·  #27
Jupp. Aber warum Wachs und Watte? Die haben doch nur einen psychologischen Effekt. Oder wie hast du damit gearbeitet?
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Guestuser

 ·  #28
Im Wachs sind abrasive Schleifkörper gebunden.
Die Watte ist dabei nur das Trägermaterial und in Form gepresst. (Kleine Polierscheibe).
Die sind such relativ fest im Gegensatz zu den Kaschmir Scheiben.

Das dritt letzte Bild ist mit dem Wachs poliert, die letzten beiden Bilder sind dann mit Kaschmir und dem gelben Luxor Wachs poliert.
Tilo
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Tilo

 ·  #29
niemand hier hat vermutet, dass man als Watte auch motorisch zu betreibende Poliermittelträgerscheiben bezeichnet
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #30
Ach so, wir sagen Filz dazu.
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