Edelsteine & Perlen
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Weg war er.............!

 
kristaller
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kristaller

 ·  #1
Hallo liebe Schleifergemeinde,
habe heute nach mehreren Tagen doch wieder einen kleinen Stein (Rubin aus Kambodscha / Durchmesser 3 mm) gefunden, der mir beim Pavilion- Polieren vom Doppstift gesprungen war.
Die geplante Tafel habe ich mit Steinkitt (Schellack) heiß aufgekittet und zusätzlich (wegen des Anschleifens des Alu- Doppstiftes bei Erstellen der Rondiste) mit Zweikomponenten-Kunstharzkleber gesichert.
Trotzdem ist mir dieses Missgeschick unterlaufen..........
Nun zu meiner Frage: Mit welchen Techniken beim Aufdoppen von so kleinen Steinen (2 / 3 / 4 mm) habt ihr gute Erfahrungen gesammelt, bzw. die Steinverluste minimiert ?
Danke für die Hinweise und Tipps,
mit besten Grüßen !
kristaller
stoanarrischer uhu
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stoanarrischer uhu

 ·  #2
Ich kitte auch solch kleine Steine mit Schellack. Beim Polieren darauf achten, dass der Kitt nicht zu warm wird. das geht bei Korund ganz schnell. Stein mit einem Finger abstützen. Das mindert die Scherkräfte und man merkt, wenn der Stein heiß wird. Garantie gibt es keine.....
GemBen
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GemBen

 ·  #3
Ich kitte auch mit Schellack, wichtig ist, dass die Lack/Alkohol Lösung auf dem Stein gut durchgetrocknet ist. Sämtlicher Alkohol muß verdunstet sein. Wenn nicht, bleibt ein weicher Bereich und der Stein fliegt weg. Bei hitzeunempfindlichen Steinen mache ich es noch folgendermaßen. Auf dem heißen Dop ein Blättchen Schellack schmelzen, dann den erwärmten Stein mit dem getrockneten Lack aufdoppen. Nach dem Erkalten drehe ich den Dop (Stein nach unten) und erhitze Dop und Stein auf feuerfester Unterlage erneut (vorsichtig), dabei halte ich etwas Schellack an den Dopschaft oberhalb vom Stein. Dieser fließt nach unten und schließt die seitliche Fuge. Wenn der Stein die richtige Temperatur hat sieht es aus wie auf Bild1. Ist er zu kalt ergibt sich eine Wulst d.h. keine oder schlechte Verbindung zum Stein. Zuviel Lack ist meist kein Problem, lässt sich gut wegschleifen (Bild2), es bleiben kaum Rückstände auf der Scheibe. Bei Wachs ist das nicht so, es bleibt eine klebrige, schmierige Schicht. Der Stein hängt an diesen Stellen und fliegt irgendwann weg, kann mir vorstellen, dass es auch bei 2K Harz so ist, (weiß ich aber nicht, noch nicht probiert).
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Hunsrücker
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Hunsrücker

 ·  #4
Hallo Kristaller,

Ich habe es mit Schelllack viele Male versucht und bin nicht zufrieden. U. A. Wegen den Erwärmung im allgemeinen.

Ich arbeite mit zweikomponenten Kleber, der in 5 Minuten absolut hart ist.

Beim umdoppen klebe ich den zweiten Dop an um anschließend nach dem aushärten mit einem Messer vorsichtig

die Plastikverbindung zu lösen. Das funktioniert zumindest bei mir sehr gut. Tom Herbst arbeitet auch so.

Das Zeug hat eine höhere Haftkraft und Schäden an hitzeempfindlichen Steinen kann es nicht geben.

So habe ich endlich das Problem mit dem umdoppen gelöst. Einziger Nachteil ist, dass ich den dop in aceton für die weitere Verwendung über Nacht einweiche um ihn wieder komplett sauber zu bekommen. Die verbliebenen Reste am Pavillon kratze ich meistens mit dem Fingernagel ab. Das liegt aber an meiner rudimentären Geduld. Alternativ kann auch der Stein über Nacht in Aceton gebadet werden.

Ich hatte wegen dem Umdoppen mir Schelllack immer Probleme. Jetzt habe ich 5 Minuten Zeit nach dem mischen um den Stein gut zu platzieren. Mittlerweile doppe ich zwei bis drei Steine in der Zeit auf. Wichtig ist, daß der Stein und der Dop fettfrei sind, das gilt jedoch auch für Schelllack.

Happy dopping!
GemBen
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GemBen

 ·  #5
Zitat geschrieben von Hunsrücker

Hallo Kristaller,
Ich arbeite mit zweikomponenten Kleber, der in 5 Minuten absolut hart ist.

Happy dopping!


Das Umdoppen mach ich auch öfter mit 5 Minuten 2K.
Ein Tip für alle mit "rudimentärer " Geduld. Man kann sich die Prozedur mit dem Aceton sparen. Mein Harz wird ab etwa 80 Grad weich. Ich lege den fertigen Stein samt Dop in einen kleinen Kochtopf mit Wasser. Den Dop mit einer aufgeklippten Wäscheklammer sichern, dann poltert er beim Erwärmen nicht herum. Dann vorsichtig und langsam auf dem Herd erwärmen bis ca. 90 Grad. Das halten sicher die meisten Steine aus. Der Stein läßt sich jetzt ganz leicht abzupfen, man bekommt auch die Harzreste vom Dop leicht entfernt. Ist sicher nicht meine Erfindung, hab es aber noch nirgendwo gelesen,
@Hunsrücker
Welchen 2K benutzt Du? Ich nehme den von Uhu aus der Spritze mit Dosierhilfe. Trotzdem wird er nie völlig hart, habe meine Zweifel an der Dosierung.
tatze-1
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tatze-1

 ·  #6
Zitat geschrieben von GemBen

Welchen 2K benutzt Du? Ich nehme den von Uhu aus der Spritze mit Dosierhilfe. Trotzdem wird er nie völlig hart, habe meine Zweifel an der Dosierung.

wenn du von dem blauen Uhu redest, dann ist die Verarbeitungszeit 5 Minuten, endfest ist der erst nach 12 Stunden. Mischungsverhältnis 1:1.
GemBen
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GemBen

 ·  #7
Zitat geschrieben von tatze-1

Zitat geschrieben von GemBen

Welchen 2K benutzt Du? Ich nehme den von Uhu aus der Spritze mit Dosierhilfe. Trotzdem wird er nie völlig hart, habe meine Zweifel an der Dosierung.

wenn du von dem blauen Uhu redest, dann ist die Verarbeitungszeit 5 Minuten, endfest ist der erst nach 12 Stunden. Mischungsverhältnis 1:1.


Meistens lass ich ihn sogar über 24 Stunden aushärten, gibt aber nach meinem Gefühl nach Druck mit Fingernagel immer noch etwas nach. Vielleicht sind die Kleber aus dem hiesigen Baumarkt einfach überaltert, oder die Dosierung stimmt bei kleinen Mengen nicht. Letztlich spielt es keine große Rolle, hat bisher trotzdem immer gehalten.
kristaller
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kristaller

 ·  #8
@ uhu:
Danke für den Hinweis auf schnelle Erwärmung beim Polieren von Korunden. Werde zukünftig ein besonderes Auge darauf werfen !
Beste Grüße
kristaller
kristaller
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kristaller

 ·  #9
@ Ben und @ Hunsrücker:
Super Erfahrungsberichte zum Aufdoppen kleiner Steine !
Vielen Dank !
Die Frage nach eurer Empfehlung für 5 Minuten 2K ( Hersteller, Name) stelle ich auch.
Beste Grüße !
kristaller
Hunsrücker
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Hunsrücker

 ·  #10
Guten Morgen

Ich verwende Devcon 5min epoxi Kleber 1500 psi.

Vielen Dank auch für die Kochtopf Reinigungsmethode.

Es ist für mich immer sehr Informativ mich mit euch auszutauschen.

Schönes Wochenende und viel Spaß beim schleifen!
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #11
GemTime
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GemTime

 ·  #12
Ich benutze bei fast allen Steinen Sekundenkleber (aber nur den aus dem Kaufland)
Interessanterweise hält der Sekundenkleber, denn ich im Kaufland gekauft habe viel mehr druck aus und nach paar Stunden in Aceton ist jeder Stein abgeklebt.
Wenn ich große Steine kleben muss, dann gebe ich etwas vom Sekundenkleber auf den Dop und Stein und dann mache ich etwas Aloxid auf den Kleber. Dabei trocknet der Kleber direkt und ist auch noch viel Härter und Zäher, als reiner Sekundenkleber. Davon mache ich dann einige Schichten und kann dann auch Steine mit 30x30mm Problemlos schleifen und polieren. Habe auch mit der Methode 1,5mm Steine fest geklebt, keiner ist jemals weg geflogen.
GemTime
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GemTime

 ·  #13
Mit Epoxy konnte ich mich aber nie anfreunden. Ich bekomme den Stein kaum abgeklebt und es dauert auch noch sehr lang, bis er mal ab ist.
Aber trotzdem benutze ich Epoxy bei großen und Länglichen Turmalinen gerne, aber erst bei Steinen über 20ct
kristaller
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kristaller

 ·  #14
Hallo liebe Schleiferkollegen, das sind wirklich interessante Infos zum Thema 2K Kleber und Kleben allgemein !
Da ich nur sporadisch klebe und meist mit Steinkitt heiß aufdoppe, hatte ich schon Probleme mit der Haltbarkeit / Ablaufdatum von 2K Klebern. Nach einer gewissen Verweildauer in den Tuben kann man die Komponenten wohl mischen und das 1:1 Gemisch auch verkleben. - ABER die Aushärtung und erforderliche Festigkeit taugt meist nicht mehr viel.
Habt ihr auch schon ähnliche Probleme gehabt, die offensichtlich mit der Haltbarkeit von Kleberkomponenten zusammenhängen ?
Meist benötige ich ja nur geringe Mengen, sonst monatelang gar keinen Kleber.............
Euch schon mal schönes Wochenende und guten Schliff !
kristaller
GemBen
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GemBen

 ·  #15
Jede Methode halt ihre Vor- und Nachteile und jeder muß das für sich passende finden. Schellack hat den Vorteil, dass man beim initialen Aufdoppen immer noch ändern kann, auch wenn man schon die ersten Facetten geschliffen hat und merkt, dass man zu viel verschenkt. Bei 2K Zeugs hat man 5 Minuten Zeit bei Sekundenkleber nur Sekunden. Den Kitt oder Wachs benutze ich gar nicht mehr, ist ein zähes Geschmiere und hinterlässt u.U. Bremsspuren auf der Scheibe s.o.
Das Umdoppen mach ich wie gesagt mit 2K. Das ist eine einfache Sache man füllt den Dop höchstens bündig mit Kleber und versenkt den Pavillon. Das Entfernen des 1. Dop ist dann auch einfach. Etwas nasses Papier um die Klebestelle als Kühlung, dann den ersten Dop mit der Alkohollampe vorsichtig erhitzen, ab ist er. (Kein Hantieren mit Messer etc. nötig). Verbliebene Schellackreste mit heißem Werkzeug und anschl. mit Alkohol reinigen. Alkohol macht dem 2K gar nichts aus.
Zum Schluß die Kochtopfmethode. Das ist meine Variante, jeder der es anders macht wird seine Gründe haben.
Das mit dem überalterten Klebern scheint ein Problem zu sein, kenne das auch von Sekundenklebern, die müssen sogar gekühlt werden. Werde beim nächsten Kauf darauf achten
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