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Signatur des Meisterzeichen entschlüsseln

 
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hebbi
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hebbi

 ·  #1
wer kann mir beim Entschlüsseln der Meisterzeichen auf der goldenen Brosche aus ca. 1890- laut Juwelier - helfen? Die Brosche ist ca. 10 gr. schwer, 18 Karat - geprüft - , mit Diamantrosen besetzt, ca. 3 cm im Durchmesser, mit Drahtschnecke. Ich habe diese vor ca. 30 Jahren bei einem Juwelier , der sie in Kommission hatte, gekauft. Sie soll aus Russland stammen, nach Angaben des Verkäufers. Der Juwelier hatte keine Zeit, die Meistermarke zu entschlüsseln, weil ich gleich zugegriffen habe. Sehr feines Stück, selten . Das Gesicht ist hervorragend ausgearbeitet - meine ich . Bisher bin ich davon ausgegangen, dass es sich um kyrillische Buchstaben handelt, aber in Russland wurde die lateinische Schrift von ausländischen Juwelieren verwandt. D. h. seitenverkehrtes E und B. Ich habe jahrelang nach weiteren Punzen gesucht ,und keine gefunden. Jetzt beim Aufräumen habe ich ein Mikroskop gefunden und die Brosche damit untersucht. Das was ich in der Vergangenheit an der Drahtschnecke außen als Abrieb interpretiert habe, ist ein Laubbaum- Symbol umrandet. Schärfer sind kein Fotos zu machen. I did my best
schönen Sonntag hebbi
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Brettwerk
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Brettwerk

 ·  #2
Die Punzierung auf dem Haken kann ich nicht erkennen, aber das EB auf der Front könnte Екатерина Великая/Jekaterina Welikaja bedeuten, also ein Porträt von Katharina der Großen. Ob das ein Hinweis auf das Alter ist, halte ich zumindest für fraglich, aber dafür gibt es hier ja Spezialisten.
Tilo
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Tilo

 ·  #3
das Logo wurde so von Ettore Bugatti verwendet
aber ich denke, dass das rein zufällig nur ähnlich ist
hebbi
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hebbi

 ·  #4
Zitat geschrieben von Brettwerk

Die Punzierung auf dem Haken kann ich nicht erkennen, aber das EB auf der Front könnte Екатерина Великая/Jekaterina Welikaja bedeuten, also ein Porträt von Katharina der Großen. Ob das ein Hinweis auf das Alter ist, halte ich zumindest für fraglich, aber dafür gibt es hier ja Spezialisten.


Die Punzierung an dem Haken ist 50fach vergrößert, mehr ist nicht drin.
Katharina die Große war ja nicht gutaussehend, den Bildern nach
MaJa
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MaJa

 ·  #5
Das ist keine russische Brosche und war auch nie eine. Die Brosche kommt aus Frankreich, auf dem letzten Bild glaube ich auch die Adlerkopf-Punze zu erkennen.
Das „EB“ war der Medailleur, der das Motiv entworfen hat, nicht der Goldschmied.
Russische Stücke haben zudem eine ganz andere Punzierung
pontikaki2310
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pontikaki2310

 ·  #6
Ich finde auch, daß sie typisch für französische Gestaltung
im Jugendstil ist.
Im Stil ähnliche hier:
https://de.cleanpng.com/png-qf6w3s/
---
https://store617241.ecwid.com/Broschen-c12452089
---
Bei dieser Brosche iss die Punzierung auch ähnlich angebracht:
https://www.etsy.com/de/listin…qEQAvD_BwE
---
Und wen das Porträt nun wirklich darstellt iss ungewiß.
Gut wäre auch ein Foto komplett vor vorn und ein
scharfes von hinten.
Sonnblick
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Sonnblick

 ·  #7
Maja trifft es
Frankreich 750er Gold Adlerkopf
und ein Modelleur
Emile ,Eduard , oder wer weiß Gott auch immer
aber das spielt keine Rolle
Alyss
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Alyss

 ·  #8
Da hätte ich noch etwas Erhellendes: unten Fotos aus meiner Literatur, nicht besonders scharf, aber erkennbar. Beide Schmuckstücke sind aus Gold mit Diamanten, beide aus Frankreich, beide Art Nouveau. Bei einer stimmen auch die Initialen des Meisters (Epinay de Briort), nicht verwechseln mit dem Hersteller, das war Boucheron.
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MaJa
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MaJa

 ·  #9
Der Medailleur der von Hebbi angefragten Brosche ist m.M.n. nicht Charles Adrien Prosper d'EPINAY DE BRIOT, dessen Zeichen ist ein inverses B und ein normales E (also umgekehrt zur hier vorliegenden Signatur), siehe auch Kat. 90 in Jugendstilschmuck - Der Bestand im Hessischem Landesmuseum Darmstadt, Wolfgang Glüber, 2011

Diese Art Broschen aus Frankreich gab/gibt es in Gold (mit und ohne Diamantrosen), Silber und auch vergoldet bzw. goldfarbenem Metal (u.a. sog. FIX, hatten wir hier auch schon im Forum) von unterschiedlichsten Entwerfern/Medailleuren. Sie wurden meist in Kleinserien hergestellt und es gibt sie dann als Brosche, Anhänger, Nadel oder Manschettenknöpfe.
Ronja
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Ronja

 ·  #10
Zitat geschrieben von MaJa

Der Medailleur der von Hebbi angefragten Brosche ist m.M.n. nicht Charles Adrien Prosper d'EPINAY DE BRIOT, dessen Zeichen ist ein inverses B und ein normales E (also umgekehrt zur hier vorliegenden Signatur), siehe auch Kat. 90 in Jugendstilschmuck - Der Bestand im Hessischem Landesmuseum Darmstadt, Wolfgang Glüber, 2011

Es sei denn, man dreht die Medaille um 180°,
dann stimmt's auch. Aber als absoluter Laie weiß ich natürlich nicht, ob die 'Punzierungsrichtung' vorgegeben ist...
MaJa
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MaJa

 ·  #11
Nee, das klappt auch nicht, da in der Ligatur von Epinay de Briot der zwei Striche beim E gebogen ist... schon paßt es nicht mehr zum obigen Künstlerzeichen wenn man es dreht.
Es ist hier auch eine Signatur und keine Punze.
Alyss
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Alyss

 ·  #12
Und wenn das Foto gespiegelt ist?
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MaJa
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MaJa

 ·  #13
Das rechte Bild ist meines Erachtens eine Fehlzuschreibung. Die Signatur von Epinay de Briot sieht wie gesagt anders aus (Bild aus Wolfgang Glüber, Jugendstilschmuck, Der Bestand im Hessischen Landesmuseum Darmstadt, 2011)
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hebbi
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hebbi

 ·  #14
die Brosche mit Frauen im Profil gibt es nicht nur von französischen,sondern auch von belgischen " Meistern ", deren Meisterzeichen ebenfall auf die Vorderseite gesetzt ist. Aber die abgebildete Mode und die Modelle sind doch unterschiedlich, dort mehr" jugendlicher " , lockerer und nicht so wie hier elegant gekleidet.
Der Juwelier hatte nur Schmuck-Antiquitäten verkauft und diese Brosche in Kommission.
Ich gehe deshalb davon aus, dass die Angaben vom Verkäufer stammen. Sonst macht das keinen Sinn.
Auf der Rückseite der Brosche ist nichts zu sehen, nur die Drahtschnecke. Ich lade nochmals Bilder hoch

Zitat geschrieben von pontikaki2310

Ich finde auch, daß sie typisch für französische Gestaltung
im Jugendstil ist.
Im Stil ähnliche hier:
https://de.cleanpng.com/png-qf6w3s/
---
https://store617241.ecwid.com/Broschen-c12452089
---
Bei dieser Brosche iss die Punzierung auch ähnlich angebracht:
https://www.etsy.com/de/listin…qEQAvD_BwE
---
Und wen das Porträt nun wirklich darstellt iss ungewiß.
Gut wäre auch ein Foto komplett vor vorn und ein
scharfes von hinten.
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MaJa
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MaJa

 ·  #15
Nochmals, diese Brosche wurde weder in Russland noch in Belgien hergestellt. Am Haken in den die Nadel eingehakt wird, ist eine Punze und die sieht trotz der Unschärfe des Fotos sehr nach einer frz. Feingehaltsmarke aus. Russland und Belgien haben gänzlich andere Punzen.
Ob der Entwerfer EB/BE französisch, belgisch, deutsch oder sonst einer anderen Nationalität war, läßt sich nur durch weitere Recherche herausfinden. Hier sieht alles sehr stark nach einer französischen Brosche aus (Punze, genereller Entwurf, Menge an ähnlichen Stücken in/aus F,...), daher würde ich dort weitersuchen. Es gibt Verzeichnisse/Bücher zu den Medailleuren in Frankreich, da kann man nachschlagen. Bei der Monnaie de Paris habe ich die im Museumsladen gesehen, sie dürften sich auch in großen deutschen Bibliotheken oder Kunsthistorischen Instituten finden (lassen) bzw. man kann sie über den Buchhandel oder antiquarisch erwerben.

Eine Zuordnung nach "mehr jugendlicher, lockerer und weniger elegant" halte ich für recht schwierig, die Entwürfe des Jugendstils im Schmuck wurden recht stark kopiert, insbesondere von der deutschen Schmuckindustrie in PF. Entwerfer/Studenten von dort sind in Paris explizit aus den Ausstellungen rausgeworfen und teils mit Hausverboten belegt worden, weil sie die Entwürfe abgezeichnet und dann mit leichten Änderungen auf den Markt gebracht haben.

Nun zu dem was der Verkäufer gesagt hat:
Ich habe schon mehr als einmal erlebt, dass eine Zuordnung nicht gestimmt hat, z.B. im letzten Jahr war ein Stück in einer Auktion, das laut Katalog von Müller-Salem sein sollte mit Referenz auf eine Veröffentlichung von 1904. Schlägt man dort nach, sieht man, dass der Entwerfer nicht Müller-Salem war. Das kann passieren, wenn wie in meinem Beispiel jemand im europäischen Ausland in der deutsch-sprachigen Veröffentlichung nur nach dem Bild geht und nicht nach dem dazugehörigen Text.
Oder auch persönlich lebt, da ist was in einem Schmuckkästchen einer amerikanischen Firma (und wird als von dieser amerikanischen Firma stammend verkauft), dann schaut man sich das Ding an, weil es so gar nicht dahin passt und sieht es kommt aus Frankreich, weiteres Graben und man kann es in die 1920/30er Jahre datieren, als es besagte amerikanische Firma (die zudem nur eigenen Schmuck verkauft und keinen Antikschmuckhandel hat) noch gar nicht gab. Dabei hätte dem Verkäufer genau das auffallen müssen, der hat dort mindestens vier Leute sitzen, die sich nur um den Schmuckhandel kümmern. Aber hey, es steht ein Markenname auf der Schachtel, verkaufen wir es als solche, 95% der Käufer wissen es eh nicht besser und ich habe meine Handels-/Kommissionsmarge gemacht...
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