Edelsteine & Perlen
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Welche Kriterien wichtig für das Feuer im Diamanten?

 
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MrsT
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MrsT

 ·  #1
Hallo zusammen,

ich überlege, mir einen Brillanten in einen geerbten Ehering einsetzen zu lassen- oder einen fertigen Ring zu kaufen. Egal was es nun wird- so in etwa 1 Karat wäre angedacht.

Jetzt frage ich mich, welche Kategorie beim Kauf ausschlaggebend für das Feuer (!) ist. Klar ist die Farbe sehr wichtig.
Aber trotzdem, geht auch noch "leicht getöntes Weiß" für ein tolles Feuer? Kann das durch gute Proportionen ausgeglichen werden? Ist damit dasselbe gemeint wie "Schliff"? Diese ganzen Kategorien überfordern mich ein bisschen.

Bezüglich der Einschlüsse hab ich gelesen, dass alles ab S1 oder besser keinen nennswerten Einfluss auf das Feuer hat.

Also unterm Strich würde ich gerne wissen auf welche Merkmale ich achten soll, wenn ich einen Brillanten onlie kaufen will mit dem Wunsch ein möglichst schönes Feuer zu haben. Der Rest ist für mich zweitrangig.

Vielen Dank für das Expertenwissen!!!
MrsT
a ourives
 
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a ourives

 ·  #2
vergiß den Onlinekauf und geh direkt zu deinem Goldschmied und laß dir eine Auswahl an Brillanten vorlegen. Dann kannst du selber beurteilen, welcher Stein deiner Meinung nach am meisten brilliert.
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #3
Feuer bezeichnet die Dispersion und ist abhängig von ( Material und ) Schliff.
Tilo
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Tilo

 ·  #4
bei gelbgold find ich leicht getönt noch akzeptabel, Si ist eh ok und wichtig ist dann der Schliff mit Proportionen und Politur
oftmals sind solche Schwellengewichtssteine leider auf Gewicht geschliffen statt zu einen etwas leichteren Stein mit gleichem Durchmesser und besserer Brillanz

meint: man kann aus einem Rohstein, der maximal einen geschliffenen mit Durchmesser von 6,3mm ergeben kann, einen perfekten -,90er schleifen
aber man kann bei ausreichender Höhe auch einen 1,00cter machen mit nicht perfekten, aber noch brauchbaren proportionen

aber es geht auch noch krasser, wie man in den Bewertungen von so manchem teleshoppinganbieter lesen kann, wo der Durchmesser des 1Karäters viel zu klein ist und die Brillanz entsprechend nicht vorhanden
da wird dann eben ein Rohstein, dessen Durchmesser nur allerhöchstens -,8ct ergeben würde, doch als Licht verschenkender falschwinkliger 1karäter geschliffen und als als Superschnäppchen gepriesen, was es dann angesichts der echten Qualität nicht ist (und wenn dann zusätzlich noch bei der Reinheit großzügig "aufgerundet" wurde, machen die Ringe eine ewige Rundreise durch die Republik, bis mal ein Käufer den schwarzen peter nicht bemerkt, sondern behält)
MrsT
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MrsT

 ·  #5
Vielen Dank für die umfangreiche Info, Tilo!
Vielleicht werde ich dann etwas unter 1 ct bleiben und dafür lieber in sehr gute Proportionen investieren...
stoanarrischer uhu
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stoanarrischer uhu

 ·  #6
Beim Schliff spielen dabei die Winkel der Oberteilfacetten und die Größe der Tafel eine wesentliche Rolle. Je steiler (in einem bestimmten Rahmen) die Oberteilfacetten und je kleiner die Tafel (in einem bestimmten Rahmen), desto stärker die Dispersion und damit das "Feuer". Feuer ist aber nicht gleich Brillanz. Die Brillanz ist abhängig von der Lichtausbeute, dem Feuer und der Szintillationsbrillanz. Die Szintillationsbrillanz hängt mit der Größe des Steines, der Zahl der Facetten und dem Schliffbild zusammen. Nun ist es Geschmacksache, ob man mehr Wert auf Feuer oder hohe Lichtausbeute und damit Helligkeit (Weiß) legt. Die modernen Brillantschliffe sind auf maximale Brillanz getrimmt und sind damit ein Kompromiss von maximaler Dispersion und maximaler Helligkeit. Daher ist der obige Rat richtig, sich eine Auswahl vorlegen zu lassen.
MrsT
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MrsT

 ·  #7
Okay, das klingt tatsächlich so als käme ich nicht um eine Auswahl "vor Ort" herum.

Dann werde ich mal schauen, ob ich einen Goldschmied in der Nähe finde, der sich die Zeit dafür nimmt...

Danke für die Expertise!!
Mario Sarto
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Mario Sarto

 ·  #8
Zitat geschrieben von MrsT
..., wenn ich einen Brillanten onlie kaufen will mit dem Wunsch ein möglichst schönes Feuer zu haben. Der Rest ist für mich zweitrangig.

Zweitrangig ist das nachfolgende definitiv nicht:
Bei einem Kundenstein (also der Stein, den Du irgendwo online erworben hast), liegt das Risiko (sei es auch gering) der Beschädigung (oder Totalverlust) allein bei Dir, wenn er von einem(r) Goldschmied(in), einer(m) Fasser(in) verarbeitet wird.
Das sieht ganz anders aus, wenn Du den Stein bei dem kaufst, der ihn anschließend verarbeitet.
MrsT
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MrsT

 ·  #9
Aber trägt nicht auch der Goldschmied eine Verantwortung für den Stein, den er bearbeitet?

Wenn ich mein Auto in die Lackiererei bringe und dort ein Fehler gemacht wird, kann die Werkstatt ja auch nicht sagen: "Tut uns leid. Ist ja nicht unser Auto."
Tilo
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Tilo

 ·  #10
es geht nicht um einen handwerklichen Fehler, sondern manchmal ist es eben Pech, dass der zwar harte, aber auch gut spaltbare Diamant durch innere Spannungen beim Fassen etwas beschädigt wird
das Risiko ist nicht so gewaltig, aber da der Stein in einem Ring wegen der Belastungen im Gebrauch schon mit gewisser Kraft eingefasst werden muss, gibt es das geringe Risiko
niemand will da den Teufel an die Wand malen, aber es ist eben nicht wie beim Lackierer, der das Auto beim Rangieren in der Werkstatt beschädigt oder Farbe auf die Felgen und Bremsscheiben sprüht, wo sie nichts zu suchen hat
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #11
Wenn der Goldschmied einen Fehler macht, dann stimmt es aber, wenn er keinen Fehler macht und trotzdem der Stein beim Fassen springt (das ist selten, aber möglich), dann hat der Kunde, der den Stein selbst gebracht hat, Pech.
Anders wenn der Stein beim Goldschmied gekauft wird, dann hat der Goldschmied Pech und muss einen neuen Stein besorgen.
Zu der Konzentration auf Feuer des Diamanten haben schon hier etliche Fachleute geschrieben sodass Wiederholungen überflüssig sind. Ich habe einige Kunden, die speziell Altschliff diamanten suchen, weil die meist mit höherem Oberteil geschliffen sind, und zwar etwas geringere Lichtausbeute haben, aber dafür mehr Feuer (Dispersion) zeigen.
Ist eben Geschmacksache was man will und sucht.
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #12
Tilo
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Tilo

 ·  #13
wobei ich nicht so sicher bin, ob MrsT mit Feuer wirklich den Fachbegriff der Farbeffekte (Dispersion) meint oder eher die Lichtausbeute, auf die der heutige Diamantschliff optimiert ist und die am Besten ist, wenn die Proportionen stimmen
Mario Sarto
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Mario Sarto

 ·  #14
Was Tilo sagt - man kann einen Diamanten (oder jeden anderen Edelstein) fachlich einwandfrei fassen. Innere Spannungen und sonstige Fehler lassen sich nicht komplett ausschließen. Reißt oder bricht der Stein, ist es schlicht und ergreifend Pech. Vorsatz oder (grobe) fachliche Fehler mal außen vor gelassen. Kein Edelsteinfasser wird hier Ersatz leisten und - soweit es mir bekannt ist - darüber hinaus sind diese Fälle nicht versicherbar.

Etwas anderes mit ähnlichem Überraschungspotential sind z. B. Bargeld, Wertgegenstände, die man bei der Bank in den Tresor einlagert. Hier könnte man meinen, dass diese Dinge pauschal versichert sind, wenn die Bank ausgeraubt wird. Ist aber nicht der Fall.
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #15
Zitat geschrieben von Tilo

wobei ich nicht so sicher bin, ob MrsT mit Feuer wirklich den Fachbegriff der Farbeffekte (Dispersion) meint oder eher die Lichtausbeute, auf die der heutige Diamantschliff optimiert ist und die am Besten ist, wenn die Proportionen stimmen
Das meine ich auch. Wobei der Diamant als Brillant, nach aktuellen idealen Proportionen geschliffen, zwar die höchste Lichtausbeute und den höchsten Wert hat, aber eben weniger Feuer.
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