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Werkstückkritik: Lötfugen

 
Steinreisen
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Steinreisen

 ·  #1
Hallo zusammen!

Mich würd mal interessieren, wie gut eine „gute“ Lötfuge ist, verzweifle da etwas dran. Egal wie genau ich auch versuch zu arbeiten, etwas sieht man immer.

Was sagt ihr zu dem Anhänger im Bild anbei, ist das tolerierbar? Ich hab den jetzt einfach mal ein paar Wochen so rumliegen lassen, damit ich es gut sehe.

Danke :)
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Werkstückkritik: Lötfugen
Tilo
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Tilo

 ·  #2
dieser Effekt wird sich kaum verhindern lassen
nur Abmildern: Lötfuge unten an die Schmalseite
925er Silber mit 720er Silber löten (natürlich nur die zarge, die Zarge auf den Boden dann mit normalem lot)
und dann wäre noch versilbern per Galvanik

(Weißsieden statt galvanisch versilbern erzeugt Blausilber und geht eh nur bei Sachen, an denen nach dem letzten Glühen nicht mehr gefasst/geschmirgelt werden muss)
tatze-1
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tatze-1

 ·  #3
Das einzige, was eine Fuge unsichtbar macht, ist schweißen. Aber das ist Unsinn bei solchen Arbeiten. Silber hat kein Prüflot wie Gold, d. h. es gibt es nicht im selben Feingehalt wie das Werkstück, daher läuft die Lotfuge auch schneller an als das restliche Schmuckstück. Aber man kann dich beruhigen. Mit einem bißchen Geschick kann man auch bei Gold, wenn man sie sucht, die Fugen sichtbar machen ohne das Werkstück zu erwärmen.
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #4
Bis auf eine klitzekleine Pore passt die doch.
Mario Sarto
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Mario Sarto

 ·  #5
Du hast alles richtig gemacht. Eine klassischer Anhänger, wie er so in einem Lehrbuch stehen könnte. Auch die Lotnaht an der längsten Kante ist generell richtig, da hier beim Fassen weniger Umformung (Gefahr von Bruch) stattfindet, als bei der engen Rundung.
Wenn Du die Lotnaht der Grund-Platte nicht willst, mach keine. Heißt, Du machst die Zarge etwas dicker und fräst/schneidest die Steinauflage.

Zitat geschrieben von tatze-1

...Silber hat kein Prüflot wie Gold, d. h. es gibt es nicht im selben Feingehalt wie das Werkstück, daher läuft die Lotfuge auch schneller an als das restliche Schmuckstück....


Selbst wenn es für Silber ein Kontrolllot gäbe, hätte es immer (!) eine andere Farbe.
tatze-1
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tatze-1

 ·  #6
Zitat geschrieben von Mario Sarto

Wenn Du die Lotnaht der Grund-Platte nicht willst, mach keine. Heißt, Du machst die Zarge etwas dicker und fräst/schneidest die Steinauflage.

oder man könnte auch eine Steinauflage in die Zarge einsetzen (Zarge in Zarge). Dann hätte man die Lötfuge auf der Anhängerrückseite, auch außerhalb des offensichtlichen Sichtbereichs. Oder Bodenplatte und Unterseite so anfasen, daß die beiden Teile ineinander passen und die Lotfuge im 45°-Winkel genau auf Eck ist. Wäre auch elegant und noch unsichtbarer.

Zitat

Selbst wenn es für Silber ein Kontrolllot gäbe, hätte es immer (!) eine andere Farbe.

auch wieder wahr
Tilo
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Tilo

 ·  #7
Zitat geschrieben von Mario Sarto

Auch die Lotnaht an der längsten Kante ist generell richtig, da hier beim Fassen weniger Umformung

interessant, dass wir hier fachlich unterschiedlicher Ansicht sind
ich meine, dass die Fuge besser in den weniger sichtbaren bereich passt und dass sie auch da nicht überstrapaziert wird
bei runden Fassungen und gar noch kleineren Steinen/Durchmessern halten die Fugen das auch aus, da hauptsächlich gestaucht und nicht auf Biegung beansprucht
tatze-1
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tatze-1

 ·  #8
Ich habe das auch so gelernt wie Mario geschrieben hat.
Tilo
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Tilo

 ·  #9
ich mache sie bei Gold aus reiner Gewohnheit auch eher an die lange Seite, aber beim weicheren Silber eben an Stellen, die weniger sichtbar sind
Mario Sarto
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Mario Sarto

 ·  #10
Was soll ich sagen, Tilo? Für mich ist das zwingend logisch, die Schwachstelle (Lotnaht) an weniger beanspruche Stellen zu setzten. Und wenn sie mir da nicht gefällt, versuche ich es nach Möglichkeit anders zu lösen.
Steinreisen
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Steinreisen

 ·  #11
Erst mal danke für die Antworten! Vor allem die Ideen, um die Fuge an der Bodenplatte unsichtbar zu machen.

Allerdings, mich stört vor allem die andere, also die in der Zarge. Sie an die kurze Seite zu setzen, trau ich mich nicht, weil ich bis jetzt eben immer nur gelesen hab, dort hin setzen, wo nicht so viel Spannung ist. Aber selbst wenn sie z.B. am unteren Ende des Anhängers wäre, sieht man sie durch die Wölbung ja trotzdem.

Man könnte höchstens die Aufhängung oben so gestalten, dass sie komplett über der Fuge sitzt. Aber dann wäre das etwas zu viel Gelöte an der selben Stelle, oder?

Bin zumindest froh, dass ich nicht kompletten Murks fabriziert habe. Hab mir bis jetzt alles nur durch Videos und lesen angeeignet. Aber jetzt im Oktober endlich mal nen Kurs, jucheee!
Tilo
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Tilo

 ·  #12
oben geht gar nicht: du kannst die Aufhängungsöse ja nicht bis in den Bereich das Drüberbiegens über den Stein machen
und oben ist eher sichtbar als unten, denn Betrachteraugen sind ja höher als die Oberkante des Anhängers

ich sehe (im Gegensatz zu Mario) kein Problem darin, die Fuge genau unten am Anhänger zu haben, wo sie nur in Materialstärkenlänge ganz oben an der Fassung, also am Stein, sichtbar sein könnte,

da sehe ich eher das Ärgernis, dass sich die Fugen manchmal beim Polieren etwas "auswaschen", was mehr sichtbar ist als der zarte Farbunterschied
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