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Absicherung von Gewichtskonten

 
Granat
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Granat

 ·  #1
Wir hatten das Thema schonmal aber ich finde es
nicht mehr und frage deshalb nochmal nach:

damals als die Scheideanstalt S. Insolvenz
anmelden musste, waren nach meiner Erinnerung
die Gewichtskonten der Kunden ´´ verloren ´´
..... danach wurde irgendwas rechtlich ´´konstruiert´´
dass die Gewichtskonten im Besitz des Kunden bleiben
und von einer potentiellen Insolvenz nicht betroffen wären.
Wie wird dies im Shutdown-Jahr-2020 bei den Gießereien
und Scheideanstalten rechtlich gehandhabt? Gibt es da
eine neue gesetzliche Regelung oder hat jede Scheideanstalt
ihre eigenen (schwer verständlichen) AGBs ?
steinfroilein
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steinfroilein

 ·  #2
Du meinst Goldkonten und Silberkonten?

AGB sind das Eine, Insolvenzrecht das Andere.

Da fällt mir u.a. das Aussonderungsgesetz ein:
https://www.gesetze-im-internet.de/inso/__47.html

Damals ging es um die Textpassage: "Wurde das edelmetallhaltige Material nicht ausdrücklich unter Eigentumsvorbehalt angeliefert, ist es Bestandteil der Insolvenzmasse".
Tilo
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Tilo

 ·  #3
ich denke, das hängt von den AGB ab
und ja, es macht mir auch Sorgen
andererseits: so schnell dürften die Scheideanstalten nicht pleitegehn: die Leute vom Scheiden müssen halt in Kurzarbeit geschickt werden, während die Abteilung Barrenherstellung gar nicht so viel liefern kann, wie die gigantische Nachfrage der Barrenverkäufer ist
ich habe den Großteil meines Guthabens zur Auslieferung in Barren angefordert
wollte ich schon vor Corona, aber schon da gabs Auftragsstau aus dem Rückstand von dem Ansturm vorm Jahreswechsel und ich sah keine Insolvenzgefahr bei Heimerle
wie auch immer: ich muß jetzt hoffen, daß Heimerle und Meule bzw. die Possehlgruppe (in der Heimerle einen großen teil ausmacht) noch die 3 Wochen durchhält, bis sie meine Barren geliefrt hat
hätte dann zwar immer noch Guthaben dort, aber nicht mehr dieses Klumpenrisiko wie akut (Granalien habe ich nicht angefragt, die wären vielleicht eher lieferbar gewesen, aber die sind ja nicht bankhandelsfähig)

die können sich ja vor Aufträgen nicht retten, weil die 3 auch den deutschen Markt beliefernden Scheideanstalten in der Schweiz (u.a. Heraeus) und die Grenzen schon seit 14 tagen dicht sind, während gleichzeitig die Goldnachfrage bei den deutschen Händlern explodiert ist

nun arbeiten Umicore/Agosi, Heimerle und Hafner auf Hochtouren (solang die Arbeiter nicht krank sind)

dan habe ich noch eine Position bei Bedra, wo ich wegen der Spezialisierung auf die Schmuckbranche eher ein Geschäftsrisiko sehe
aber die können ja auch keine Barren aus dem Hut zaubern
Granulat? was soll ich damit? habe extra dort ein Guthaben, weil die vielleicht Heraeusbarren besorgen, die nicht die dämlich großen Umverpackungen wie bei Heimerle haben (ganz absurd: AGOSI)
aber der Nachschub ist ja nun garantiert abgeschnitten

bei BEDRA gibts Insolvenzschutzversicherung fürs Gold, aber die finde ich ganz schön teuer
Tilo
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Tilo

 ·  #4
mehrere Goldhändler haben dichtgemacht, weil sie einfach keinen Nachschub mehr bekommen aus der Schweiz
proaurum hat gestern seinen letzten kilobarren verkauft und nun gibts nur noch 10kg-Scheiben mit absurdem Aufpreis zum Goldwert
Degussa hat als Lieferanten Umicore, also Hanau und kann so wenigstens etwas liefern, aber immer wenn ich (nachmittags) schaue, sind die wieder leergekauft
AGOSI hat im Onlineshop immerhin ab 250g und schwerer als lieferbar gelistet
solche Türstopper würde ich nicht wollen.

nochmal zur Insolvenz: selbst wenn das Gesetz sagen würde: ihr müßt die Kundeneinlagen seperat liegen lassen
wenn am Ende kein Gold mehr da ist, weil gegen das gesetz verstoßen: wie will man da als Kunde mit dem gesetz winken und einem nackten Mann in die Tasche greifen?
steinfroilein
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steinfroilein

 ·  #5
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #6
Ich hatte vor der Insolvenz damals auch immer auf meinen Lieferscheinen den Eigentumsvorbehalt drauf, weil der standardmäßig drauf ist, hat bei Schäfer in Pforzheim nichts genützt.
Seitdem lasse ich immer gleich liefern oder auszahlen. Edelmetallkonten nur ganz klein stehen.
Tilo
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Tilo

 ·  #7
sowas wie schaefer läßt sich damit aber auch nicht verhindern
sowas kann nur verhindert werden, wenn die Firma mit dem Fremdgold verantwortungsvoll umgeht und das nicht verleiht oder verkauft in der Hoffnung, es später (billiger oder wenigstens nicht teurer) eindecken zu können
kann man das von den Managern erwarten? ich hoffe es sehr, denn sonst könnte man das Geschäftsmodell Altgoldankauf/Goldrecycling begraben, wenn man der Branche nicht vertrauen kann
Tilo
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Tilo

 ·  #8
ich habe eben telefonisch die Lieferung für morgen angekündigt bekommen
damit hätte ich mit einem Schlag mehr Kleinbarren im Bereich bis einschließlich 1 Unze im Angebot als degussa, proaurum, AGOSI und.andere Branchenriesen zusammen ;-) (was nicht schwer ist, da die allesamt genau gar nichts haben)
allerdings will ich die ja im Moment gar nicht verkaufen, weil ich dann ja wieder nur Euros oder Goldguthaben bei irgendwem hätte
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