Schmuck-Themen allgemein
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Orginal oder restauriert?

 
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Guestuser
 
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Guestuser

 ·  #16
Erstmal vielen Dank für die Antworten! Mich würde aber auch mal eure persönliche Meinung als Goldschmiede interessieren zum Thema Rekonstruktion defekter Schmuckteile: Lieber selten tragen und dafür hält das originale Teil ewig, oder wird man einem Schmuckstück eher gerecht wenn man es oft trägt und dann halt auch mal ein Teil austauschen muss? Da sind die Meinungen ja generell beim Thema Restaurierungen immer zwiegespalten
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #17
Eine optisch gleiche oder möglichst ähnliche Kette, was ist das Problem? Ein "restauriertes" Kettchen wie von Raustland beschrieben, sieht auch nicht mehr original aus. Möglicherweise muss man halt ein wenig bei verschiedenen Anbietern suchen.
Tilo
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Tilo

 ·  #18
Zitat geschrieben von pontikaki2310

Ahhh - Danke Anke, das wäre eine mögliche Interpretation.

sogar die einzige, die im Kontext Sinn ergibt ;-)

zur Kette ist doch alles gesagt
ich empfehle, mal auf den Verschleiß des Anhängers zu schauen, denn wenn der abfällt und verlorengeht, ist das ein ernsthafteres Problem als eine zwar gleich aussehende, aber nicht originale Kette
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #19
Schmuck soll getragen werden. Z.B. bei Silber führt das zum einen vielleicht zu Patina, zum Anderen aber auch zur Politur der Oberfläche und gibt dem Silberschmuck genau damit das typische Flair, Optik, Ausstrahlung.
Wuir kennen das besagte Teil ja leider nicht.
Zum Anderen soll Schmuck ja so sein, dass er auch nicht sofort unter dem Getragenwerden leidet.
Man soll allerdings auch Schmuck nicht so tragen dass er leidet (Gartenarbeit, Möbel schleppen....)
Der weiteren leben Goldschmiede auch von Reparaturen und Instandsetzungen, es ist also ganz etwas Normales.
Und alles hat auch mal ein Ende.
Das Ende von Schmuck ist meistens eher, dass er nicht mehr gefällt, als dass er verschlissen ist. (Ketten schon, weil die wandern von einem Teil an das nächste)
Bei Gold hat man da zumindest den Materialwert.
tatze-1
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tatze-1

 ·  #20
Zitat geschrieben von Guestuser

Erstmal vielen Dank für die Antworten! Mich würde aber auch mal eure persönliche Meinung als Goldschmiede interessieren zum Thema Rekonstruktion defekter Schmuckteile: Lieber selten tragen und dafür hält das originale Teil ewig, oder wird man einem Schmuckstück eher gerecht wenn man es oft trägt und dann halt auch mal ein Teil austauschen muss? Da sind die Meinungen ja generell beim Thema Restaurierungen immer zwiegespalten

natürlich kann man seinen Schmuck im Schrank liegen lassen, dann erfüllt er aber nicht mehr die Funktion des Schmückens. Wie Reni schon sagt, Schmuck will getragen werden. Daß im Lauf der Zeit ein gewisses Maß an Verschleiß auftritt, ist normal.

Die Diskussion ist eigentlich eher, will der Kunde eine Restaurierung nach historischem Aspekt (auch wenn die Historie nicht ins 19. Jahrhundert zurückgeht, sondern vielleicht nur in die 1980er Jahre), eine Instandsetzung oder eine Reparatur bezahlen.

Meine Erfahrung ist, daß viele Kunden zu mir kommen, ein abgerocktes, ihnen wichtiges Schmuckstück bringen, um es wieder in Schuß bringen zu lassen. Nach dem Kostenvoranschlag ist das Schmuckstück, egal wie hochwertig es eigentlich ist, dann doch nicht mehr soooo wichtig und verschwindet wieder so abgerockt wie es ist in des Kunden Schmuckschatulle. Zitat: "Das ist mir dann doch zu teuer" oder "für das Geld kaufe ich mir lieber was Neues" oder mein Favorit (den ich auch in diesem Forum gefühlte 1000x schon gelesen habe) "was meinen Sie, lohnt sich das denn noch?"

Andere Kunden sind bereit, für die Instandsetzung ideel stark besetzten Modeschmucks so ziemlich alles zu bezahlen, nur um das Stück weiterhin in Ehren zu halten und zu tragen.

Als Goldschmiedin bin ich froh, wenn der Kunde seinen Schmuck wertschätzt und auch gerne tragen möchte oder für nachfolgende Generationen wieder aufmöbeln lassen möchte, und daher auch bereit ist, für etwas Beständiges Geld auszugeben, nicht nur für so Firlefanz wie das neueste Handy oder die hippe Klamotte, die in 2 Monaten den Geist aufgibt und weggeschmissen wird, oder...
Sparkle
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Sparkle

 ·  #21
Tilos letzter Rat ist wirklich zu empfehlen, Verschleiß am Anhänger zu prüfen!
Und nun passend zum Verschleiß: Schmuck ist nun mal auch Gebrauchsgegenstand, so profan das klingt. Es ist wie auch bei anderen Gegenständen völlig normal, bis zu einer gewissen Grenze, zu reparieren oder Teile zu ersetzen. Diese Grenze kann man unterschiedlich definieren!

Von Restauration würde ich mal sprechen, wenn es sich um antiken Schmuck handelt, der besonders erhaltenswürdig ist (weil besonders, selten, kulturhistorisch erhaltenswert etc. oder hohe ideelle Wertschätzung seitens des Eigentümers)..Oftmals übersteigt ein Restaurierungsaufwand (auch kostenmäßig) einen ursprünglichen "Wert".
Die Frage ist: Kann und will man es sich leisten? Warum soll ein Schmuckstück nicht repariert werden? Nur weil es nicht mehr homogen "alt" wäre?
Schmuck ist dazu da, getragen zu werden. Und ab einem bestimmten Zeitpunkt, ist das eben nicht mehr möglich. Oder er wird repariert um seinen Zweck wieder erfüllen zu können.
Das ist sehr individuell. Da gibts gibts keine Standardregel. Außer, es betrifft museale Stücke oder etwas Ähnliches.

Die Beantwortung der Frage, ob Reparatur, Restaurierung oder eben nicht, sollte sich nach dem bestimmten jetzigen Zweck des Schmucks richten! Prioritäten setzen. Tragen, oder eben nicht. Bei ersterem, muß man eben Kompromisse machen und reparieren oder Teile tauschen. Oder damit leben, daß der Schmuck zwar noch original ist, aber seine Tragbarkeit verloren hat.
Das Beharren auf unbedingte Originalität würde ich bei nichtgetragenen Antiquitäten verstehen. Wenn sie eh in der Vitrine liegen.
Ansonsten, ist Tragen und reparieren nunmal die nachhaltigste und sinnvollste Verwendung von Schmuck. Bis es eben nicht mehr geht.
So macht man es auch bei Oldtimern. Wenn es nunmal keine belastbaren Originalersatzteile mehr gibt um ihn noch fahren zu können, muß man entweder Abstriche machen und Neuteile einbauen die so ähnlich wie möglich sind oder ihn als Ausstellungsstück abstellen und er fährt nicht mehr.

Meine beiden Vorrednerinnen haben es wunderbar erklärt! Da ist nichts von mir hinzuzufügen.
sigun
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sigun

 ·  #22
Zitat geschrieben von pontikaki2310

Zitat geschrieben von sigun

ein ganz banausenhafter vorschlag.

An welcher Stelle erkennst du in Tilo einen Banausen?
(Der Banause wird als abwertende Bezeichnung gebraucht,
mit der dem Betroffenen ein Mangel an Intellekt, Feingefühl
oder Bildung unterstellt wird. Quelle Wikipedia)


Ich nannte MEINEN Vorschlag "banausenhaft", weil ich entschieden ein Laie bin. Und ja, ein Doppelpunkt hätte es klarer dargestellt.
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