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Aufbringen von Gold auf Silber - flächig und Akzente - wie geht das?

 
Maenz
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Maenz

 ·  #1
Hallo !

Ich bin seit einigen Wochen dabei eigene Silberringe zu erstellen und möchte mich nun an das Vergolden / Gold aufbringen heranwagen. Nur kenne ich nicht die Möglichkeiten wie das am Besten funktioniert.... ich will auch keine große Anzahl an Ringen produzieren, darum suche ich eher eine Lösung die ich günstig realisieren kann.

Ich hab diese tolle Stiftgalvanik Möglichkeit gesehen, das ist mir aber für die wenigen Ringe viel zu teuer.

Kann ich an der Stempelung erkennen, wie eine Goldschmiede einen Silberring mit Goldapplikationen hergestellt hat? Wenn der Ring mit 900er Gold zusätzlich angegeben ist, ist das dann immer Goldblech oder auch galvanisch aufgetragenes Gold (was ja dann eigentlich 999er wäre)? Ab welcher Menge gibt man das Gold an?

Wie trägt man Gold flächig auf?

kann ich Goldlot (750er / 900er ) einfach auf ein Stück Silber schmelzen?
Gibt es irgendwo sehr dünne Goldbleche? Im Internet finde ich Bleche erst ab 0,5mm ... ich will es aber aus Kostengründen möglichst dünn haben .

ich möchte so etwas erreichen: Beispielring



Linien auf Gold
insbesondere wenn sehr scharfe Linien auf dem Silberblech zu sehen sind ohne irgendwelche Verläufe bzw. Erhebungen. Es sieht dann so aus, als ob ich mit dem goldfarbenen Edding auf dem Silber eine Linie gezogen hätte

Ich hab nun die Technik Keum Boo entdeckt, wo extra dickes Blattgold aufgetragen wird. Wie dick muß dieses sein? Ich hab bis jetzt nur eine Quelle entdeckt wo ich dann eine doch sehr große Menge (90x90mm mit 1,85g und 200Euro das Blatt ) kaufen muss ohne zu wissen ob es auch für einen Laien geeignet ist. Aber andere bieten auch Dreifach Blattgold für diese Technik an was deutlich günstiger zu bekommen ist. Was nehme ich da und wo bekomme ich auch kleine Mengen?

Dann habe ich in einem amerikanischen Shop eine "Farbe" gefunden, die aus Goldpartikeln und Bindemitteln besteht und die man dann aufpinselt und brennt.

Einschmelzen von Golddraht ins Silber und schmieden wäre auch noch eine Möglichkeit von der ich gehört habe.

Ich bin nun sehr unsicher was ich nehmen soll....

für hilfreiche Tipps bin ich sehr dankbar!

Beste Grüße
Jens
tatze-1
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tatze-1

 ·  #2
Was dein Wunschfoto betrifft, könnte das Schichtblech sein, das Scheideanstalten verkaufen. Im Grunde genommen eine Art dubliertes Blech. Andersrum auch machbar in komplett Silber und dann galvanisch teilvergoldet. Hierfür ist entweder ein Dienstleister gut oder doch die Stiftgalvanik. Fraglich ist, ob du die Galvanikbäder ohne Befähigungsnachweis bekommst.

Linien im Silber:
Ich gehe hier entweder von Draht eingelötet in Nut und abgezogen aus oder von Tauschierungen.
Frank Skielka
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Frank Skielka

 ·  #3
Hallo,
der Ring auf dem Foto ist teilvergoldet. Dies ist hier auch kein Problem, weil die Vergoldung durch die gewölbte Fläche mechanisch nicht beansprucht wird.
Das heißt: der gesamte Ring bis auf die zu vergoldende Fläche wird mit Lack abgedeckt. Dann wird galvanisch vergoldet und der Lack wieder entfernt.
Für das Vergolden würde ich mir einen professionellen Dienstleister suchen.
tatze-1
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tatze-1

 ·  #4
Zitat geschrieben von Frank Skielka

Für das Vergolden würde ich mir einen professionellen Dienstleister suchen.

oder halt einen Goldschmied vor Ort, der auch eine Galvanik hat und bereit ist, die Vergoldung für dich zu machen.
Maenz
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Maenz

 ·  #5
Das sind schon mal gute und hilfreiche Tipps, vielen Dank!
Tilo
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Tilo

 ·  #6
selbst durch dicke Goldschichten von renommierten Großserienherstellern kann das bekannte Anlaufen des Silber "durchschlagen"
konkret hatte ich schonmal diverse Stücke der Fa. W.lf in der Hand, die unschön fleckig wurden (selbst Ohrstecker, die ja kaum Abrieb haben im Gebrauch)

geschweige bei dünnen Stiftgalvanikschichten

manche Dinge sind als Amateur mit begrenzter Werkzeug/Geräteausstattung eben nicht wirklich gut machbar
Goldpartikelfarbe draufmalen ist ja wie ein Auto mit wasserlöslicher Farbe zu lackieren: hält dann nur, wenn man es nicht benutzt
gilt auch für dünne Stiftgalvanik (und wird teils sogar in Großserie gemacht: Silberschmuck mit Teilvergoldung ist manchmal schon nach 3x mit Putztuch abwischen nicht mehr 2 farbig, traurig)

es ist allerdings eh so: bei den heutigen Goldpreise hat ein großflächiges Stück Gebrauchsgold eben seinen Preis, selbst als haltbare Schicht (dicke Vergoldung von Profifirma oder Walzgoldschicht wie von tatze erwähnt)
Goldschmiede können sich Blech vor dem Auflöten noch dünner walzen: aber dazu braucht man eine Walze von ab 250,- oder so (in Amateurausführung)
oder sie löten das Blech vor dem Walzen schon auf
Maenz
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Maenz

 ·  #7
Wie ist denn Eure Meinung zu der Technik "Keum Boo"?

Könnte ich auch einfach Goldlot aufschmelzen?
Tilo
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Tilo

 ·  #8
das wird, wenn überhaupt, nur kleinflächig funktionieren und nicht in Dimensionen wie beim verlinkten Ring
wobei man die Arbeitstemperatur von Lot und Schmlezbereich von Silber beachten muß
ich schau jetzt nicht nach
tatze-1
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tatze-1

 ·  #9
Zitat geschrieben von Tilo

konkret hatte ich schonmal diverse Stücke der Fa. W.lf in der Hand, die unschön fleckig wurden (selbst Ohrstecker, die ja kaum Abrieb haben im Gebrauch)

deren Sachen durfte ich schon nachvergolden, weil im Ultraschallbad die Vergoldung abgeschallt wurde (wieso auch immer) und die Vergoldung nicht mehr flächig durchgehend war.
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