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Einfacher, schlichter Armreif

 
tatze-1
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tatze-1

 ·  #61
Dich als Galvaniseur gefragt: Meinste mit Elekroforming kommste mit deiner Preisvorstellung hin? Modell leitend machen, galvanisieren bis die Schichtdicke paßt. Stromkosten, Lohnkosten, Steuern, Edelmetall incl. Steuern, Badentsorgungskosten etc. mit eingerechnet?

Btw. bei einem Stundenlohn vom Metallschleifer von 15-20€ die Stunde wird dein Chef auch um die 60€ Stundenlohn dem Kunden berechnet haben aufs Werkstück.
Tilo
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Tilo

 ·  #62
mirfälltnixein: du wirst lachen: normal halte ich das auch so und hab schon ne Menge Sachen angefertigt wo am Ende viel Aufwand für wenig Ertrag war und auch ohne das dem Kunden zu sagen (wenn z.B. günstige silberne Ringe als Trauringe gekauft werden sollen und sich herausstellt, daß ich das Gewünschte nicht fertig am Lager habe, weil Sondergröße benötigt oder so und der Termin schon in einer Woche ist, sodaß auch Beschaffung nicht mehr aufgeht und ich die dann halt fix anfertige oder Rentnerinnen mit ihrer defekten Plastikkette kommen und alleine die zeit, die es braucht, sich sowohl beim Abgeben als auch beim Abholen nochmal ihre halbe Lebens-/krankengeschichte anzuhören, schon viel mehr kosten müßte als ich fürs Zusammentüdeln des Schätzchens berechne)
grad weil die Auftragslage hier bzgl. Neuanfertigungen nicht so pralle ist

bloß wenn der Kunde von Anfang an so wie du auftritt, den puren Luxus (Reif in Gold in Sondergröße) haben zu wollen und mit naßforschen Fehlberechnungen einen zu niedrigen Preis vorauszusetzen, dann sinkt meine Motivation für sowas auf ein sehr niedriges Niveau, auch wenn ich die Sache zu machen ganz witzig gefunden hätte

aber gut
es gibt von mir jetzt dennoch einen Preis: die massive Version mit etwa 67g für 3.000,-*



*ich bin jung und brauche das Geld ;-)
mirfälltnixein
 
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mirfälltnixein

 ·  #63
@tatze: ich kann nicht abzocken, ich bin Angestellter. Und ok ich habe verstanden 1g Feingold kostet verarbeitet 128€. Grööööhl.
Ich bezweifle, daß einer von euch Angestellter ist. Also nix mit 20€ Lohn und 60€ vom Chef verlangt ;)

@Silberfrau: Wieso repariest du nicht dein Auto selber? Genau weil du es nicht kannst. Genau so wenig kann ich einen perfekt runden Armreif herstellen. Btw bei den genannten 3000€ würde ich eine Toleranz von max. 0.2mm zulassen (Durchmesser, Materialdurchmesser, Rundheit).

@Tilo: Genau das ist das Problem: Luxus. Ich sammle seit 40 Jahren Armreife und besitze keinen einzigen aus Gold. Das wollte ich mir erfüllen vor ich irgendwann in die Kiste springe. Mir gefällt ein solcher Armreif eben und der würde sicher nicht in der Kiste liegen, sondern getragen werden. Ich sehe das nicht als Luxus an. Leider hatte ich vor 40 Jahren nicht das Geld (Goldpreis ca. 1/6 von heute). Natürlich habe ich eine Preisvorstellung und versuche so wenig wie möglich dafür auszugeben ...... wer würde das nicht? Ach und falls das noch nicht angekommen ist: ich bin keine Frau.
Tilo
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Tilo

 ·  #64
bei 73mm hat wohl kaum einer hier angenommen, daß du eine Frau bist
du hast schon jede menge Reife
die dienen aussschließlich der Zierde/dem Hobby
du hast einen Reif (in Silber)
du hast den Beruf und vielleicht noch Connections, ihn dick zu vergolden
du möchtest aber trotz vorgenannter Fakten einen in massiv Gold (Rohr oder draht)
der ist in keinster Weise notwendig
nicht zur ernährung
nicht, um den Beruf ausüben zu können (arbeiten am Auto oder auch mal dem PC sind da durchaus kein Luxus, sondern notwendig)
nicht für Sport
einfach nur zum Schmücken

ich würde sagen: treffender kann man Luxus nicht umschreiben



meinst du die Maßtoleranz nur bezüglich des Querschnitts (die 5mm) oder auch bzgl. des Innendurchmessers?
Tilo
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Tilo

 ·  #65
Mist, der letzte Satz sollte weg, weil es doch klar ist, daß genau das auch gemeint ist, aber die Editierungszeit ist nur genau 9:59min und ich war zu spät
mirfälltnixein
 
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mirfälltnixein

 ·  #66
Zitat
bloß wenn der Kunde von Anfang an so wie du auftritt, den puren Luxus (Reif in Gold in Sondergröße) haben zu wollen und mit naßforschen Fehlberechnungen einen zu niedrigen Preis vorauszusetzen,

Sorry ich muß wiedersprechen: Deine Definition von Luxus war Größe (kann ich was dafür, daß es die nur so klein gibt?), Gold (nur Gold hat die Farbe von Gold), Fehlberechnungen (ich wurde nach dem Preis gefragt!).

Warum nicht Silber vergoldet? Ganz einfach, weil der für immer und ewig goldfarben sein soll und nur bei massiv/Rohr kann man nicht die "Farbe" abschaben. Dick galvanisch vergolden: Murks.

Außerdem möchte ich beim massiv=Luxus wiedersprechen, da ich ein Rohr wollte, es aber anscheinend keiner so herstellen kann.

Nun gut nenne es Luxus. Was für ein Auto hast du? Egal ein billigeres täte es auch=Luxus

..... übrigens passen auch meiner Frau keine Standard-Armreife. Menschen werden immer größer, die Menschheit immer dicker (sorry Statistik), aber immer noch werden Schmuckstücke so klein hergestellt. Ist wohl nur was für magersüchtige Models.
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #67
Dann fasse ich mal zusammen: Dein Auftreten ist nach wie vor demotivierend, weil Du zwar keine Ahnung hast aber den Goldschmieden übermäßige Kalkulationen unterstellst. Deshalb kamen auch kaum Kalkulationen.

Zum Goldpreis kommt je nach Modell (massiv oder Rohr) unterschiedlich hohe prozentuale Verarbeitungsverluste von 10% bis 30% und Fremdkosten dazu. Das hast du bisher ignoriert.

Die meisten Goldschmiede kalkulieren mit einem Stundenpreis von 60-75 Euro.

Für die Beschaffung und den Verkauf von Material rechnen alle Handwerksbetriebe (egal ob Autowerkstatt oder Schreiner) einen Handels-Aufschlag. Bei Goldschmieden liegt der bei meistens 30-50%.

Auf alles kommt dann noch die MwSt.

Und davon leben die Goldschmiede gerade so eben. Reich geworden ist keiner.
tatze-1
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tatze-1

 ·  #68
Zitat geschrieben von Guestuser

@tatze: ich kann nicht abzocken, ich bin Angestellter. Und ok ich habe verstanden 1g Feingold kostet verarbeitet 128€. Grööööhl.

was ist da jetzt so rasend witzig dran?

Zitat
Ich bezweifle, daß einer von euch Angestellter ist. Also nix mit 20€ Lohn und 60€ vom Chef verlangt ;)

du hast mich mißverstanden. Ein Chef, der sein Produkt verkaufen will, wird deine Arbeitsstunde von 20€ mit mindestens 60€ für den Endkunden in seiner Preiskalkulation veranschlagen, denn deine 20€ kosten ihn effektiv auch mehr als die 20€, die du auf deinem Lohnzettel stehen hast. Als ich Lehrling war, habe ich noch nicht mal 20€/Stunde verdient. Mein Meister hat für die Kalkulation eines Schmuckstücks damals 45€ Stundenlohn zugrundegelegt, als ich Gesellin war 60€ und seinen Stundenlohn um die 100€. Nur mal so informativ. Und als Selbständige arbeite ich auch nicht zu caritativen Zwecken, sondern meine Stunde kostet auch was.

Mein Bruder arbeitet als Druckereitechnik-Ingenieur in der Druckbranche u.a. als Troubleshooter für einen Hersteller von Kühlmitteln für Druckmaschinen. Sein Chef verlangt 120€/h für die Arbeit meines Bruders vom Kunden. Das ist 100 %ig nicht das, was auf seinem Lohnzettel steht.

Was hinter so einer Kalkulation alles steckt, habe ich auch erst in der Meisterschule gelernt, da macht man sich als Otto Normalverbraucher normal keinen Kopf drum.

Wenn ich dir jetzt die Verkaufsmarge in der Klamottenbranche sagen würde, wie ich sie letztes Jahr auf der Fashionweek mitbekommen habe, dann wäre das bißchen, was wir Goldschmiede auf unser Material draufschlagen, vollkommen egal, da würdest du jeden Klamottenverkäufer lautstark boykottieren.
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #69
Tilo
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Tilo

 ·  #70
ich ergänze, obwohl ich nicht wollte
und er sieht nicht ein, daß sein Wunsch Luxus ist
also kein >hätte gerne<, sondern ein >brauche< (oder gibts da was dazwischen, was ich nicht kapiere?)

und unterstellt uns damit nicht sehr versteckt indirekt letztlich, wir würden praktisch (s)eine Notlage ausnutzen wollen wie manche PC/Schlüssel/whatever-Notdienste
ich finde das interessant
mirfälltimmernochnixein
 
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mirfälltimmernochnixein

 ·  #71
@Moderator: bitte löschen. Führt zu nichts :(
Hannes
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Hannes

 ·  #72
Zitat geschrieben von tatze-1
dann braucht man nicht intensiv mit einer Kalkulation beginnen.


Was ich ehrlich gesagt immernoch nicht verstehe (wohin ich mitlerweile - zu einem großen Teil - die kalkulierten Kosten verstehe). Kann man einem Handwerks-Laien erklären, warum es so unfassbar schwer ist eine Kalkulation anzustellen? Mein Gefühl sagt mir: Ich lege eine Excel-Tabelle an, das kostet mich einmal max 3h (oder, wenn mir langweilig ist, 2-5 Tage und lernt dann selbstständig meine Prognosen zu verbessern) und dann brauche ich pro Kalkulation 5 Minuten - grobe Materialmenge, grobe Arbeitszeit und fertig. Wo ist mein Denkfehler? Oder ist es schlicht so schwer abzuschätzen, wie lange eine Arbeit dauert?
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #73
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #74
Zitat geschrieben von Hannes

Zitat geschrieben von tatze-1
dann braucht man nicht intensiv mit einer Kalkulation beginnen.


Was ich ehrlich gesagt immernoch nicht verstehe (wohin ich mitlerweile - zu einem großen Teil - die kalkulierten Kosten verstehe). Kann man einem Handwerks-Laien erklären, warum es so unfassbar schwer ist eine Kalkulation anzustellen? Mein Gefühl sagt mir: Ich lege eine Excel-Tabelle an, das kostet mich einmal max 3h (oder, wenn mir langweilig ist, 2-5 Tage und lernt dann selbstständig meine Prognosen zu verbessern) und dann brauche ich pro Kalkulation 5 Minuten - grobe Materialmenge, grobe Arbeitszeit und fertig. Wo ist mein Denkfehler? Oder ist es schlicht so schwer abzuschätzen, wie lange eine Arbeit dauert?


Die Wege (für den Herstellungsprozess) sind so unterschiedlich dass eine Tabelle unglaublich viele Varianaten berücksichtigen müsste (einmal abgesehen von den Preisanpassungen der verschieden Vorleiferanten, die dann auch aktualisert werden müssten). Für die meisten Goldschmiede lohnt das nicht. Goldschmieden ist ein wahnsinnigig variantenreicher Beruf. Ausser man macht Kettchenlöten im Akkord.

Künstliche Intelligenz oder Robotics wäre da hilfreich. Einfach mal ein Dutzend Progrmmieren einstellen und schon ist das Ding nach paar Monaten gewuppt.

Oder einfach bleiben lassen wenn der Dictus den Anfragers nach Krawall klingt. :-)
Edelstein
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Edelstein

 ·  #75
@ mirfälltnixein Mein Vorschlag: Selber machen! Hier gibt es das passende Rohr https://goetze-gold.de/halbzeu…-rund.html. Um sauber einen runden Reif biegen zu können, sollten es etwa 30 cm sein.
Dazu das passende Lot kaufen, 1 g genügt, dazu den passenden Lötbrenner, Lötpaste, ca. 40 cm Titandraht zum einführen in das Rohr zum biegen, einen Armreifriegel, Säge zum Aufsägen des gebogenen Werkstücks. Werkzeuge zum Versäubern der Lötstelle, Poliermittel, etc. etc.
Alles zusammen sollte für etwa 1800.- Euro zu bekommen sein. Vielleicht noch ein paar Fachbücher über das Goldschmiedehandwerk wären auch nicht schlecht. Wünsche viel Erfolg!

PS: Idealerweise lötet man das nicht, sondern nimmt ein Laserschweissgerät. Gibt es günstig gebraucht ab schlappen 12000.- Euro
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