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Steine aus Ring verloren

 
Lillyfee8
 
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Lillyfee8

 ·  #1
Vor 1 1/2 Jahren kaufte ich mir einen 585 Weißgold Ring mit Brillanten. Nach 6 Wochen war die Freude dahin, der erste Stein fehlte. Zurück gesandt, Stein wurde ersetzt. Leider ein paar Wochen später gleiches Spiel. Diesmal bekam ich den Hinweis, der Ring wäre sehr empfindlich und ich soll doch damit vorsichtig sein. Nun trug ich meinen Verlobungsring nicht mehr regelmäßig aber ein halbes Jahr später fehlten auf einmal 2 Steine. Traute mich gar nicht zu reklamieren, als ich es jetzt doch tat, bekam ich die Antwort : zu lang her, ich könne aber einen Kostenvoranschlag für die Reparatur bekommen. Wenn der Fehler schon mehrfach auftrat, habe ich dann nicht 2 Jahre Garantie?
tatze-1
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tatze-1

 ·  #2
Garantie auf Steinfestigkeit gibts normalerweise nicht, zumal ein Ring ein Gebrauchsgegenstand ist, der höchsten Belastungen ausgesetzt ist. Garantie gibts auf Fertigungsmängel. Mach doch mal ein scharfes Foto von dem Ring, damit wir ein Bild davon haben, worum es geht.
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #3
Du hast dir deinen Verlobungsring selber gekauft?
Also das find ich erst mal sehr cool!

Wie bei allem in der Welt gibt es empfindlichere und strapazierfähige Modelle. Aber da Frermd- bzw Gewalteinwirkung unter unsachgemäßen Gebrauch fällt, was man immer unterstellen kann, wirst du leider Pech haben.
Lillyfee8
 
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Lillyfee8

 ·  #4
Ich schicke mal ein Bild mit. Bin aber persönlich der Meinung, daß, wenn schon nach 6 Wochen der Fehler das erste Mal auftrat und dann immer wieder, es sich um eine schlechte Fassung handelt. Ausserdem sind es immer die schwarzen Steine, die herausfallen. Und ja, ich hab mir den Ring selbst gekauft /ausgesucht ☺, mein Mann nimmt das sportlich, er weiß, ich bin da eigen
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Steine aus Ring verloren
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #5
tatze-1
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tatze-1

 ·  #6
Und schwarze Diamanten sind meiner Erfahrung nach, beschädigungsempfindlicher als weiße Diamanten. Ein Vorteil ist, sie kosten fast nix. Auf ewig wirst du die Steine nicht ersetzen können, ohne die Körner, die die Steine festhalten sollen, neu aufbauen zu lassen. Aber hier sehe ich tatsächlich keinen reklamierfähigen Fertigungsmangel. Trägst du den Ring als Vorsteckring zu einem anderen Ring?
Tilo
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Tilo

 ·  #7
die Konstruktion mit 2Körnern pro Stein unddazu noch überstehend ist natürlich semioptimal
aber wo will man da die Grenze ziehen zwischen empfindlich und (im Sinne des Gesetzgebers)überempfindlich=falsch konstruiert?

ich würde sowas nicht verkaufen, weil ich das als Fachmann als zu stör-und reklamationsanfällig ansehe

aber so tickt die gesamte Wirtschaft nicht
es wird alles verkauft, was mehrheitlich wenigstens die 6 Monate Gewährleistung überstehen sollte

eine Endlösung gäbe es hier nur auf Kulanz des Händlers (Umtausch gegen anderes Modell)

aufwändig, um den Ring zu erhalten: seitlich verbreitern (mindestens im Steinbereich)
aber selbst dann gibt es keine Garantie, daß die 2kornfassungen halten, nur die Wahrscheinlichkeit ist größer
Lillyfee8
 
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Lillyfee8

 ·  #8
Vielen Dank für das Feedback. Empfindlich ist für mich so eine Sache. Das ein Ring an der Hand getragen wird und dadurch vor Anstoß nicht geschützt ist, ist mir klar, sollte er aber ertragen. Ich arbeite auch im Handel und Reklamation ist so eine Sache. Wir haben im Zweifel immer zugunsten des Kunden entschieden und selbst Elektronik nach 1,75 Jahren gegen neue Produkte ausgetauscht. Vielleicht will die Wirtschaft das auch wirklich so. Ich habe mich jetzt jedenfalls nochmal an den Zwischenhändler gewandt und heute die Info erhalten, ich solle den Ring zurück senden. Was dann weiter passiert, weiß ich allerdings noch nicht. Bin gespannt
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #9
Zitat geschrieben von Guestuser

Vielen Dank für das Feedback. Empfindlich ist für mich so eine Sache. Das ein Ring an der Hand getragen wird und dadurch vor Anstoß nicht geschützt ist, ist mir klar, sollte er aber ertragen......

Das ist ein schwieriges Abgrenzungsproblem. Wie viel Stoß sollte er vertragen? Auch große Diamanten können bei unglücklichen Umständen schon bei einem kleinen Stoß (es muss nur eine Spaltebene sehr genau getroffen werden) zerbrechen. Weichere Edelsteine erst recht.

Natürlich hat Tilo recht damit, dass ein Stein, nur mit zwei Krappen gefasst, weniger gut hält als mit 3 oder vier Körnern. Aber Kunden wünschen sich auch Spannringe und unechte Spannringe, die nur von zwei Seiten gefasst sind und sonst frei stehen, oder finden Kanalfassungen schön, die schwierigst zu reparieren sind, wenn ein Stein raus bricht.

Also werden auch empfindlichere Entwürfe verkauft.

Letztlich ist es fast immer so dass Kräfte von außen auf einen Ring eingewirkt haben, wenn ein Stein verloren geht. Der Verkäufer hat damit immer eine sachlich richtige Verteidigung zur Hand. Es gibt kein Recht des Trägers auf Stoßsicherung bei Schmuck. Kann es auch nicht geben. Man hat ja auch kein Recht auf Beulenfreiheit beim Auto wenn man irgendwo anfährt.

Aber so wie Autohersteller früher mit Gummilippen die Stoßstangen geschützt haben und heute die Stoßstangen aus Kunststoffen bauen, so kann der Juwelier Modelle empfehlen die robuster ausgeführt sind.

Leider geht die Mode derzeit eher zu den filigranen Ringen mit sehr freistehenden Edelsteinen in die genau falsche Richtung und sie sind und oft auch günstiger, weil weniger Gold verwendet werden muss.
Tilo
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Tilo

 ·  #10
wobei sich ein Teil der Kunden, die die 2-Punkt-Fassungen (aus optischen Gründen) wünschen, bei Beratung, die auf deren Problem hinweist, dann doch die belastbarere Fassung wählen würden.

wenn allerdings die Beratung diesbezüglich fehlt, kann man ja dem Kunden das nicht vorhalten, daß er es ja nicht anders gewollt hat und nun sehn muß, wie er klarkommt (nicht tragen oder eben dauernd reparieren lassen)

das mit den Stoßstangen ist ähnlich
da sollte zwar einerseits bekannt sein, daß das keine Stoßstangen mehr sind, sondern so empfindlich wie der rest der Karosserie, aber es gibt ja überwiegend eh keine robustere (und zugleich günstigere) Alternative zu konfigurieren
der Kunde will es ja so? wirklich? also ich nicht
außer bei gewerblichen Transportfahrzeugen
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #11
Seh ich primär als Denkfehler des Designers. Kein Materialfehler, eine sparsame aber unter normalen Umständen ausreichende Fassung. Formfollowsfunction ist hier nicht berücksichtigt worden. Überstehende Steine bei einem gerne auch als Vorsteckring genutztem Modell.
Gerade in Zeiten der Stackingmode.
Und der Ring wäre mit bündigen Steinen doch genauso schön gewesen.
Das Hirn wurde auf dem Altar der Verkäuflichkeit geopfert.
Anything goes, ja leider.
Granat
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Granat

 ·  #12
Vielleicht als mögliche ´´Verbesserungs´´Idee:
Da m.E. nur die schwarzen Steine überstehen, wäre es
unter Umständen ein Kompromiss die überstehenden
schwarzen Steine auszufassen und ein wenig kleinere Steine
einzufassen, die dann nicht mehr überstehen und
einen Tick tiefer in der Fassung haltbar versinken?
Tilo
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Tilo

 ·  #13
Zitat geschrieben von Silberfrau


Das Hirn wurde auf dem Altar der Verkäuflichkeit geopfert.


nee, denn
Zitat geschrieben von Silberfrau


Und der Ring wäre mit bündigen Steinen doch genauso schön gewesen.


der wäre also funktional genauso verkäuflich gewesen
da wurde kein Hirn geopfert, da war keins vorhanden
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #14
Glaube kaum, dass der Hersteller solche Verbesserungen, auch die, welche Tilo vorgeschlagen hat, aus Kulanz macht.
Beides sind ja schon fast halbe Neuanfertigungen.

Unzweckmäßiges Design war noch nie ein Reklamationsgrund, mit so etwas muss der Kunde leben.
Wir als Goldschmiede hätten es nicht gemacht, oder dem Kunden abgeraten.
tatze-1
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tatze-1

 ·  #15
Zitat geschrieben von Granat

Vielleicht als mögliche ´´Verbesserungs´´Idee:
Da m.E. nur die schwarzen Steine überstehen, wäre es
unter Umständen ein Kompromiss die überstehenden
schwarzen Steine auszufassen und ein wenig kleinere Steine
einzufassen, die dann nicht mehr überstehen und
einen Tick tiefer in der Fassung haltbar versinken?

Frage wäre in dem Fall, wäre die Kundin bereit, das zu bezahlen, denn das ist keine Nachbesserung des Modells in der Garantiegewährleistung. Und wie es mir scheint, möchte die Kundin eher die Garantieinstandsetzung haben, die der Hersteller nun wohl ein drittes Mal kulanterweise gewährt.
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