Hobby & Azubi-Forum
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Verdienst Azubi Goldschmied.

 
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 ·  #16
Zitat geschrieben von pontikaki2310

Also, soooo gering finde ich das Salär gar nicht.
Ich habe 1969, in meiner ersten Anstellung als Goldschmiede-
Gesellin - nach 3,5 Jahren Ausbildung Zeichenakademie - bei
Juwelier Treusch in Heidelberg ein monatliches Gehalt von
700,- DM (350,-€) einstreichen dürfen. Allerdings war ein winziges
Schlafzimmer mit Waschbecken hinter der Werkstatt inclusive.


Dann bist Du in der Zeitschleife von 1969 hängengeblieben.
Die-Schmiede
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Die-Schmiede

 ·  #17
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #18
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #19
Zitat geschrieben von Heinrich Butschal

In den 70er Jahren wurde meinem Vater 1200 DM mtl. angeboten wenn er höhere Töchter als Goldschmiedelehrlinge annähme. Hat er aber nicht.

Ich kringel mich!

Ein berfreundeter Goldschmiedemeister, der mir ganz sicher nicht als Ausbeuter oder Kommerzheini gilt, sagte in einem Gespräch lapidar zur Verdiensthöhe der Goldschmiede: "Aber mehr bringen die doch auch nicht".

Dieser Satz aus seinem Munde gab mir wirklich zu denken.

Auf die Azubis zumindest im Anfangsjahr trifft sicher zu, dass da mehr reingesteckt werden muss als rauskommt.

Deswegen sollten die vielleicht wirklich erst mal einen (ausführlichen!!!) Goldschmiedekurs machen, und das sollte als Qualifikation gewertet werden.
Zu meiner Zeit im letzten Jahrtausend war gerade das allerdings verpönt, denn "dort lernen sie nur falsches Zeug und WIR wollen sie doch formen"

Aber ich hab ja auch eine ganz persönliche Allergie gegen etablierte, traditionelle.... usw. Goldschmieden.
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #20
Das Problem mit dem reinstecken ist, dass es ein Goldschmiedemeister ist der seine höher bezahlte Arbeitszeit rein steckt in die Ausbildung und das muss man kalkulieren bei der Ausbildung. Zudem kann man im ersten Lehrjahr den Lehrling nicht an Kundenaufträge lassen und läss ihn meist in Neusilber und Silber übungen machen bis es sitzt.
In anderen Berufen (Gastronomie, Bau) werden Lehrlinge gleich am ersten Tag teilweise zu produktiven Arbeiten eingespannt. Daher ist der Lohn da auch ein Lohn und keine Beihilfe.
tatze-1
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tatze-1

 ·  #21
Zitat geschrieben von Silberfrau

Ein berfreundeter Goldschmiedemeister, der mir ganz sicher nicht als Ausbeuter oder Kommerzheini gilt, sagte in einem Gespräch lapidar zur Verdiensthöhe der Goldschmiede: "Aber mehr bringen die doch auch nicht".

Ach ja, und ein Goldschmied in der Industrie mit einem Anfangsgehalt von 850€ bringt mehr, oder was? Der kann nur dankbar sein, daß die Schmuckindustrie tarifgebunden ist. Der Handwerksbetrieb ist noch nicht mal an die LohnEMPFEHLUNG seines Landesinnungsverbands gebunden. Mein Meister in der Goldschmiedeschule hatte damals gesagt: "Wer Geld verdienen will, geht in die Industrie."

Zitat
Auf die Azubis zumindest im Anfangsjahr trifft sicher zu, dass da mehr reingesteckt werden muss als rauskommt.

In der Lehrzeit muß allgemein mehr Zeit und Geld in den Azubi gesteckt werden, als er erwirtschaftet. Bei den ausbildenden Goldschmiedekollegen heißt es, daß ihre Azubis erst ab dem 3. Lehrjahr anfangen, wirklich Geld für den Betrieb verdienen.
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #22
tatze-1
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tatze-1

 ·  #23
Kann ich für meinen Zerspanungsmechaniker-Lehrling damals nicht so behaupten.
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #24
tatze-1
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tatze-1

 ·  #25
Für die Nerven, die er mich gekostet hat, ja. Produktionstechnisch hat der nix gebracht und dafür 800€ kassiert.
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #26
Zitat
Ach ja, und ein Goldschmied in der Industrie mit einem Anfangsgehalt von 850€ bringt mehr, oder was?

Genau, weil:
Zitat
Das ist korrekt. In der Industrie wird ein Lehrling schnell in den produktiven Arbeitsablauf eingebunden.


Naja, manche Chefs haben es wohl auch besser drauf als andere, was auch auf den Einsatz der Gesellen/innen in der Anfangszeit zutrifft. Da habe ich gute und schlechte Beispiele erlebt.

Aber auch, solange es sich nicht um die eigenen Kinder handelt, denen man den gut gehenden Betrieb einst vererben will, ist es ja fraglich, ob es sich lohnt, in Leute zu investieren. Wenn sie gut sind, finden sie später leicht was Besseres, wenn sie schlecht sind, will man sie eigentlich gar nicht?
Potentiale werden auch oft weder erkannt und schon gar nicht (finanziell) gefördert. Ausnahmen bestätigen eher die Regel.
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #27
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #28
Traue keinem Durchschnitt, den du nicht selbst definiert hast
tatze-1
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tatze-1

 ·  #29
Zitat geschrieben von Heinrich Butschal

Einmal abgesehen von den individuellen Unterschieden, die ich auch kenne, sollte der Lohn halt im Durchschnitt passen.

das ist richtig. Daß die Azubis heute noch bei ihren Eltern wohnen und nicht direkt für ihr Leben aufkommen müssen, ist doch inzwischen schon fast hinfällig. Heute wird erwartet, daß man auch flexibel für eine Lehrstelle umzieht. D.h. ich muß von meiner Magervergütung auch noch Wohnung etc. bezahlen. Traurig, daß man so ein Ausbildungsbafög beantragen (also Schulden machen) oder von den Eltern unterstützt werden muß.

Allerdings muß man dann auch mal auf die Zeit nach der Gesellenprüfung gucken, was die Gesellen dann verdienen. Auch könnte ich meine Bewerbungsgespräche um eine Meisterstelle anbringen, wo der potentielle Arbeitgeber einen halben Kollaps über meine nicht überzogene Lohnvorstellung bekommen hatte (z.B. eine Stelle mit Geschäftsführender Tätigkeit neben dem Werkbrett und Verkauf). Nicht umsonst hat mein Technologielehrer festgestellt, daß Goldschmied ein Idealistenjob ist.
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #30
Goldschmied ist KEIN Idealistenjob. Idealistenjobs sind Krankenschwester/pfleger, Altenpfleger/in, Hebamme, Tierpfleger im Tierheim, Entwicklungshelfer, usw. wo man lebenden Wesen eine gute Tat tut. Für geringen Lohn.

Keinem nützt ein bisschen Edelmetallgefummel. Goldschmied ist aber ein Selbstverwirklichungsjob, wo man auch was für geringen Lohn tut, was einem seinem eigenen Ego gut tut.

Ansonsten stimme ich Anke aber zu, und jeder muss seinen eigenen Weg , seine Nische finden.
Das scheint mir in unserem Falle nur in der Selbstständigkeit möglich.
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