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Cylindrel 10 Rubis Taschenuhr

 
Sabine437
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Sabine437

 ·  #1
Hallo zusammen,
Entschuldigt falls dieser Uhrentyp schon öfters angefragt wurde...
Anbei findet ihr Fotos eines Erbstückes.
Die Uhr funktioniert noch einwandfrei. Der Durchmesser der Uhr ist ca. 4,5cm.
Wie oben geschrieben, befindet sich auf der Rückseite des Uhrwerkes die Gravur Cylindrel 10 Rubis, im Gehäusedeckel selbst gibt es verschiedene Stempel und Gravuren.im Uhrzeigersinn ist ganz oben eine 5 eingestempelt, auf Höhe von ca. 3 Uhr ist eine Krone mit einem Halbmond zu sehen, dann auf ca. 6 Uhr ist wohl die Herstellnummer 68196 zu sehen. Auf ca. 9 Uhr ist ein Stempel mit 800, darüber wohl die Buchstaben TM , darüber befindet sich noch ein Stempel auf dem evtl. ein Tier? Abgebildet sein könnte.
Unter der 800 befindet sich ein sehr kleiner Stempel den ich nicht entziffern konnte.
Es gibt noch verschiedene einzelne Gravuren, die so ordentlich sind, das es mir scheint sie sind mit einer Gravurmaschine angefertigt worden.
So steht auf ca. 4 Uhr G11679, oder gegenüber 8.B.-., oder am Rand ist W2 RH eingraviert oder einfach nur die Zahl 837. Auf dem Uhrwerk steht noch Nelly und das französische Wort für vorwärts und Rückwärts. Wie ihr seht Fragen über Fragen.
Ich freue mich auf eure Antworten. LG
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Information: Diese Uhrenkette war auch dabei
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Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #2
Sabine437
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Sabine437

 ·  #3
Diese Uhr ist seit einigen Generationen in unserem Familienbesitz und an uns vererbt worden. Wir sind einfach daran interessiert was es für eine Art von Uhr ist. Die reine Neugierde hat uns angetrieben mehr über diese Uhr zu erfahren, wobei es nicht primär um den Wert geht.
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Guestuser

 ·  #4
die Taschenuhr ist eine sogenannte "openface" Uhr, d.h. sie hat keinen Sprungdeckel vorne sondern man konnte direkt die Zeit ablesen ohne vorher den Deckel zu öffnen.

Sie stammt, grob gesagt aus der Zeit um 1900-1920, aus deutscher Produktion und ist nichts Besonderes, sie hat kein hochwertiges Werk und keine Komplikationen - eine Uhr für den normalen Bürger eben, wie sie zu tausenden hergestellt wurde.

Sie ist aus 800 Silber und besitzt eine kleine Sekunde. Der Zustand ist, soweit man das auf den Fotos erkennen kann, erfreulich.
Die Zeiger sind feuervergoldet und wahrscheinlich original....
Sabine437
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Sabine437

 ·  #5
Vielen lieben Dank für die Antwort.
Kann mir vielleicht Jemand etwas über den Hersteller sagen?
Ich habe schon viel im Internet recherchiert, aber ohne zu wissen wer der Hersteller ist, ist das etwas schwierig.
Ich habe einige ähnliche Modelle gesehen, aber keines mit diesem geriffelten Rand oder dem Motiv des Rückendeckels.
Ich würde mich sehr über weitere Antworten freuen.
Sabine437
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Sabine437

 ·  #6
Ich habe noch ein Photo vom Uhrwerk hinzugefügt.
Wie schon erwähnt handelt es sich um ein Erbstück und wir sind an der Geschichte der Uhr sehr interessiert. Der Verst. Vater meiner Schwiegermutter hat sie weitervererbt, ob er sie selbst gekauft oder auch geerbt hat ist leider nicht bekannt. Meine Schwiegermutter stammt aus Königsberg, dem heutigen Kaliningrad, leider können wir sie nicht mehr über die Herkunft befragen da sie auch schon verst. ist.
Eine der Punzen über dem 800- er Stempel ist übrigens ein Auerhahn.
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Sabine437
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Sabine437

 ·  #7
Sorry Photo vergessen
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Guestuser

 ·  #8
ein solches Gehäusedesign hatten Ende des 19. Jh manche Highend Repetitions Taschenuhren. Das Design wurde vielleicht nachempfunden.

Gibt man Silber Taschenuhr ins Ebay Deutschland ein, hat man fast 3000 Treffer - also selten sind die nicht und es gibt eben unglaublich viele no names...viel Spass beim suchen :D

Wenn eine Uhr keinen Hersteller vermerkt hat, ist es fast unmöglich den jemals herauszufinden.
Es bringt auch keinerlei Mehrwert zu wissen, das diese TU z.B. der Bauer Herr Reinhold Schmiedle in Heimarbeit in seinem Schwarzwaldtal zusammenmontiert hat, aus vorgefertigten Teilen, die ihm der Auftraggeber vorbeigebracht hat. Der Herr/Frau/Kind Schmiedle muss nämlich in Heimarbeit in der Winterzeit, Uhren zusammenbauen, um die Familie über die Runden zu bringen.
Ulrich Wehpke
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Ulrich Wehpke

 ·  #9
Ich glaube nicht, dass es sich um eine Deutsche Produktion handelt, zumal die Gravuren alle französisch gehalten sind. Die Ausführung des Werkes kommt mir schweizerisch vor. Der Auerhahn ist der Schweizer Stempel für 800-er Silber, die Kaiserkrone und der Halbmond finden sich in Deutschlandauf silbernem Gerät. Obwohl der Kronenaufzug mit Zeigerstellung bereits 1842 erfunden wurde, hat es doch etwa 80 Jahre gedauert, bis sich diese Technik restlos durchgesetzt hatte.

Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass diese Uhr offenbar in größerer Anzahl gebaut wurde. Rocksaumuhren wurden an einer langen Kette, in der Uhrentsache des Rockes getragen. Da diese Uhren fast immer mit einemm Gehäuse aus Gold gefertigt wurden, ist anzunehmen, dass das vorliegende Stück in einer wirtschaftlich schlimmen Zeit entstanden ist. Die prächtigen Zeiger weisen ebenfalls auf die ursprüngliche Verwendung in einem Goldgehäuse hin. Die Qualität des Werkes ist recht hoch, was ebenfalls auf die frühere Verwendung in einem Goldgehäuse hindeutet. Offenbar wurden hier noch vorhandene Restbestände einer früheren Uhrwerksproduktion üreisgünstig "verwurstet". Auch das Zifferblatt passt nicht in den normalen Qualitätsrahmen einer einfachen Silberuhr.

Somit lässt sich mit einiger Sicherjeit annehmen, dass die Uhr aus der Zeit nach dem ersten Weltkrieg stammt, was auch zu der Gestaltung des Rückdeckels passt, da auch die Herstellungswerkzeuge für die Deckel nicht mehr neu waren, sondern aus der Zeit vor dem ersten Weltkrieg stammten. Da man derartige Uhren für Damen praktisch nie aus Silber gemacht hatte und die Kosten für einen vernünftigen Mittelrand in Silber wahscheinlich zu hoch lagen, hat man improvisiert und diesen mittels einer gerändelten Zarge realisiert, welche man noch nicht einmal polieren musste, hierzu reichte eine einfache Trommelbearbeitung.

So erklären sich bei näherem Hinschauen, auch die Merkwürdigkeiten Deiner Uhr: Stempel aus zwei Nationen, ein viel zu gutes Uhrwerk, ebenfalls ein zu teures Zifferblatt, die goldenen Zeiger, der Qualitätsunterschied der rel. aufwändig gefertigten Deckel und der billige Mittelrand mit seiner geriffelten Rändelung. Ein Produkt einer ganz schlechten Zeit, aus den Überbleibseln einer viel besseren Vergangenheit!
Sabine437
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Sabine437

 ·  #10
Vielen lieben Dank für diese detaillierte Antwort.
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