Goldschmiedeforum
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Gold an zirkon angießen ???

 
Andyant
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Andyant

 ·  #1
Hallo erstmal,

Da ich meiner Frau einen Ring aus zirkon selber machen möchte habe ich eine dringende Frage. Ich bin Zahntechniker und habe einen Ring CAD cam technisch gefräßt. Nun möchte ich gerne in der mitte des Ringes in eine Nut ein goldring aufgießen.
Wollte den goldring aufwachsen und dann mit dem zirkonring einbetten. Ihn auf 750 grad erhitzen das Wachs ausbrennen und dann mit einem Gussgerät ( kombilabor) das Gold auf den Ring Gießen. Hat das schon mal jemand gemacht.

Hält das zirkon die Temperatur aus vom Gold oder wird es mir zerspringen.

Sollte ich die Muffel höher erhitzen ( 900 grad) damit der Temperatur Unterschied zwischen dem flüssigen Gold und dem zirkon nicht so groß ist.

Oder hat noch jemand tips die er mir geben kann.

Danke

Andreas
Tilo
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Tilo

 ·  #2
spannende Sache, was sich da für Gestaltungsmöglichkeiten auftun
leider ist bisher noch keiner der hier ab und an mit einer Frage auftauchenden schmuckherstellenden Dentaltechniker zum Stammgast geworden und könnte jetzt evtl. vorhandene eigene Erfahrungen mitteilen

spannend auch deshalb, weil da die Wärmeausdehnungskoeffizienten von Gold und Zirkon unterschiedlich sein dürften, was zu lockerer Verindung oder zu fester führen könnte
hier denke ich einfach aus Gefühl, daß das Gold aufschrumpfen wird und dennoch nicht zu viel Spannung ausübt, wenn der Zirkonring nicht zu dünn ist
außen Keramik könnte bei stärkerer Schrumpfung des Goldes zu klappern führen (wenn es so ist, wie ich denke)
kannst du nicht einen Testguß machen mit einem kleinen und entsprechend bei Rohmaterial und Maschinenzeit günstigerem Zirkonobjekt?
das Gold ist ja eh wiederverwendbar

900 scheint mir zu heiß
wie lang soll denn da die Abkühlung nach dem Guß dauern? da droht Grobkristallbildung, wenn das nicht abgeschreckt wird
denn 900Grad heißen Zirkon wird man wohl nicht ins kalte Wasser werfen können oder?
wobei auch das auszuprobieren wäre mit einem kleinen Objekt

mal sehn, ob die Gold/Pt/NEM-Gußerfahrenen wie z.B. Ulrich hier noch was sinnvolles beitragen können
Ulrich Wehpke
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Ulrich Wehpke

 ·  #3
tatze-1
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tatze-1

 ·  #4
Uli, Zirkon in Form von Dentalkeramik nicht in Form von Edelstein.
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #5
In Meiner Liste ist der synthetische Schmuckstein Zirkonia auf geführt und kein Zirkon. Unter Zirkon verstehe ich einen natürlichen Edelstein.
Anhänge an diesem Beitrag
Schmuck3.jpg
Titel: Schmuck3.jpg
Information: Eindrucksvoller Diamantring mit blauem Zirkon 2,325 ct. In der Mitte präsentiert sich ein blauer Zirkon von 2,325 ct, gehalten in einer Krappenfassung.
Tilo
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Tilo

 ·  #6
Tilo
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Tilo

 ·  #7
Ulrich und Heinrich:
Dentalzirkon verträgt ja (wie ich gestern noch nicht sicher war) kein Abschrecken in heißem Wasser, wie es üblicherweise mit Goldgußmuffeln gemacht wird
und mag überhaupt keine Temperaturschocks, also sollte die Muffel wohl recht heiß sein
was passiert mit dem Goldguß, wenn er über lange Zeit allmählich abkühlt/auskristallisiert?
das Gefüge wird vermutlich nicht schön sein, aber die Stabilität kommt ja eh durch das Gerüst aus Zirkon.
sind Probleme beim Polieren zu erwarten?
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #8
Andyant
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Andyant

 ·  #9
Guten morgen,

erst einmal danke für die schnellen Antworten

Habe nicht mehr viel Zeit daher habe ich den ring gestern schon gefräst und über Nacht gesintert.
Heute morgen dann schon mal äußerlich Poliert und dass ganze dann mit wachs eingebettet.
Morgen früh werde ich es in Gold gießen.

Ich bin gespannt mit der Expansion wie das funktioniert, und werde morgen mal berichten.
Anhänge an diesem Beitrag
image1.JPG
Titel: image1.JPG
Information: fertig gefräster Ring in Rohzirkon vor dem sintern
image2.JPG
Titel: image2.JPG
Information: fertig gesinterter Zirkon Ring
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Titel: image3.JPG
Information: Ring mit wachs
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #10
Tilo
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Tilo

 ·  #11
sind zur Bearbeitung des Zirkonrohlings Hartmetallfräser notwendig?
poliert wird nach dem Sintern?
mit was?
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #12
tatze-1
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tatze-1

 ·  #13
Ich würde vermuten, eher Diamantfräser oder PKD-Fräser.
Andyant
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Andyant

 ·  #14
Richtig ich habe Diamantfräser zum bearbeiten genommen.

Zum Polieren habe ich eine Diamantpolierpaste genommen und mit Bisonbürstchen poliert. Die beiden Ränder neben der Goldfläche haben mich über eine Std. gekostet. Den Rest mache ich nach dem Giesen, falls er doch kaputt geht war die zeit nicht umsonst. Die beiden Ränder musste ich schon mal polieren da ich sonst später mir das ganze Gold wegpoliert hätte, da das Zirkon deutlich härter ist.

Die Verbindungsstellen zum Gold sind nicht poliert jedoch mit 3 bar mit 150 mü sandgestrahlt

das Zirkon wird erst nach dem Sintern poliert. Vorher geht es meines Wissens nicht
Ulrich Wehpke
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Ulrich Wehpke

 ·  #15
@ Heinrich: Und das hier? Zitat:

Zitat
Zirkon können manchmal gelb werden, auch beim Löten. Vielleicht durch Flußmittel


Ich bin allerdings auch davon ausgegangen, dass hier ein Stein (Zirkon) ein-oder angegossen werden soll. Gemeint ist hier aber anscheinend der Kronenwerkstoff Zirkoniumoxyid, der zu Kronen für Zahnersatz gesintert wird. Das war mir zum Zeitpunkt meiner Reaktion nicht klar, denn Zirkon ist ein Metall mit recht hohem Schmelzpunkt und kann auch nicht zerspringen. Von daher also erst mal ein Stein für mich, von dem ich allerdings nicht weiß, ob er an-oder einzugießen ist (wobei er ja durchaus auch zerspringen könnte).
Es liegt diesmal also nicht an meiner Schlafmützigkeit. Wollte ich nur mal gesagt haben! :-)
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