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Zukunft als Goldschmied?

 
turmoil
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turmoil

 ·  #1
Da der Beruf des Goldschmieds vor geraumer Zeit in mein Blickfeld geraten ist, besuchte ich etliche Foren, Websites und las Artikel zu diesem Beruf.

So gut wie immer waren die Kommentare aber eher erniedrigend. Es wird von viel zu wenigen Betrieben gesprochen und die genannten Gehälter wirkten eher existenzbedrohend als ermutigend.

Deshalb meine Frage : Sollte man lieber die Finger von diesem Beruf lassen?

Einige werden (was ich schon oft in Foren gelesen habe) antworten, dass der Beruf des Goldschmied eine Kunst ist und diese VIEL wichtiger sei, als die Bezahlung. Solche Kommentare kann ich im Allgemeinen nicht ernst nehmen, da der wichtigste Grund sich überhaupt die Mühe zu machen jahrelang Arbeiten zu gehen im Endeffekt doch das Gehalt ist.

Ich muss auch gestehen, dass ich nicht bereit wäre durch halb Deutschland zu ziehen um eine Anstellung zu finden, was aber, wenn man sich die Momentan ausstehenden Stellenanzeigen anzieht, so gut wie unvermeidlich zu sein scheint.

Sind die meisten Goldschmiede selbstständig und arbeiten alleine, stirbt der Beruf aus oder ist es nur momentan der Fall, dass so wenige Goldschmiede gesucht werden?

Lohnt sich eine eigene Goldschmiede noch bei all den ausländischen Produkten? Hat man mit Innovation und gutem Management Chancen als Selbstständiger oder gibt es eh schon alles und man kommt kaum an Kunden ran?


Dieser Beruf bereitet mir wirkliches Kopfzerbrechen, da ich ihn mir sehr gut vorstellen könnte aber ehrlich gesagt auch nicht bis zu meiner Rente von (laut Arbeitsamt und anderen Quellen) ca. 2000 EUR Brutto leben möchte.

Ich bedanke mich schon einmal für alle Antworten.
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #2
Wenn Du von 2000 Euro Rente nicht leben möchtest, kannst Du etwas von dem Geld abgeben. :bounce:
Spaß beiseite, es gibt keine Garantie auf höheres Einkommen allerdings auch nicht in anderen Berufen auf lange Sicht. Wie beliebt und Zukunftssicher waren mal Bankausbildungen und jetzt werden immer mehr Stellen abgebaut. In einem solchen Handwerksberuf wird es aber immer Leute geben die gerade so rumkommen und andere die ganz zufrieden mit Ihrer finanziellen Situation sind.
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #3
Mein Rat:
Lass es bleiben und betreibe es als Hobby stressfrei. Es soll ein sehr schönes und befriedigendes Hobby sein. Zum Reichwerden ist der Beruf i.a. weniger geeignet. Schon gar nicht für Mittelmäßigkeit. Diejenigen, die es auf lange Sicht machen haben ein Feuer in sich brennen und können ( sich) nichts anderes (vorstellen). Oder haben einen gut gehenden Betrieb geerbt. Oder beides.
steinfroilein
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steinfroilein

 ·  #4
Hallo turmoil und wiilkommen im Forum.
Zitat geschrieben von turmoil
Sind die meisten Goldschmiede selbstständig und arbeiten alleine, stirbt der Beruf aus oder ist es nur momentan der Fall, dass so wenige Goldschmiede gesucht werden?

Lohnt sich eine eigene Goldschmiede noch bei all den ausländischen Produkten? Hat man mit Innovation und gutem Management Chancen als Selbstständiger oder gibt es eh schon alles und man kommt kaum an Kunden ran?


Ich kenne die Statistiken nicht, ob es mehr Goldschmiede-Angestellte oder Goldschmiede-Selbständige gibt, aber es gibt Schmuckherstellzentren wie Pforzheim, Kaufbeuren, Schwäbisch Gmünd und Idar-Oberstein etc., da werden immer wieder Goldschmiede gesucht.

Deutschlandweite Angebote aus den anderen Bundesländern stehen auch immer mal an, allerdings dann nur vereinzelt mal hie und da. Beste Anlaufstellen sind die Innungen bzw. der Zentralverband der Deutschen Goldschmiede Silberschmiede und Juweliere eV - oder wie hier in der Pforzheimer Goldstadt der Bundesverband Schmuck, Uhren, Silberwaren und verwandte Industrien e.V.

Made in Germany ist nach wie vor gefragt und das Qualitätsbewußtsein nimmt auch immer wieder mehr zu.

Ein Beruf sollte Spaß machen, auf Dauer mit ihm verheiratet zu sein, muß nicht sein. Letztens erfuhr ich von unserem Banker, daß er nun umsattelt auf Landschaftsgärtner und von früher kenne ich einen Masseur, der umsattelte auf Schmuckherstellung.

Es ist allerdings ein Unterschied ob man Angesteller / Arbeiter und/oder selbständig ist. Die Selbständigkeit lohnt sich nur bei entsprechender Rücklage, die man entweder von vorneherein schon hat und/oder mit Sicherheit während der Selbständigkeit zurücklegen kann.

Hier im Forum gibt es sowohl Altgediente/Alteingesessene als auch Newcomer/Hobbyisten. Jeder ist engagiert und motiviert, das zeigen die viele Beiträge und auch Fotos von den jeweiligen Schmuckstücken. Die nicht-mehr-Motivierten werden vermutlich nicht mehr im Forum aktiv sein, ....

Viele der damals bekannten Schmuckhersteller und Goldschmiede gibt es noch, manche wiederum haben sich sang- und klanglos vom Markt zurückgezogen, vereinzelte durch Insolvenzen mit großem Knall.

Zitat geschrieben von turmoil
Dieser Beruf bereitet mir wirkliches Kopfzerbrechen, da ich ihn mir sehr gut vorstellen könnte

Die Entscheidung wird Dir wohl niemand abnehmen können, ein Beruf sollte in erster Linie Spaß machen und man sollte sich darin wohlfühlen.
tatze-1
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tatze-1

 ·  #5
Mein Meister sagte früher immer: "Entweder man ist Goldschmied oder man ist es nicht. Wer Geld verdienen will als Goldschmied geht in die Industrie."

Mein Technologie-, Mathe-, Rechtskunde-Lehrer stellte hinsichtlich des Gehalts fest, daß der Goldschmiedeberuf ein Idealistenjob ist.

Meine Landesinnungsmeister sagt ihren Bewerbern immer: "Wenn Sie Geld verdienen wollen, hier ist die Tür." Und deutet auf die Ladentür nach draußen.

Das alles zusammengefaßt könnte man so formulieren:

Nur wer wirklich mit Herzblut Goldschmied sein möchte und keine allzu hohen Ansprüche an seinen Lebensstandard hat, wird bei diesem Beruf bleiben. Alle anderen werden sich was anderes suchen oder einen Millionär gefunden haben, der ihnen die Möglichkeit bietet, diesen Job ohne Verdienstzwang auszuüben.

Zitat geschrieben von turmoil
Es wird von viel zu wenigen Betrieben gesprochen und die genannten Gehälter wirkten eher existenzbedrohend als ermutigend.

existenzbedrohend vor allem im Rentenalter sind in meinen Augen die Gehälter der Minijobs (450 bzw. 850€). 2000€ brutto bieten einem wenigstens 1300€ netto, was meiner eigenen Erfahrung, die dieses Gehalt bereits mal auf dem Lohnzettel stehen hatte, nach definitiv zum sterben zu viel und zum einfachen Leben ohne luxuriöse Sprünge absolut ausreichend ist.

Zitat
Deshalb meine Frage : Sollte man lieber die Finger von diesem Beruf lassen?

läßt sich nicht generell sagen. Es wird immer Leute geben, die rumgrätzen und sagen, daß man die Finger davon lassen soll.

Zitat
Ich muss auch gestehen, dass ich nicht bereit wäre durch halb Deutschland zu ziehen um eine Anstellung zu finden, was aber, wenn man sich die Momentan ausstehenden Stellenanzeigen anzieht, so gut wie unvermeidlich zu sein scheint.

den Luxus, am eigenen Wohnort heutzutage noch eine Lehrstelle oder einen Arbeitsplatz in egal welchem Beruf zu finden, hat kaum einer mehr. Zu stark wird auf die sogenannte Flexibilität der Arbeitnehmer gesetzt.

Ich für meinen Teil bin für meine Ausbildung von Erlangen nach Pforzheim gezogen (ohne Gehalt, nur mit elterlicher Unterstützung, andere bekamen Bafög), von dort aus zum weiterlernen und Ausbildung fertig machen nach Gelsenkirchen (mit erstem Lohnzettel, auf dem damals 360DM stand - im 3. Lehrjahr). Dort habe ich in Wattenscheid und Bochum gearbeitet, um dann wieder nach Pforzheim zur Meisterschule zurück zu ziehen. Nach einem Arbeits"ausflug" nach Gelsenkirchen zurück, bin ich zum Arbeiten nach Nürnberg gezogen.

Zitat
Sind die meisten Goldschmiede selbstständig und arbeiten alleine, stirbt der Beruf aus oder ist es nur momentan der Fall, dass so wenige Goldschmiede gesucht werden?

Ich denke mal, das dürfte sich die Waage geben. Das Lehrlingsstellen-Angebot ist wohl deswegen so schwierig, weil viele Betriebe inzwischen aufgegeben haben, Lehrstellen anzubieten, da die Bewerber heute oftmals durch die Schule derartige Lerndefizite aufweisen, daß Betriebe sich mehr um die Nachhilfe in Deutsch, Mathe, Aussprache oder Umgangsformen kümmern müssen, daß die Zeit am Werktisch fehlt.

Zitat
Lohnt sich eine eigene Goldschmiede noch bei all den ausländischen Produkten? Hat man mit Innovation und gutem Management Chancen als Selbstständiger oder gibt es eh schon alles und man kommt kaum an Kunden ran?

Lohnen tut sich das immer. Ich selber habe meine Goldschmiede in einem Areal, in der die Leute gezielt nach handgefertigten Sachen made in Germany suchen. Sind zwar überwiegend Touristen, aber auch die Locals kommen immer häufiger auf meine Handarbeit zurück. Der Trend geht inzwischen wieder vom beliebigen Massenschmuck zum individuellen Schmuck. Das merken auch die großen Trendmarkenfirmen, die sich inzwischen neu positionieren.


Zitat
Dieser Beruf bereitet mir wirkliches Kopfzerbrechen, da ich ihn mir sehr gut vorstellen könnte aber ehrlich gesagt auch nicht bis zu meiner Rente von (laut Arbeitsamt und anderen Quellen) ca. 2000 EUR Brutto leben möchte.

Ich glaube, jeder Goldschmied (inklusive mir) fragt sich immer wieder, in welcher geistigen Umnachtung er diesen Job gewählt hat. Auf der anderen Seite möchte ich, so scheiße der Job manchmal ist und so mies die Finanzlage ist, keinen anderen Job machen.
...
 
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...

 ·  #6
Besser als Anke (tatze-1) dies hier erklärt hat geht es nun wirklich nicht.
Raustland
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Raustland

 ·  #7
Tja und wenn mann viel Geld im Handwerk verdienen möchte auf zu einer Bohrinsel 12000€ Brutto und viel Freizeit da kann man sich schon das eine oder andere Hobby leisten.
Tilo
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Tilo

 ·  #8
dazu kommt natürlich noch die Region (Bundesland, Großstadt/Dorf )
das wurde bisher gar nicht angesprochen
Berufsanfänger werden wohl eher mit 1700 auskommen müssen, hab ich gelesen
in der Kombination mit der Unwilligkeit, für den Job umzuziehen, wohl eher nicht der richtige beruf
K-Heinz
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K-Heinz

 ·  #9
Es gibt Berufe, vielleicht besser gesagt "Funktionen", da kannst du mit einem Handschlag mehr verdienen, als ein Goldschmied im Jahr. Es gibt sogar Leute, die dabei glücklich werden. :D

Ich sehe den Beruf des Goldschmiedes im großen Wandel. Für die wenigen wirklich "Guten", oder die, die sich besonders gut verkaufen können, wird immer Platz sein.
Ich denke, schon in absehbarer Zeit wird es sogar Drucker geben, die Gold und Silber in 3D drucken können. Mit Kreativität, den entsprechenden Programmen, und einen solchen Drucker kann sich dann jeder selbst seinen Individualschmuck für den jeweiligen Abend am Computer fertigen. Für das Handwerk sehe ich da schwarz, die Schmuckindustrie kann schon jetzt darauf verzichten.
Such dir eine Funktion mit der du Geld verdienen kannst, dann kannst du dir dieses schöne Hobby spielend leisten.
:D
tatze-1
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tatze-1

 ·  #10
Für die Reparatur kann selbst die Schmuckindustrie nicht auf den Handwerker verzichten. Ist doch so, daß wir Goldschmiede uns mit diesen CAD-Mißkonstruktionen rumschlagen dürfen, weil die zwar schön ausschauen, aber nicht tragetauglich sind.

Zitat
Ich denke, schon in absehbarer Zeit wird es sogar Drucker geben, die Gold und Silber in 3D drucken können. Mit Kreativität, den entsprechenden Programmen, und einen solchen Drucker kann sich dann jeder selbst seinen Individualschmuck für den jeweiligen Abend am Computer fertigen.

Computer waren noch nie die heilbringende Endlösung, weil jeder Rechner so doof ist wie die Person, die ihn programmiert. Und wer am Rechner Schmuck creiert, sollte wenigstens wissen, wie die Materie am Werktisch funktioniert.
Ich spreche dem Computerdesign nix ab, aber solides Handwerk ist trotzdem gefragt, weil die am Rechner creierten Teile nicht hochglanzpoliert aus dem Guß kommen, sondern trotzdem nachbearbeitet und evtl. gefaßt werden müssen. Zudem fehlt mir dann immer doch der Charm des leicht Imperfekten, das jedes handgefertigte Teil hat.
Das mit den Druckern ist ne Sache. Unser Herr Söder will die Reichskrone drucken lassen, dafür will er 1 Mio. Euro locker machen. Wie die dann aussieht, will ich eigentlich gar nicht wissen, nachdem ich die in alter Herstellungstechnik (Bleche nicht walzen, sondern ausschmieden; Stabilisierung durch auflöten von Ringeln mit Kontaktlot; Stegemaille mit 8/10mm "starken" Folien etc.) replizierte Reichskrone in Schwäbisch Gmünd gesehen habe, die mit einem Budget von, ich glaube, 300.000€ hergestellt wurde.
turmoil
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turmoil

 ·  #11
Zitat geschrieben von K-Heinz
Es gibt Berufe, vielleicht besser gesagt "Funktionen", da kannst du mit einem Handschlag mehr verdienen, als ein Goldschmied im Jahr. Es gibt sogar Leute, die dabei glücklich werden. :D

Ich sehe den Beruf des Goldschmiedes im großen Wandel. Für die wenigen wirklich "Guten", oder die, die sich besonders gut verkaufen können, wird immer Platz sein.
Ich denke, schon in absehbarer Zeit wird es sogar Drucker geben, die Gold und Silber in 3D drucken können. Mit Kreativität, den entsprechenden Programmen, und einen solchen Drucker kann sich dann jeder selbst seinen Individualschmuck für den jeweiligen Abend am Computer fertigen. Für das Handwerk sehe ich da schwarz, die Schmuckindustrie kann schon jetzt darauf verzichten.
Such dir eine Funktion mit der du Geld verdienen kannst, dann kannst du dir dieses schöne Hobby spielend leisten.
:D


Ich bin mir nicht sicher, da ich ja keinerlei Erfahrung im Verkauf und Marketing habe, glaube aber, dass die neuen technischen Errungenschaften dem Schmuck- und Goldschmiedemarkt sehr geholfen hat.

Durch Internet-Verkäufe (auch hier können detaillierte Wünsche z.b. mithilfe von 3d Modellierungen erstellt werden), die möglichkeit Werbung im Internet zu schalten, was eine viel größere Menge an Interessenten erreicht oder 3d Druckern

Läuft der Verkauf durchs Internet gut, kann man sich sogar die Miete für Ladengeschäfte ersparen. Momentan haben wohl noch viele Leute Angst vor Bestellungen teurer und edler Gegenstände im Internet, da es für viele ältere eine surreale Art des Einkaufens darstellt. Die neue Generation kauft ohnehin schon so gut wie alles im Internet ( auch teurer Sachen wie Designer Handtaschen etc.)

Auch überlegt habe ich über die vollkommen kostenlose Eigenwerbung über das Video-Portal YouTube. Gibt man dort den Begriff: "Ring forging" oder ähnliches ein, stößt man auch viele Videos mit tausenden Clicks. Man wird sogar noch für die Anzahl der clicks bon Youtube bezahlt, wenn man sich dazu entscheidet Werbung zu schalten.

Viele Leute finden die Herstellung solcher Schmuckstücke wohl wirklich Interessant und nicht selten wird unter diesen Videos nach einem Bestell-Link für den jeweiligen Schmuck gefragt.

Ein anderes Problem vieler Goldschmiede, und ich möchte hier wirklich niemanden beleidigen, ist wohl der fehlende Zeitgeist für Schmuckmode. Oft sehe ich noch die goldenen Ringe mit den riesigen Edelsteinen die wie aus der Päpstlichen Schatzkammer wirken. Momentan ist, in fast allen Bereichen, ein minimalistisches Design angesagt. Die Hipster Öko-Vegetarier werden wohl ohnehin schwere Kunden für Schmuck sein, was ein grund mehr sein sollte sich dessen Anzupassen. Weniger ist momentan einfach mehr und es wirkt als wäre weniger auch oftmals teurer. Ein Beispiel sind Küchen. Modern ist teuer und modern ist minimalistisch.

Ich denke nämlich eigentlich ( entgegen der Meinung hier), dass man auch als Goldschmied( oder vielleicht besonders als Goldschmied ) dann Chancen auf ein erfolgreiches Geschäft hat, wenn man Design mit *** Technik, Marketing und besonders viel Charme paaren kann und dazu auch in der Lage ist.
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #12
Was du beschreibst ist vielleicht jenseits von Mittelmäßigkeit, und dann hat man durchaus Chancen.
Wichtig ist es, niemals stehen zu bleiben, und wenn gerade eine Sache gut läuft schon wieder an der nächsten dann auch hoffentlich und mit Glück kommenden, herumzuforschen.
Essentiell ist aber ein solides Fundament, und da kommt man an einer klassischen Ausbildung oder auch fundierter Autodidaktik, was allerdings sehr viel schwerer ist und wirklich enormes Engagement aber sicher auch Talent erfordert, auf gar keinen Fall vorbei.
OK, aber immer schön den zweiten Schritt nach dem ersten machen.
tatze-1
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tatze-1

 ·  #13
Darf ich mal fragen, wieso Du schon über die Eigenvermarktung nachdenkst, noch bevor Du einmal am Werktisch gesessen bist? Während einer Ausbildung wirst Du erst mal als Angestellter am Werkbrett arbeiten und den Kundenkontakt erlernen. Da mußt Du noch kein Geschäft führen, für das Du Dir Werbestrategieen ausdenken mußt.

Zitat
Ein anderes Problem vieler Goldschmiede, und ich möchte hier wirklich niemanden beleidigen, ist wohl der fehlende Zeitgeist für Schmuckmode.

Das und die Fortsetzung dieses Zitats kann man nicht pauschalisieren. Klar gibts Leute, die mit Scheuklappen durch die Gegend rennen und jeden Trend verpennen. Daß allerdings Minimalismus angesagt ist, kann ich so nicht bestätigen. Die Riesenklunker werden eher auf den Märkten gefragt, aber im Geschäft nicht. Der Geschmack der Leute ist auch regional abhängig. Von daher kannste da schlecht generalisieren.
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #14
Ähm darf ich mal fragen:

Zitat geschrieben von tatze-1
Ist doch so, daß wir Goldschmiede uns mit diesen CAD-Mißkonstruktionen rumschlagen dürfen, weil die zwar schön ausschauen, aber nicht tragetauglich sind.

Erfahrung damit ?und würde mich mal konkreter interessiern. Keine Kritik nur Neugier!
Und ähm Ärger eher generell bei nicht nachhaltig gedachten, aber eigentlich idR konventionell hergestellten Stücken...
tatze-1
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tatze-1

 ·  #15
konkreter? Arbeite mal wieder konkreter als Goldschmiedin, dann kriegste den ganzen Müll auf den Tisch, der hach wat toll ist. Schau dich doch mal am Markt um. Kannste bei S's Ringmodellen mit den Gitternetzstrukturen anfangen. Nicht größenveränderbar und wenn da was dran ist, dann kriegste sicher die Krise. Das sind so Sachen, wo neu machen sinnvoller als dran rumbasteln ist. Wo Reparaturen schier unmöglich sind. Schau dir doch mal an, was da grade an Zeug hergestellt wird. Kommt alles aus dem Computer und sicherlich nicht von einem Modellgoldschmied am Werkbrett.

Den Ärger beim konventionellen Schmuck gibts natürlich auch. Hat halt nicht den Vorteil, daß alles aus einem Guß ist, aber ist trotzdem irgendwie vorhersehbarer und besser einschätzbar.
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