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Bestrahlte Edelsteine!

 
Goldie
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Goldie

 ·  #1
Hallo Forengemeinde,

Unter Fachleuten bekannt und gefürchtet, weil nicht immer leicht zu erkennen - die Rede ist von bestrahlten Edelsteinen.

Auch hier soll es nun Abhilfe geben und die color treated gems von ihren natürlich farbenen brüdern zu unterscheiden, so berichtet die Wirtschaftswoche 44/2006 vom 30.10.2006 auf Seite 104.

Das wirft bei mir Fragen auf:
1. Wird so ein Gerät ein Muss für Juweliere bzw. Gutachter?
2. Thema bestrahlte Steine allgemein - Wie groß ist die Skepsis einen bestrahlten Stein untergejubelt bekommen zu haben? Schlimm oder egal, weil Frauen "schminken" sich ja auch wenn sie aus dem Haus gehen, warum dürfen dass die Edelsteine dann nicht....?
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Information: --Auf das Bild klicken zum Vergrößern-- WiWo 44/2006 Bestrahlte Edelsteine
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Guestuser

 ·  #2
Moin Goldie,

dann fang ich mal mit 2 und mit mir an.
Meine erste Sorge beim Thema Bestrahlte Steine ist als Träger "Ist die Farbe beständig?". Ich glaube, damit ist auch schon das wesentliche gesagt.

Natürlich will ich keinen Stein als "natürlich" teuer bezahlen, der dann nicht "natürlich" und damit überteuert ist. Aber mir persönlich ist viel wichtiger, dass der Stein echt ist und die Merkmale aufweist, die für mich wichtig sind (was bei mir heißt: alltagstauglich, denn ein Granat in einem Ring überlebt bei mir nicht eine Woche ohne Kratzer. Ein Rubin oder Saphir hat da bessere Chancen. Daher möchte ich mich auf eine Härtegrad-Angabe verlassen können zum Beispiel.)

Für mich ist Bestrahlen - und alle Gemologen aus tiefster Seele mögen mich gern steinigen - einfach eine moderne Art des Steine-Färbens und das ist bekanntlich eine sehr alte Praxis und in einigen Bereichen derart etabliert, dass sie noch nicht mal mehr deklarationspflichtig sind (Stichwort: Achat, Topas, Turmalin & Co., und wenn ich mich recht entsinne, dann müssen nach CIBJO-Regelung noch nicht mal Hitzebehandlungen von Saphir und Rubin deklariert werden, wenn die Farbveränderung irreversibel ist).

Für mich muss ein Stein Ausstrahlung haben und einem Goldschmied begegnet sein, der sie erkannte. Der Rest ... ist mir egal.

Jade

P.S.: Unsere chinesischen Freunde schätzten gefärbte Jade schon, als wir noch nicht mal wussten, dass die Römer spinnen und unterscheiden übrigens zwischen ungefärbten (frisch entdeckten und freigelegten und bearbeiteten) Steinen, künstlich gefärbten (beispielsweise in Blut gelegte und deshalb ursprünglich so genannte Blutjade) und den natürlich gefärbten "antiken" Steinen, also schon bearbeiteten Stücken, die dann von der Natur wieder in Besitz genommen und noch mal verändert worden sind. Und sie haben eine besondere Vorliebe für letztere, weil sie ein Symbol für die Einheit von Künstler und Natur sind, wenn es schön gelingt. Und solche Steine sind wirklich sehr beeindruckend. Aber wer hat heute schon mal eben 1000 Jahre Zeit für die Schmuckherstellung ...
Ulrich Wehpke
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Ulrich Wehpke

 ·  #3
Hallo Jade,

Du braucht dich wirklich nicht zu fürchten, bei bestrahlten Steinen ist die Farbe vollkommen beständig, sie machen keine Flecken, färben nicht ab und verfärben sich auch nicht. (Ohne Smiley)

Aber mal im Ernst: Oft sind diese Bestrahlungen ja nichts anderes als das künstliche Nachreichen einer Dosis Energie, die so gen. "Echte" von Mutter Natur aus mitbekommen haben.

Bei den radioaktiv Bestrahlten ist durch Optimierung die erforderliche Dosis in der Stärke, als auch in der Art derartig optimiert worden, dass zum Beispiel bei den blauen Topasen keinerlei Reststrahlung mehr messbar ist. Mit den Diamanten ist es ähnlich. Früher wurden sie durch harte Gammastrahlung zu Erzeugung von Farbzentren angeregt, heute macht man es durch Diffusionsverfahren, vollkommen ohne Radioaktivität. Aber ich bin kein Experte, meine halt nur, dass dieses Thema von Zeit zu Zeit immer mal wieder aus Profilierungsgründen hochgejubelt wird.

Gruß, Ulrich
Ulrich Wehpke
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Ulrich Wehpke

 ·  #4
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