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Silberfeilung schmelzen

 
Benny
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Benny

 ·  #1
Nabend Freunde,

hab mir jetzt endlich nen ordentlichen Schmelzbrenner zugelegt, und hab bereits einiges an Schnipseln eingeschmolzen, und zu einer Stange gegossen.
Eben hab ich versucht, meine Silberfeilung mit ein paar Schnipseln zusammen verschmelzen.
Hab erst die groben Schnipsel verflüssigt, dann die Feilung zugegeben, anschließend ne Prise Argoflux.
Aber die Feilung backt nur zu einem Brei zusammen, und vermischt sich nicht mit der schon vorhandenen Schmelze.
Was mach ich falsch???
Ich hab die Feilung vorher ausmagnetisiert.
Und es war 800er Silber. War mir für den ersten Versuch sicherer.
Was nun?
Tilo
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Tilo

 ·  #2
du darfst vorher gerne mal konkretisieren, was für nen Brenner du hast, damit wir einschätzen können, ob die Leistung angemessen ist
Tiegelgröße, metallmenge

und sagen, wie verdreckt die feilung ist: richtig mit Schmirgel oder eigentlich wirklich sauber nur gefeilt?

ich nehm für sowas den richtigen männerbrenner im "autogenschweißstil", der macht das ruckzuck klar und versprüht/verbrennt weniger als gedacht von der Feilung
mit der normalen propanflamme etwas nervig, je schmutziger, umso nerviger

letztlich habe ich aber keine ausreichenden erfahrungen, ob das argofllux die sache noch erschwert, da es bei mir meist nur ums zusammenschmelzen vorm wegschicken zum scheiden geht, nehm ich nur borax, muß nicht gewalzt werden

und bei wirklich sauberer feilung, die wiederverwendet werden soll, auch
Benny
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Benny

 ·  #3
Ich hab die kleinen Schmelzschalen genommen, die du mir geschickt hast, Tilo.
Und der Brenner ist von Schula:
http://shop.schula.de/product_…ts_id/7561

Der Brenner kanns ja auch nicht sein, denn die großen Sachen krieg ich ja Ruckzug geschmolzen.
Aber vielleicht ist ja Schmirgelsand drin, wie du schon sagst, jetzt komm ich auch drauf.
Ich glaube dann ist außer "Scheiden" nichts mehr zu machen, oder!?
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #4
Tilo
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Tilo

 ·  #5
bei verdreckter feilung brauch man ordentlich power
schwer zu sagen, ob der verlinkte reicht, für saubere feilung würde er reichen
Ulrich Wehpke
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Ulrich Wehpke

 ·  #6
Schmelzen von Feilung und Gekrätz im Kleinbetrieb

Bei Schula oder Fischer, gibt es so gen. Injektorbrenner, die mit verschieden großen Düsen arbeiten. Sie werden an normale Propanflaschen angeschlossen.

Bei Schula, oder Fischer gibt es ebenfalls billige, hohe Tontiegel aus hessischem Ton, sowie Pottasche, oder Schmelzpulver für Feilung.

Zunächst nimmt man sich einem Blecheimer und macht ein rundes Loch in die Seitenwand, etwa 50 mm Durchmesser. Das Loch sollte etwa 80 mm über dem Boden des Blecheimers in die Seitenwand geschnitten werden.

Als nächstes besorgt man sich einen Beutel Schamottmörtel, sowie einen kleinen Eimer Schnellzement. (Rakofix Dübelzement oder vergleichbar) Die Pulver gibt es in den Bauhäusern, sie werden miteinander vermischt. Wenn sie mit Wasser angemischt sind, heißt es schnell zu arbeiten, da die Topfzeit nur wenige Minuten beträgt. Also besser mehrere Chargen anmachen!

Aus normalen Ziegelsteinen, oder Schamottsteinen, werden Halbe oder Viertel geschlagen. Mit diesen Bruchstücken wird zunächst der Boden ausgemauert, bis auf die Höhe des Loches. Danach geht es rundherum weiter, allerdings nur etwa 5-bis 6 cm dick. Eine Öffnung des Durchbruchs wird abgeschrägt, so dass die Flamme später ohne hinderliche Ecken um den Tiegel spülen kann. Das Ganze wird dann sauber und reichlich verputzt und mehrere Tage getrocknet. Das Loch in der Mitte sollte rund sein mit dem Tunnel durch die Außenwand. Nun ist der Schmelzofen fast fertig, Die Tiegelhöhe kann nun leicht mit dem Zollstock ermittelt werden, als Abdeckung werden zwei Ziegelsteine auf die obere Ofenöffnung gelegt.

Der Tiegel wird zur Hälfte mit einer Mischung aus Pottasche und Metallspänen beladen und in den Ofen gestellt. Danach wird dieser mit den Steinen abgedeckt.

Das Schmelzrohr wird entzündet und so positioniert, dass die Flamme im Ofen verschwindet und rund um den Tiegel streichen kann. Die Reste entweichen als Flammenfahne neben den Abdecksteinen.

Nun heißt es etwa eine Stunde zu warten. In dieser Zeit schmilzt der Tiegelinhalt und verbindet sich auf dem Boden des Tiegels zu einem runden, blanken "König". Ist man sicher, dass alles geschmolzen ist, stellt man die Flamme aus und entfernt das Schmelzrohr. Tiegel und Ofen können nun kalt werden. Der Tiegel sollte nicht höher als bis zur Hälfte befüllt werden, weil er sonst überkocht. Die Sauerei hat man dann auf immer und ewig im Ofen, was jedoch kein Beinbruch ist.

Ist der Tiegel kalt geworden, zerschhlägt man ihn mit dem Hammer. Übrig bleibt der König. Die Reste gibt man zum Kehricht in die Scheideanstalt.

Das ist eine professionelle Art, kleinste Metallstücke (Feilung usw) einzuschmelzen, ohne mehr Verlust als Erschmolzenes zu bekommen. Die Metalle sind aufgrund ihrer perfekten Abdeckung sehr sauber und können, wenn es kein Gemisch ist, auch ohne Probleme Weiter verarbeitet werden. Man kann den Tiegelkönig auch noch einmal, ohne Pottasche, mit Borax schmelzen und in normale Blech- oder Drahteingüsse geben. Der Rest ist ja bekannt. Wichtig: Eisenbestandteile vorher mit dem Magneten entfernen!

Diese Methode hat den Vorteil einer ausreichenden Wärme und sie ist sehr verlustarm. Desweiteren funktioniert sie zuverlässig.
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #7
Feilung geht schon so auch, ohne all das Gedöns, und wenn man nicht ständig welche einschmelzen muss kann man sich die Aktion auch sparen.
die Feilung mit Borax vermischen, manche machen es 1:1 volumenmäßig, ich mach es ca. 1Borax:3Silber.
Ein Tempotaschentuch aufspalten, es besteht aus ca. 5 oder so Lagen, 2 davon nehmen und das Gemisch einwickeln. Die Sache etwas anfeuchten, damit der Batzen zusammenhält. Den Tiegel vorwärmen und den Packen hinein legen. Draufhalten.
So, das dauert jetzt etwas, aber bei Weitem keine Stunde, und ist auch abhängig vom Bums des Brenners, ich kenn mindestens noch 1 Forumsmitglied, das mit dem Schulabrenner auch keine Heldentaten vollbringen kann, aber so nach und nach sieht man, wie sich kleine Tröpfchen geschmolzenen Silbers bilden, die nach und nach zu größeren zusammenfließen. Wenn alles geschmolzen ist - gelegentlich den tiegel hin und her kippen, - normal ausgießen, oder in einen Wasserkübel gießen, so erhält man granalien, die man nochmal exra zusammenschmelzen kann.
Ulrich Wehpke
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Ulrich Wehpke

 ·  #8
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #9
Du patschels das mit Wasser ein. Da weht es nichts davon. Bisserl sensibel pusten am Anfang. Hey, es ist Silber, die 2 hundetrstel Gramm verschmerzen wir. Notfalls sammeln wir sie vom Schmelzplatz ein. Nöönö, hab ich jahrelang so gemacht. Das geht gut.
Benny
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Benny

 ·  #10
Guten Morgen,

nachdem ich Uli´s Beitrag gelesen hab, geh ich stark davon aus, das es doch eine weitaus höhere Temperatur bedarf.
Ich hab ja auch die Feilung extra auf eine schon vorhandene Schmelze gegeben, damit diese nicht vom Brenner weggepustet wird.
Toll, und jetzt hab ich nen Klumpen der aussieht wie....
Tilo´s Tipp mit dem Schmirgelsand geht mir aber auch nicht aus dem Kopf.
Is ja durchaus möglich, das da was mit drin ist.
Wie kriegt ihr denn das weg?
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #11
Tilo
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Tilo

 ·  #12
800er?
evtl. mal versuchen umzurühren mit ner wolframschweißelektrode (profis nehmen Quarz-oder Grafitstab), damit metall zu metall findet
es bleibt natürlich dann auch was an der elektrode, aber bei 800er nicht so der Kostenfaktor

Benny, ich könnte dir Umtausch deines Klumpens in frisches Besteck anbieten, wäre halt 2x einwurfeinschreibeporto, mehr als 25 g silber wirds doch nicht sein, oder?
Benny
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Benny

 ·  #13
Ich habe einen Titanstab geschmiedet, mit habe ich schon die Feinung von eingentlichen Bad getrennt.
He he, Tilo, das war ja jetzt nur ein Versuch mit dem 800 er. Das waren gerade mal 2 Gramm, hoch gerechnet. Habs nicht gewogen.
Ich mach mir ehr nen Kopf über die 925er Feilung, denn davon hab ich schon deutlich mehr.
Tilo
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Tilo

 ·  #14
doch so viel?
na dann.....
von wasn fürn Bad getrennt?
Benny
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Benny

 ·  #15
Hatte ja geschrieben, das ich die Feilung in ein bereits vorgeschmolzenes Schmelzbad gegeben habe, damit mir der Brenner nicht wieder alles rauspustet. Das meine ich mir Bad, Tilo.
Das lustige is ja, das größere Stücke ruckzuck gehen,
und die Feilung, die so klein ist, das man sie wegpusten kann, backt nur zum Klumpen zusammen.
Das ist Mist, ich muss ja mal irgentwie meine 925er Feilung verwerten können.
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