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Der Meisterbrief,nur Prestige oder Sinnvoll?

 
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Marcus
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Marcus

 ·  #1
Hallo zusammen,

ich hatte heut mit einem Kollegen eine Diskussion über den Sinn/Unsinn eines Meisterbriefes.

In der Schweiz gibt es ja keinen Meisterzwang für Selbstständige (ausser in Sicherheitsrelevanten Berufen wie Elektriker und so...). Dennoch sieht man hier erstaunlich viele Meisterbetreibe. Ich glaube in der Schweiz hat es sehr viel mit Prestige zu tun.

Mein Kollege hat wie ich keinen Meisterbrief, steht dem ganzen aber sehr skeptisch gegenüber.

Denn Lehrlinge kann man wohl auch als "nichtmeister" ausbilden sagt er. Dazu bedarf es einem halbjährigen Lehrgang, welcher sogar vom Kanton zu 100% übernommen wird. Ich habe das noch nicht weiter nachgeprüft, da es für mich zur Zeit eh noch nicht relevant ist.

Warum also noch die Meisterschule besuchen? Was sind eure Bewegründe dafür gewesen?

Ich bin der Meisterschule eigendlich nicht abgeneigt. Schlimmer wie ein Elektrotechnikstudium kann es nicht sein. Und danach kann man sich eben "Meister seines Handwerks" nennen.

Hat es ausser dem "Prestige" noch andere Vorteile? Wenn ja, welche?

Ich freu mich auf eure Meinungen



Gruss Marcus
tatze-1
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tatze-1

 ·  #2
Ein Meistertitel ist in den Köpfen der meisten Kunden noch ein Synonym für Qualität (Qualitätssiegel). Ist also durchaus auch werbewirksam. Außerdem, finde ich, macht so ein Titel auch was her, denn nur der Handwerksmeister darf sich Meister nennen, der Industriemeister nicht.

Sinn macht so eine Ausbildung meines Erachtens, da man so kompakt an Wissen bzgl. Recht, Buchhaltung, Kalkulation, Pädagogik etc. kommt. Zudem wird das Fachwissen noch intensiviert bzw, erweitert.

Ich möchte meine Meisterschulzeit nicht missen, würde das jedes mal wieder machen. War saugeil, ums mal so auszudrücken. War natürlich viel Arbeit, aber die Klassengemeinschaft war echt der Hit. Beweggründe? Nun ja, zu dem Zeitpunkt, wo ich mich entschlossen habe, die Meisterausbildung zu machen, war die Goldschmiederei in Deutschland noch Meisterpflichtig, um sich selbständig zu machen. Der Willkommensgruß dann in der Meisterschule war gewesen "ich weiß gar nicht, warum ihr hier seid, seit 1 Monat ist der Meisterzwang aufgehoben. Schön, daß ihr da sein" :-)

Zudem zeigt man heutzutage damit dem Kunden, daß vor ihm noch jemand steht, der tatsächlich die Ausbildung zum Goldschmied genossen hat und nicht einfach vom Bürosessel aus Lust bekommen hat, ohne Grundkenntnisse eine Goldschmiede aufzumachen.
Marcus
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Marcus

 ·  #3
Zitat geschrieben von tatze-1


Zudem zeigt man heutzutage damit dem Kunden, daß vor ihm noch jemand steht, der tatsächlich die Ausbildung zum Goldschmied genossen hat und nicht einfach vom Bürosessel aus Lust bekommen hat, ohne Grundkenntnisse eine Goldschmiede aufzumachen.



Also ohne Gesellenbrief bekommt man weder eine Schmelzbewilligung noch eine Verantwortlichkeitsmarke (Firmenpunzen). Von daher ist der Kunde ja eigendlich ausreichend abgesichert (zumindest in der Schweiz, die deutsche Lage kenne ich leider nicht).

Aber ich denke auch, das der Meistertitel einfach ein Garant für "Qualität" ist. Auch wenn das vieleicht weniger mit der schulischen Ausbildung zu tun hat.
tatze-1
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tatze-1

 ·  #4
hier in Deutschland ist der Goldschmied seit 8/2003 nicht mehr zulassungspflichtig, d.h. jeder Hans Wurst kann sich Goldschmied nennen, wenn er mag. Da ist die Schweiz offenbar noch besser geregelt.

Ich sag mal so, die Ausbildung hat definitiv nicht geschadet und man hat das Rüstzeug mitbekommen, mit einer Ladeneröffnung nicht restlos vor die Hunde zu gehen, sondern wenigstens ein bißchen Ahnung zu haben (vor allem von dem, was der Steuerberater tut). Was man im Endeffekt draus macht, liegt an der Person selber.
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #5
Also ich habe den Meister vor allem aus Eitelkeit gemacht.
1993 Nürnberg / Würzburg
Mit dem geringstmöglichen Zeitaufwand, mir ging es nur um den Lappen.
Um mich damit zu "schmücken".
Bei der Schnellversoin lernst du nicht viel was hängenbleibt, wenn du es nicht anschließend selbst vertiefst. Fachlich sowieso nicht, und die Gemmologie wurde von einem Unsympathen unterrichtet, dass man es sich nicht mit Freude gemerkt hat. Betribspraktisch musst du selbst auf dem Laufenden bleiben, die Steuergesetze ändern sich eh alle Jahre.
-Diese Möglichkeit ist glaube ich inzwischen abgeschafft.-
Ich hatte aber durch meine Lehre in Hanau ein sehr sehr gutes Fundament gehabt und schon immer mit Begeisterung experimentiert und alles ausprobiert, was mir interessant vorkam.
Die Krönung war dann noch, dass ich am Meisterstück einen unüblichen Schnäpper ohne Nippel ( da auf Unterseite des Colliermittelteiles) gebaut habe, den ich aber aus einem Standartwerk entliehen hatte, und die Prüfungskomission zu blöde war, den zu kapieren (Skizze folgt der Tage). Anstatt also mit dem Fingernagel den Öffnungsmechanismus zu bedienen, hatten sie es wohl mit Kornzange oder Reissnadel probiert und mir den Verschluss total verkratzt, wollten es aber hinterher nicht gewesen sein und behaupteten, ich hätte das Stück so abgegeben!!!
Und ich hatte meinen Meister noch gefragt: "Du, Winni, soll ich denen eine Gebrauchsanweisung dazutun?"
Antwort:"Spinnst du, die sind doch vom Fach, dann meinen die , du hältst sie für blöd."
Hätt ich es nur gemacht.

Ich bereue allerdings nicht, die Meisterprüfung gemacht zu haben, weil ich im betriebspraktischen Teil III und IV (mischgewerklich) den Mann meines Lebens kennen gelernt habe.

Renate
AlisaVéronique
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AlisaVéronique

 ·  #6
Ich bin ja noch Azubine, wenn auch nicht mehr lange, im Januar darf ich mich dann wohl Gesellin schimpfen...und das genügt mir nicht. Schade finde ich, dass man inzwischen sofort den Meister machen kann, dadurch verliert er irgendwie an Wert. Dennoch, wäre ich selbstständig, dann hätte ich auf jeden Fall vorher den Meisterbrief hoffentlich verdient. Es ist Ehrensache, hat auch was mit Prestige zu tun. Und irgendwas wird man ja wohl schon dazu lernen...trotzdem kann das sicher keine jahrelange erfahrung aufwiegen. Schlechte Meister kenn ich genug.
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #7
Schlechte Meister gab es auch schon vor der Deregulierung. Gute gibts auch danach. Es ist so relativ wie irgendwo. Kommt immer auf die Leute selber an. Der Meisterbrief ist halt schick und schmeichelt der Eitelkeit. Brauchen...???
Marcus
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Marcus

 ·  #8
Also der Hauptgrund war bisher das "Prestige".

Seid ihr der Meinung, das durch die Abschaffung der Meisterpflicht unser Handwerk leidet? Wenn ja, warum?

In anderen Ländern gibt es diese Plicht schon lange nichtmehr (oder gab es noch nie...). Heisst das, diese Länder haben deswegen "schlechtere" Handwerker? Halte ich persönlich für unwarscheinlich, ist aber der logische Umkehrschluss.

Ich würde mich über das eine oder andere Kommentar eines "Gegners der Meisterpflichtabschaffung" freuen.

Ich freu mich über eure Meinungen dazu.

Gruss Marcus
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #9
Marcus
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Marcus

 ·  #10
@Heinrich

Genau DAS denke ich auch :D
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #11
Man sollte es in einem größeren Kontext sehen.
Der Meisterbrief geht ja auf das Zunftwesen zurück, das es auch nicht überall gab, und das man kritisch auf seine Zeitgemäßheit überprüft hat. Für richtig halte ich, dass der Meisterzwang zur Qualitätssicherung dort bestehen blieb wo es um sicherheitsrelevante Aspekte geht. Meisterpflicht für alle Gewerke war vor allem eine gesicherte Einkommensquelle für die Handwerkskammern.
Das andere ist das duale System, ebenso "typisch deutsch". So wie es scheint produzieren wir damit eine ausreichende Anzahl qualifizierter Handwerker, leider mit allgemein sehr niedrigem sozialem Status unf früher waren die Verdienstmöglichkeiten im Handwerk, wenngleich natürlich nicht bei den Goldschmieden, wohl auch noch besser. (Führ ich aber nicht explizit auf die Abschaffung zurück, eher auf die "Öffnung der Märkte")
Das Bild des in manchen US- Satiren dargestellten unfähigen und nicht herbei zu bekommenden Klemptners können wir hierzulande wohl nicht nachempfinden.
Auf der anderen Seite ist, wenn ich richtig informiert bin, ist die Goldschmiederei in GB kein Lehrberuf sondern ein Studienfach.
Aber wie schon vorher gesagt:
Schlechte Meister gab es auch schon vor der Deregulierung. Gute gibts auch danach. Es ist so relativ wie irgendwo. Kommt immer auf die Leute selber an.
Renate
Mario Sarto
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Mario Sarto

 ·  #12
In einer kleinen Stadt arbeiten zwei Goldschmiede. Sie haben ihr Auskommen. Beide beschäftigen jeweils fünf Mitarbeiter. Wenn ich von der fiktiven Situation ausgehe (Vater, Mutter, Kind), können 36 Menschen unmittelbar von den beiden Werkstätten leben.

An der wirtschaftlichen Situation der Bürger jener Stadt ändert sich nichts. Aber es kommen im Laufe der nächsten Jahre drei weitere Goldschmieden hinzu. Himmlische Zeiten für die Käufer des edlen Geschmeides, die Auswahl hat sich mehr als verdoppelt und die Preise sind deutlich gesunken. Die Goldschmiede haben sich den neuen Bedingungen anpassen müssen. Auch die Zahl der Beschäftigten in den einzelnen Goldschmieden ist gesunken. Die fünf Betriebe beschäftigen nun noch jeweils zwei Mitarbeiter. Obwohl nun 45 Menschen unmittelbar von den Werkstätten leben können, stimmt das Verhältnis nicht mehr. Die einzelne Goldschmiede ist lange nicht mehr so leistungsfähig. Das hat Folgen – die Umsätze des einzelnen sind zurückgegangen und Kredite für Neuerungen sind nicht mehr so leicht zu bekommen.

Wir leben nun in einer Zeit, in der die Welt ein Dorf ist, das bedeutet, den ursprünglichen zwei Kollegen stehen nicht mehr nur drei neue Kollegen gegenüber, sie müssen sich gegenüber einer Vielzahl von „neuen Kollegen“ durchsetzen. Da ist der Kollege Markenschmuck, der Kollege Internet, der Kollege „CAD Serienproduktion“, der Kollege aus Mexiko, aus China und so weiter.

Das Gerechte daran ist, es betrifft jeden. Den jungen wie den alten Goldschmied, die große Kette und die kleine Schmiede.

Obwohl immer wieder etwas „nachkommt“, ist die Leistungsfähigkeit der einzelnen Werkstätten gesunken. Große Werkstätten mit vielen Mitarbeitern sind selten. Einmann/frau-Betriebe hingegen gibt es vermehrt. Fachleute „um die Ecke“ (Graveure, Fasser) haben schon lange aufgehört, weil das Arbeitsaufkommen einfach zu gering war.

Jetzt gilt es, die verbliebenen Nischen zu besetzten, sei es im Bereich Reparaturen, Mokume, antiklastisches Schmieden oder das, was gerade „hipp“ ist.

Den Meister im Sinne des Wortes (also der Lehrer) und den Meister als „alles meisterlich Könnenden“ braucht es in dieser Form wohl nicht mehr. Viel wichtiger sind betriebswirtschaftliches Wissen, der Handel mit Produkten, der Servicebereich und gute Fähigkeiten im Marketing.

Allen Kollegen ein glückliches Händchen ;-)
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #13
Das betriffrt nicht nur die Goldschmiede sondern JEGLICHES Gewerk.
Ein-Personen-Handwerksbetriebe haben allgemein weniger Papier- und Verwaltungsaufwand und sparen hier. Sie sind flexibler.
Die Lohnnebenkosten für fest Angestellte sind zu teuer.
In mageren Zeiten werden Löhne weitergezahlt während der Chef vom Eingemachten leben muss, man versucht halt, nicht kündigen zu müssen.
Allgemein wächst der Anteil der Prekärjobs. Der Bund stockt ja auf.
Früher hat "der Mann" mit einem Einkommen seine Familie noch ernähren können, zeig mir den angestellten Goldschmied, der das kann oder je konnte.

Zitat
In einer kleinen Stadt arbeiten zwei Goldschmiede. Sie haben ihr Auskommen. Beide beschäftigen jeweils fünf Mitarbeiter. Wenn ich von der fiktiven Situation ausgehe (Vater, Mutter, Kind), können 36 Menschen unmittelbar von den beiden Werkstätten leben.

(das möchte ich bezweifeln, dass das je so war, die angestellte Verkäuferin musste allerhöchstens sich selber ernähren, ich kenne einen guten Goldschmied, als dessen Frau Kinder kriegte mussten sie Sozialhilfe beantragen)
Frauen drängen ja nicht auf den Arbeitsmarkt weil sie sich so gerne die Doppelbelastung aufhalsen sondern weil es nicht anders geht.
Im Überlebensk(r)ampf hat einfach der Gute die Nase vorne und nicht automatisch der mit Titel. Dort wo der Titel hilfreich ist, schon ein Pluspunkt.
Tilo
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Tilo

 ·  #14
bei der Reparaturklientel zählen keine Meister, die schaffen ihren Kram ohne Nachdenken überall dorthin, wo wenigstens etwas Schmuck im Schaufenster liegt
genauso, wie sie mich dauernd nach Uhrenrep. und Batterien fragen, obwohl ich nichtmal Uhren im Schaufenster liegen habe
den GoldschmiedeMEISTER sehen die im besten Falle neutral, wenn nicht paradoxerweise sogar als überqualifiziert/zu teuer

der Höhepunkt diese Woche, kommt jemand mit 5 Ringen zum vergrößern, hat panische Angst, daß das teurer werden könnte als Neukauf
das Wort panisch ist nicht übertrieben, die gute schwitzte vor Anspannung wie verrückt

beiläufig zeigte sie mir noch einen Ring und fragte nach Echtheit
der war schon aus der Entfernung aufgrund der Verarbeitung: grobes Oberteil plumper Guß mit Lack nebst primitiv und stilistisch unpassend in eine unterseitige Vertiefung angesetzte Schiene als unecht zu identifizieren, bei näherer Betrachtung erst recht: wenn sogar deutlich Charnier drin steht, brauch man ja nicht nachdenken
gleichzeitig erwähnte sie, daß sie die Echtheit schon kurz zuvor im Otto_Laden erfragt hat
Bitte?
" na die machen doch Goldankauf"
ich dachte ich muß platzen
diese Ankaufs"fach"kraft, die unklare Sachen auch mal wochenlang ohne Bezahlung liegen läßt, bis mal ein FAchmann ihres Abnehmers vorbeischaut, wird als kompetent angesehn
immerhin hatte sie aber mittlerweile so viel Erfahrung, daß sie mit Ankratzen und Prüfsäure immerhin die Unechtheit festgestellt hat

ich geh mit meinem Meister nicht haussieren
eine tolle Trauringanfertigung habe ich gerade bekommen, weil ich zufälligerweise u.a. ein Dummie eines Trauringherstellers im Schaufenster habe, der zwar einerseits grundsätzlich ähnlich, nämlich mit 4 Ecken, aber doch letztlich ziemlich anders gebaut werden soll (mehrfarbig, Steinanordnung anders)
daß ich die Sache auch ohne den Dummie zu haben, als Meister eh nach jeglichem Kundenwunsch hätte machen können, hat mir da nicht geholfen, da ich erst gefragt wurde, nachdem ein anderer Vertreiber dieser Ringe bzgl. der sehr starken Abwandlungen natürlich nicht helfen konnte

anderseits passiert es schon öfter, daß die Leute annehmen, daß ich als Goldschmied(emeister) mein Sortiment an günstiger Handelsware zu Preisen von ab 10 Euro (gepreßte Herzanhänger in 333) alles selbst gefertigt haben könnte
na klar.....
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #15
Armer Tilo, da machst schon was mit, gell.
Was bin ich froh, dass ich keine Werkstattgoldschmiedin bin sondern "nur" Kurse geb.
Ich versuche, so abenteuerliche Vorstellungen über unser Handwerk mit Humor zu nehmen, sonst hätt mer ja schon eine Glatze vor lauter Haare raufen.
Eine Anekdote hab ich auch:
Das Städtche Schwabach im schönen Mittelfranken ist bekannt als "Goldschlägerstadt", d.h. hier wird seit gefühlten 2000 Jahren Blattgold hergestellt.
Meine Silberschmuckworkshops werden an der dortigen Volkshochschule mit der Begründung abgelehnt. "Wir sind ja eine Goldstadt, da passt Silberschmuck nicht hin. Wenn Sie ihr Kursprogramm auf Gold umgestellt haben können Sie sich gerne wieder melden."
Kompetente Verwaltung, alle Wetter.
Auch das Argument, ich könne meinen Tamponvergoldungsstift ja mal mitbringen zählt nicht.
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