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antiken Ring bewerten lassen - antike Uhr schätzen lassen

 
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Redaktion
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Redaktion

 ·  #1
hi
eine Frage hätt ich da noch ;)

So ungefähr jeder zweite User, der hier in der Abteilung kostenlose Schmuckbewertung oder drüben in der Abteilung kostenlose Uhrenbewertung einen Thread eröffnet, benutzt das Wort "antik" um seinen Schmuck, seine Uhr zu beschreiben.

Wie kommen die Leute darauf, eine antike Uhr, einen antiken Ring, eine antike Kette, eine antike Brosche vor sich zu haben?

Ich mein, die Antike ist ein geschichtlicher Zeitraum, der vor Christi Geburt angefangen hat und spätestens im 6. Jahrhundert nach Christus vorbei war. Es wird ja wohl keiner ernsthaft davon ausgehen, dass sein als antik beschriebener Ring, Kette, Uhr tatsächlich aus dieser Zeit stammt.

Kann das sein, dass das Wort "antik" in Zusammenhang mit Schmuck und Uhren aus dem Antiquitätenbereich kommt? Da wirds es ja wohl auch öfter mal benutzt und auch für Zeiträume wesentlich nach dem 6. Jahrhundert.

Das ist keine Kritik an den Personen, die hier Threads machen mit BEtreffzeilen wie "antiker Ring - bitte bewerten" oder "antike Taschenuhr - bitte um Schätzung". Von Schmucklaien kann man kein Fachwissen erwarten. Und es ist auch zum Teil unser Job hier, den Leuten Fakten an die Hand zu geben und jeder, der lernen mag, ist uns doch herzlich willkommen.

Ich würd bloß gern wissen, wo das Wort "antik" in Zusammenhang mit Schmuck- und Uhrenbewertungen herkommt. Versuchen die jeweiligen User damit einfach nur zu sagen, der Ring, die Uhr, die Kette ist so alt, dass man als Laie gar nicht mehr weiß, wie alt den nun genau? Oder alles, was alt ist (oder älter als 10 Jahre), ist antik und daher wertvoll?
Also so quasi - Beschreibung "antik" als Ausdruck der Hoffnung, dass man was Wertvolles gefunden/geerbt/anzubieten hat?

Oder kommt das eben daher, dass wir 2011 haben und jeder Fernseher, jedes Handy, jeder Computer älter als 5 Jahre technisch gesehen total veraltet ist und daher auch antiquiert?

bin bloß wissbegierig :)
Adrian Weber
 
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Adrian Weber

 ·  #2
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Tilo
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Tilo

 ·  #3
neben deiner Frage ist lustigerweise das Schaufenster von antikschmuck.de
frag ihn doch mal ;-)
Redaktion
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Redaktion

 ·  #4
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #5
Per Definition soll antik älter als 100 Jahre sein. Ber wir haben ja auch immer wieder solche Fehlzuschätzungen bei den Generationen. Es stammt von der Oma, die ist 1905 gebren also muss es schon über 100 Jahre alt sein. Also ob die Oma als 5 Jährige echte Schmuckstücke bekommen hätte.

Gestern war eine Kundin bei mir die rote Diamanten verkaufen wollte. Die Steine sollten einem russischen Kriegsgefangenen bei der Entlassung geschenkt worden sein.
Auf meine Entgegnung, das sei unwahrscheinlich weil den Kriegsgefangenen eher noch die Stiefel gestohlen wurden als ihnen etwas zu schenken war sie irritiert.

Es handelte sich um einen granitartigen Steinbrocken mit roten kleinen Kristalleinschlüssen die an Rubelit erinnerten, mit Sicherheit keine Diamanten.

Kurz und gut, alles was älter ist wird gerne verklärt und im Licht von Hollywoodfilmen über diese Zeiten gesehen. Daher sind die alten Zeiten so oft auch gute Zeiten.
Dragoner
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Dragoner

 ·  #6
Zitat geschrieben von Redaktion

Wie kommen die Leute darauf, eine antike Uhr, einen antiken Ring, eine antike Kette, eine antike Brosche vor sich zu haben?

Ich mein, die Antike ist ein geschichtlicher Zeitraum, der vor Christi Geburt angefangen hat und spätestens im 6. Jahrhundert nach Christus vorbei war. Es wird ja wohl keiner ernsthaft davon ausgehen, dass sein als antik beschriebener Ring, Kette, Uhr tatsächlich aus dieser Zeit stammt.

Kann das sein, dass das Wort "antik" in Zusammenhang mit Schmuck und Uhren aus dem Antiquitätenbereich kommt? Da wirds es ja wohl auch öfter mal benutzt und auch für Zeiträume wesentlich nach dem 6. Jahrhundert.


Nun die Antike (zu deutch das Altertum) ist eine Zeitepoche der Geschichte - richtig.
Wenn wir uns aber das Wort von dem diese Bezeichnung abstammt einmal genau ansehen wird einiges klarer:

Das Wort "antik" kommt aus dem Lateinischen und leitet sich von "antiquus" ab, und bedeutet einfach nur „alt" bzw. "altertümlich".

Damit ist die Bezeichnung für alte Gegenstände richtig gewählt. - im heutigen Sinne betriffte es aber mehr oder weniger nur sammelwürdige Gegenstände (ansonsten wäre es nur Trödel). Wie Herr Butschal schon schrieb betrifft es aber Gegenstände die doch älter als 100 Jahre sein sollten und nicht z.B. aus den 50er Jahren des 20 Jh. - aber über Alter läßt sich bekanntlich streiten - oft liegt es einfach im Auge des Betrachters...

Aber wer würde denn auch z.B. schon seiner Mutter, Tante, Schwester usw. sagen sie sei eine Antiquität nur weil ihr Geburtsdatum dem eines Nierentisches aus den 50er gleich ist 😉

lieben Gruß

Dragoner
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 ·  #7
zur lateinischen Ableitung möchte ich noch ein paar Dinge sagen:

1. der Großteil der Bevölkerung kann heutzutage kein Latein mehr. (Latein mag eine tote Sprache sein, aber unnütz ist die Paukerei nicht.) Insofern glaub ich nicht mal, dass den Leuten,die antike Schmuckstücke bewertet haben wollen, überhaupt klar ist, dass antik aus dem Lateinischen und nicht aus dem Griechischem kommt. oder sonstwo her.

2. antik bzw. antiquus mit "alt" zu übersetzen, trifft m.E. die Sache nicht zu 100 Prozent. Da steckt in der Bedeutung noch wesentlich mehr drin als nur "alt" und nicht neu oder jung: "altertümlich" ist was ganz anderes als "alt". Das Wort bezieht sich eher auf "Altertum", "die alte Zeit", "die Vorzeit". Das lässt sich nicht auf einen Ringe von 10, 20, 30 Jahren anwenden.

ich für mein Teil würd im Lateinischen, wenn ich "alt" sagen will, eher auf "vetus" im Sinne von "Gegenteil von jung bzw. neu" zurückgreifen. (Das Wort gibts heute auch noch z.B. beim Kriegs-Veteranen)

Aber mit mir (Latein-Leistungskurs & Uniabschluss in Sprachwissenschaft) ist diesbezüglich eventuell auch schlecht diskutieren ;)

Lange Rede - kurzer Sinn

Einigen wir uns darauf, dass die Leute im Hinterkopf haben, dass "antik" irgendwie "alt" bedeutet. Und dann haben wir ja den gemeinsamen Nenner. ;) Die sprachlichen Spitzfindigkeiten sind im Alltag eh bedeutungslos.
Dragoner
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Dragoner

 ·  #8
Zitat geschrieben von Redaktion
ich für mein Teil würd im Lateinischen, wenn ich "alt" sagen will, eher auf "vetus" im Sinne von "Gegenteil von jung bzw. neu" zurückgreifen. .


Gebe Dir recht

Zitat geschrieben von Redaktion
Aber mit mir (Latein-Leistungskurs & Uniabschluss in Sprachwissenschaft) ist diesbezüglich eventuell auch schlecht diskutieren ;)



Würd ich mich nie trauen :D


So nun schweige ich wieder, meinem Alter entsprechend 😉

lg Dragoner
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 ·  #9
neee. Du sollst ned schweigen ;)

so ein kleines geistiges Klingenkreuzen ist doch spannend.

Kannst ruhig öfter mal was schreiben, würd mich freuen!
Dragoner
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Dragoner

 ·  #10
Du hast das Zwinkern hinter meinem letzen Satz übersehen... :D

Und da mein Stowasser auch nicht gerade bei der Hand ist nur dieser link http://de.pons.eu/latein-deutsch/antiquus und damit sind wir uns jetzt wahrscheinlich völlig einig - hoffe ich 😉


Antik ist halt nicht nur die Antike und was antik im heutigen Sinne bedeutet, ist meist dem Kunden bzw. Fragenden bei seinem Schmuckstück am wenigsten bewußt!

So bis zum nächsten Klingen kreuzen - da geht es dann aber hoffentlich um Meißener Porzellan :lol:

lg Dragoner
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 ·  #11
also, das was der Pons sagt, das sagt der Langenscheidt so in etwa auch.

gut, sind wir uns eben einig :)


Meißener Porzellan - keine Ahnung. null nix.
weiß bloß, dass Porzellan angeblich ein Distinktionsmerkmal für soziale Schichten ist. Aber Du kannst gern was dazu erzählen :)
Dragoner
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Dragoner

 ·  #12
Zitat geschrieben von Redaktion
Meißener Porzellan - keine Ahnung. null nix.
weiß bloß, dass Porzellan angeblich ein Distinktionsmerkmal für soziale Schichten ist. Aber Du kannst gern was dazu erzählen :)


Schau die einmal die Prozellanmarke Meißens an... 😉
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 ·  #13
Dragoner
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Dragoner

 ·  #14
...und du meine Lateinkenntisse verbesserst! :)

So lernt jeder etwas! 😉

lg Dragoner
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 ·  #15
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