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Silberring

 
Opalfan
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Opalfan

 ·  #1
Guten Tag, ich habe vor kurzem diesen Ring bei einer klassischen Auktion ersteigert und würde mich über Eure Einschätzung bezüglich des Alters freuen. Der Ringkopf soll aus Silber sein (keine Stempel oder Punzen) und die Steine sollen Diamanten sein. Die zeitliche Einschätzung war um 1730. Die Ringschiene und das Gerüst unter dem Ringkopf sollen aus Gold sein (auch hier keine Stempel oder Punzen). Ich glaube das die äußeren, etwas größeren Steine nicht mehr original sind, sondern ersetzt wurden. Was meint Ihr dazu? Für den Ring habe ich für 680 Euro plus Aufgeld bezahlt.
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Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #2
Ein schöner Ring und sicherlich das Geld wert aber die Altersangabe finde ich etwas zu ambitioniert.

Dazu stört mich die etwas uninspirierte Ausarbeitung der Fassungen und die eingestreuten Körnerfassungen. Irritiert bin ich auch von dem grauen Fleck hier:
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Opalfan
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Opalfan

 ·  #3
Hallo Herr Butschal, vielen Dank für Ihre Antwort. Das mit dem Zinn oder Doublé ist mir noch gar nicht aufgefallen. Das guck ich nochmal genau an. Die Fassungen finde ich auch etwas rustikal gearbeitet, ich dachte, die wären vielleicht aufgebogen worden, um Steine zu ersetzen. Handelt es sich bei den Körnerfassungen um die Fassungen der ganz kleinen Steine oder sind das die Fassungen mit den 4 runden Kügelchen? Meine größte Sorge ist das es eine Replik aus neuerer Zeit sein könnte. Das es nicht so alt ist, habe ich mir eigentlich schon gedacht, hatte halt gehofft aufgrund der nicht so guten Qualität der Steine könnte er aus der Zeit überlebt haben. Viele Grüße
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #4
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Guestuser

 ·  #5
Hallo,

meiner Meinung nach, wird es sehr schwer den Ring zu diesem Preis wieder abzugeben. Mit den stark beschädigten Steinen, in dem Zustand hätte ich 80% weniger dafür bezahlt

Wurde denn keine Angabe gemacht aus welcher Goldlegierung die Ringschiene gerabeitet ist? Sieht wirklich nach einer Gold- Ummantelung aus.

Sehr störend auch die grossen Fehler/Chips im Mittelstein und die Verschmutzungen unter den Diamanten. Ein Funkeln wird es da kaum geben...
Opalfan
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Opalfan

 ·  #6
Danke für die Einschätzungen. Gäbe es eine Möglichkeit nachzuweisen das der Ring in neuerer Zeit gefertigt wurde, also auch gegenüber dem Auktionshaus? Es gab tatsächlich keine Angabe zur Goldlegierung, da stand nur Gelbgold. Hatte halt gehofft das es sicherer wäre in einem klassischen Auktionshaus zu kaufen, da die da ja Sachverständige haben, die den Wert und das Alter einschätzen. Das der Ring nicht hochwertig ist und ich zuviel bezahlt habe hatte ich schon vermutet, habe mich halt hinreissen lassen, weil ich ihn schön fand. Hatte aber auch nicht gedacht das er so schlecht ist, da das Limit bei 550 Euro lag.
frei
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frei

 ·  #7
fehlt da nicht ein Stein? Am ersten Foto rechts so bei 5 Uhr.....oder mehrere? Habt ihr aber sicher schon gesehen ;-)

@Opalfan: ich bin Laie, und immer wieder erstaunt, was die Profis hier an Details erkennen - deshalb schau ich gerne auch mal genau :) :)
Pinguin
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Pinguin

 ·  #8
Für mich stimmen auch einige Details an dem Ring nicht.

1. Für die angegebene Zeit wirkt mir die Montur auf der Ringschiene und der Elemente auf dem "o" zu modern. Ich weiss nicht, ob das damals schon so gemacht wurde. Ich habe bisher nur wenig Barockschmuck in den Händen gehabt, aber was ich so von der Rückseitengestaltung her kenne war vom Charakter her anders.

2. Die Kombination aus geschlampten Fassungen und aufwendig geschliffenen Steinen erscheint mir komisch. Es gab schon so "Bauernschmuck" um 1800/1820 (also rund 100 Jahre später...), der recht grob gefasst war, aber dann waren auch die Steine entsprechend einfach (meist Glasmuggel). Wenn man es damals mit einem recht teuren, aufwendig geschliffenen Stein zutun hatte sollte man doch erwarten, dass dieser mit der grössten Sorgfalt gefasst wird, sprich, Fassungen so schmal wie möglich (und zumindest gleichmässig!), damit er gut zur Geltung kommt... Und ja, die handwerklichen Fähigkeiten vieler Goldschmiede damals waren ausserordentlich hoch, Handarbeit muss also nicht so aussehen. Man sehe sich einen Kirchenschatz an, oder Schmuckstücke im Museum, die Arbeiten im Grünen Gewölbe in Dresden....

Leider haben auch Auktionshäuser nicht immer Ahnung von allen Fachgebieten. Bei der Menge an unterschiedlichen Gegenständen, die sie verkaufen, ist das auch wirklich schwer. Und leider gibt es gelegentlich auch schwarze Schafe, und juristisch wasserdichte Formulierungen, mit denen manchmal Imitate verkauft werden und die für ahnungslose Käufer nach "Original" klingen (z.B.: "xyz zugeschrieben", "mit xyz signiert", "von unseren Experten auf 1750 geschätzt"). Es heisst nicht, dass jedes Stück mit einer solchen Beschreibung automatisch ein Fake ist, sondern solche Beschreibungen werden auch oft gewählt, wenn die Authentizität nicht mit unabhängigen Gutachten belegt werden kann.

Wenn allerdings von Gelbgold die Rede war, muss die Ringschiene auch wirklich aus Gold sein, und nicht vergoldet. Das ist nämlich etwas, was ein Auktionshaus objektiv prüfen kann (im Gegensatz zur Zeitangabe, die man eigentlich nicht nachweisen kann), insofern kannst du den Verkauf anfechten, wenn die Schiene nicht massiv Gold ist (Lötstellen sind ok, vergoldet darf aber nicht sein).
Opalfan
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Opalfan

 ·  #9
@frei: Danke für Dein Interesse, also soweit ich gesehen habe fehlt da nichts, es sieht so aus als wenn die kleinen Steine in die Silbermasse reingdrückt wurden. Mit der Lupe sieht man, dass in jeder Vertiefung noch ein kleiner Stein sitzt. Ich habe den Ring mit meinem Handy und mit Hilfe einer Lupe fotografiert, was wahrscheinlich nicht die beste Idee war. Ich habe mir gestern abend auch die Stelle, die auf Zinn oder aufgebrochenes Doublé hinweisen könnte nochmal mit der Lupe angeschaut, für mich sah der Farbton einheitlich aus, also nicht wie auf dem Foto. Ist wahrscheinlich aber irrelevant, sollte der Ring tatsächlich keine Antiquität sein.
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 ·  #10
Schreib doch bitte mal den Wortlaut wie der Ring vom Auktionshaus angeboten wurde.
Opalfan
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Opalfan

 ·  #11
Hallo Michael, hier die Beschreibung aus dem Katalog: Ring mit Diamantrosen, deutsch um 1730, GG Silber, bes. mit Diamantrosen, verbödet, zeittyp., Ringschiene grav., RW 55.5, ca. 5.4 g
Mindestgebot 550,- €
steinfroilein
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steinfroilein

 ·  #12
Mich hätte auch die ct-Angabe der Diamanten interessiert.

Mit "sollen Diamanten sein" ist nicht sicher seitens des Verkäufers oder Deinerseits?
Opalfan
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Opalfan

 ·  #13
Wollte mich bei Pinguin noch bedanken für die ausführliche Einschätzung. Werde das mit dem Gold mal überprüfen lassen.

@steinfroilein. Die Angabe "sollen Diamanten sein" stammt von mir. Eine ct-Angabe vom Auktionshaus gab es nicht. Da stand nur Diamantrosen.
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 ·  #14
Bei dieser Artikelbeschreibung wirst Du wohl auf dem Ring sitzenbleiben.
Tilo
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Tilo

 ·  #15
wieso sitzenbleiben?
ich dachte, der wäre zum Tragen angeschafft worden und nicht zum baldigen wiederverkauf
man muß ja nicht jede Anschaffung nur unter dem Gesichtspunkt Wiederverkauf wenistens ohne Verlust oder besser mit Gewinn ansehen
man kann auch etwas kaufen, um sich daran zu erfreuen
einfach konsumieren
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