Edelsteine & Perlen
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Unterschied Soudée und Doublette bzw. Triplette?

 
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steinfroilein
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steinfroilein

 ·  #1
Hätte da mal eine Frage:

Gibt es einen Unterschied zwischen Soudée und Doublette bzw. Triplette?

Früher gab es doch Emerald Soudée (Soudé emerald bzw. émeraude soudée) , Amethyst Soudée, Citrin Soudée, Peridot Soudée etc. und dann die typischen Opaldoubletten und Opaltripletten.

Doublette für zweischichtig und Triplette für dreischichtig ist klar; das ist allgemein bekannt.

Soudées gibt es sowohl in zweischichtig als auch in dreischichtig.

Wann nennt es sich Soudee und wann Doublette?
Stammt doch beides aus dem Französischen...
tatze-1
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tatze-1

 ·  #2
Was ist denn ein Soudée? Noch nie gehört.
Sparkle
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Sparkle

 ·  #3
Also bei Steinen habe ich das noch nie gehört. Auf französisch heißt "souder" löten und soudure Lot oder auch Lötstelle. Ob es davon abgeleitet ist? Dann könnten Schichten durch Hitze verbunden worden sein statt durch Klebungen. Was ich bei Steinen allerdings für unwahrscheinlich halte. Und das Wort soudée habe ich nicht gefunden, kennt mein Wörterbuch francais nicht.

Dann gibts noch französisch "soude" und heißt Soda, soude caustique = Ätznatron.

Schätze, das hilft auch nicht weiter...vielleicht das?:
http://www.linguee.de/franzoes…3%A9e.html
Also mit Kunststoff fugenlos verschweißt?
Tilo
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Tilo

 ·  #4
klar:
löten/schweißen/was verbinden
verschiedene Teile eines Edelsteinimitatkonglomerats
beim Soudee vielleicht typisch eine farbgebende Glasschicht zwischen 2 farblosen (synth.)Steinhälften, die für die Brillanz sorgen?
wird das Glas dazwischengeklebt?
oder vielleicht tatsächlich die Hälften heiß mit flüssigem Glas als farbgebenden Kleber zusammengefügt?
dann wärs verständlich
tatze-1
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tatze-1

 ·  #5
na, ins Französischwörterbuch bei leo.org bin ich auch gekommen. Hat für mich aber im Zusammenhang mit Edelsteinen keinen Sinn gemacht die Bedeutung "verschweißen". Auch im Edelsteinkundeunterricht ist mir das weder in der Lehre noch in der Meisterschule jemals über den Weg gelaufen.

Grad noch mal geguckt, auf beyars ist doch echt immer Verlaß:

http://www.beyars.com/edelstein-knigge/lexikon_467.html
steinfroilein
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steinfroilein

 ·  #6
Soudées wurden bis etwa Ende der 80er verarbeitet. Das bekannteste Soudée war in der Nachkriegszeit der Emerald Soudee. Die anderen Varietäten folgten jedoch relativ schnell in den 60er Jahren.

Wundert mich, daß die meisten bisher Soudée nicht kennen.

Mit einer Bergkristallkappe haben diese allerdings m.E. nichts zu tun.
Eine zeitlang dachte ich, Soudée wäre Doublette bzw. Triplette mit synthetisch Spinell, aber dann wundert mich die amethyst- und die saphirfarbe, welche ja aus dem Korund käme. Eine Glasschicht dazwischen kann es eigentlich auch nicht sein, denn unsere Franzosen machten früher nur grünes Glas und kein andersfarbiges.

Mir ging es eigentlich nicht um die Technik des Heißverklebens, sondern um die Materialzusammensetzung.

Werde wohl mal den einen oder anderen "auseinander" nehmen müssen, um Rückschlüsse ziehen zu können. Oder ich muß in unserem Hauptwerk in Frankreich rückfragen, ob da noch Mitarbeiter sind, die sich von früher her in der Materie noch auskennen, was ich allerdings bezweifle, da dort der Generationswechsel bereits stattgefunden hat.

Oder es fände sich hier im Laufe der Zeit noch Kenner aus damaligen Zeiten, die mit Soudées arbeiteten oder sich für diese spezielle Materie interessierten.😉

In der Zwischenzeit mach ich mal vom Lager Fotos, damit ihr Soudées auch mal in Natura anschauen könnt.
Tilo
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Tilo

 ·  #7
exakt von Seite wwäre interessant, denn da kann man die farbe der Teile einschätzen
ich kenne aus anno dunnemal die facettierten "Mixe", bestehend aus 1/4 Granat für die Härte und 3/4 Glas für die farbe
steinfroilein
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steinfroilein

 ·  #8
Sodele, nun weiß ich etwas mehr:

Soudées bestehen aus synthetisch (weiß) Spinell und die farbgebende Schicht ist Glaspulver, welches erhitzt wird, schmilzt und somit die Schichten zusammenhält.

Wenige Soudée wurden auch aus synthetisch Korund gemacht.

Soudée sind nicht geklebt wie Opaldoubletten und Opaltripletten. Opale halten keine so große Hitze aus wie syntetisch Spinell. Daher erfolgt bei den Soudée Doubletten und Soudée Tripletten die Glasschmelzanwendung (950-1000 Grad) auf synthetisch Spinell.

Die ersten Versuche gab es bereits in der Vorkriegszeit, die Hauptproduktion erfolgte jedoch erst in der Nachkriegszeit. Eigentlich, weil man den Smaragd imitieren wollte und der syn. Smaragd (Chatam, Lechleitner etc.) damals zu teuer war.

Nachdem die ersten Verkaufserfolge bei Emerald-Soudée (hpts. in den USA) zu verzeichnen waren, folgten Amethystsoudée, Citrinsoudée, Peridotsoudée und weitere.

Die Soudée-Verabeitung ist allerdings recht aufwändig und nicht die günstigste Imitation von Farbedelsteinen. Hauptabnehmer sind noch der amerikanische Markt und es gibt nur noch sehr wenige Produzenten in diesem Bereich.

Die Namensbezeichnung Soudée steht somit für synthetisch Spinell in Verbindung mit Doublette oder Triplette plus Glasschmelze. Die Glasfarbe ist der Vorname. Also Amethystsoudée = amethystfarbene Glasschmelze auf synthetisch weiß Spinell etc.

Unten mal die versprochenen Fotos, die Seitenansicht kommt dann mal nach, wenn ich wieder mehr Zeit zum Fotografieren habe. Dann mach ich Euch auch mal Fotos von syn. Kyocera-Opaltripletten. 😉
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Smaragdsoudée.JPG
Titel: Smaragdsoudée.JPG
Information: Smaragdsoudée = Emerald Soudée = syn. Spinell mit grünfarbener Glasschmelze
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Information: Saphirsoudée = syn. Spinell mit kaschmirsafirfarbener Glasschmelze
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Information: Peridotsoudée = syn. Spinell mit peridotfarbener Glasschmelze
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Information: Paraibaturmalinsoudée = synthetisch Spinell mit paraibafarbene Glasschmelze
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Information: Citrinsoudée = synthetisch Spinell mit citrinfarbener Glasschmelze (madeirafarben und palmerafarben)
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Information: Amethystsoudée = synthetisch Spinell mit amethystfarbener Glasschmelze
steinfroilein
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steinfroilein

 ·  #9
Zitat geschrieben von Tilo
exakt von Seite wäre interessant, denn da kann man die farbe der Teile einschätzen


Wenn ihr die untenstehenden Fotos genau betrachtet, dann seht ihr, daß die Rundiste dunkler ist und nach oben bzw. nach unten die Farbe "abgibt".


Ohne die 10-fach Lupe würde man gar nichts sehen .....
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Die-Schmiede
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Die-Schmiede

 ·  #10
Die Teile als Smaragdersatz gab es wohl früher häufiger, sind mir ein paar mal bei Reparaturen untergekommen. :motz:
Tilo
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Tilo

 ·  #11
man sieht es von der Seite weniger gut als gedacht
nun noch eine letzte Aufgabe ;-) :
tu son Ding mal in ein Klarsichtetui mit Speiseöl (notfalls Wasser, wenn Öl nicht greifbar) und fotografier von der Seite
da müßte man die farblosen Anteile viel deutlicher sehn
steinfroilein
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steinfroilein

 ·  #12
Mensch, Tilo, Du bist mir aber einer.....

Dauert a bißl, Testversuch wird nachgeliefert.

Meist ist die Rundiste bei den Soudée dicker, aber bei gefassten Steinen sieht man das halt nicht immer.

Ein geübtes Auge sieht allerdings den Farbübergang.
Wie auch beim syn. Korund Saphir, da kann ja nur die Außenhaut der Birne verwendet werden und vorallem bei großen Steinen sieht man dann weiß in blau übergehend.

Mir ist bei den Schmuckbewertungen manchmal aufgefallen, daß Soudées nicht in Betracht gezogen werden bzw. wurden. In Pforzheim, Idar-Oberstein, Schwäbisch Gmünd etc. wurden diese Steine sehr oft in Schmuck verarbeitet. Die kleinen gab es sogar schon ab 1,50mm facettiert. Wußtest Ihr das?

Ganz oben die Amethystsoudée, die wurden mit der Lupe fotografiert, weil sie nur 1,50 mm sind.
Da steht auf der Werkspackung sogar Amethystsoudee Dblt. drauf.
Deswegen kam ich auch auf die Idee, zu fragen...


Heinrich und Ulrich sind Soudées bestimmt noch ein Begriff. Patrik müßte die eigentlich auch kennen.
pezzottait
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pezzottait

 ·  #13
Ich möchte da noch zwei zur Diskussion stellen, die ich theoretisch in meiner Ausbildung zwar gehört habe aber nie wissentlich zu Gesicht bekommen habe.

"SMARYLL", angeblich eine Triplette bestehend aus Goshenit/grüner Farbschicht/Goshenit, wobei ich nicht weiß ob geklebt oder "geschweißt".
(Eigentlich ist es kein Schweißen sondern eher mit dem Löten vergleichbar.)

"LANNYTE-EMERALD", eine Triplette der "The Lannyte Company, Housten, Texas, ebenfalls Goshenit/grüner Farbschicht/Goshenit und angeblich erst seit ~1993 bekannt. Auch da weiß ich die Herstellungsmethode nicht.
steinfroilein
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steinfroilein

 ·  #14
Namentlich bekannt, aber nur was man eben "gelernt" hat.
Wüßte nicht, daß diese industriell in großen Mengen produziert wurden.
In diversen Büchern wird Lannyte-Emerald als Triplette genannt, auf der website Lannyte ist allerdings nur allgemein von Zuchtsmaragd die Rede. Man müßte bei Interesse dort mal direkt nachfragen.


Das Foto der synthetisch Kyocera-Opal-Triplette hatte ich vorhin vergessen.
Ich füg's mal bei....

War eine Serie Ringplatten für Manschettenknöpfe.

Der "Lerneffekt" ist vielleicht größer, wenn man gleich das passende Foto dazu liefert. 😉
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syn. Opal Kyocera Triplette (2).JPG
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 ·  #15
Wenn ein Smaragdsoudée rein gar nichts von einem Smaragd hat, ausser vielleicht der Farbe, warum darf dieser Schmuckstein (und die anderen oben angegebenen) dann deren Namen in der Bezeichnung führen?

Das erinnert mich mal wieder an die Muschelkern(perlen). Der Puder aus gemahlenen Muschelschalen wird in Schichten um einen Perlmuttkern geklebt und gefärbt und manche benutzen doch tatsächlich das Wort Tahiti oder Südsee im Angebot. Das Wort Perle dürfte hier gar keine Verwendung finden, das Wort Kugel wäre die richtige Bezeichnung dafür.

Eine Frage bleibt, wer kauft so etwas?
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