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Zuchtperlen - natürliche Schönheit

Schon seit unzähligen Zeiten schmücken sich Frauen mit Perlen und eine Vielzahl von Legenden und Mythen ranken sich um deren wundersame Entstehung. Damals waren Perlen eine unerschwingliche Kostbarkeit und es war lediglich den bedeutensten Menschen gegönnt Perlen zu tragen. Dass sich das nun geändert hat verdanken wir der Perlenzucht, die uns in die Lage versetzt schon zu relativ günstigen Preisen echte Zuchtperlen anzubieten...

Dabei stellt sich vielen Kunden jedoch immer wieder die Frage, was der Unterschied zwischen Zuchtperlen ist, welche ab 10,00 Euro angeboten werden und den wirklich teuren in Preislagen ab mehreren tausend Euro. Noch vor sechzig Jahren war, wenn man von echten Zuchtperlen sprach, die Akoyaperle gemeint, da dies die erste Art war, welche gezüchtet wurde. Die Süßwasserperlen, die natürlich ebenfalls in einer Auster gezüchtet werden hatten dabei oft eine sehr schlechte Qualität und wurden daher auch nicht als „echte“ Zuchtperlen gehandelt.

Auch zu dieser Zeit gab es ebenfalls schon die sehr seltenen Tahiti- und auch Südseezuchtperlen, welche hauptsächlich durch die enorme Größe, als auch durch die unglaubliche Farbenpracht und den schönen Lüster (Glanz), selbst heute noch Spitzenpreise erzielen. Die Perlenzucht hat inzwischen fast unglaubliche Fortschritte gemacht und so kam es, dass die damals so geächtete Süßwasserperle durch Zuchterfolge der Akoyaperle in nichts nachsteht und meiner Meinung nach die Akoyaperle an Qualität oftmals sogar überholt. Darauf hat sich nun auch der Handel eingestellt und daher werden nun Süßwasserperlen auch als echte Perlen gehandelt.

Was jedoch macht diese gigantische Preisspanne aus?

Hauptsächlich die Qualität. Hierfür muss man wissen nach welchen Kriterien Perlenqualitäten festgelegt werden. Als erstes unterscheidet man generell die Zucht. Genauso wie es bei Äpfeln Boskoop oder Jonagold gibt unterteilt man auch die Perlen in vier große Arten. Die bereits erwähnten Süßwasserperlen, die Akoyaperlen, Tahiti- und Südseeperlen. Süßwasserzüchtungen werden, wie bereits der Name verrät im Süßwasser gezüchtet, während alle anderen Arten Salzwasserzüchtungen sind. Die beiden Edelsten dabei sind die Tahiti und auch die Südseeperlen, die sich hauptsächlich in Ihrer Farbe unterscheiden.

Tahitiperlen sind meistens von silbergrau bis in ein tiefes Schwarz erhältlich (wobei Schwarz mit einem leicht irisierendem Grün als sehr selten gilt), wobei die Südseeperlen ein Farbspektrum von weiß bis gold oder rosé aufweisen. Klassisch bei Südseezuchtperlen ist dieses fast silberfarben schimmernde weiß.

Lassen Sie sich beim Kauf einer solchen Kette die Farbechtheit vom Händler schriftlich bestätigen!

Ein weiterer Faktor, der ganz wesentlich die Perlenqualität bestimmt ist der Lüster einer Perle. Das ist zugleich auch der am schwierigsten zu bestimmende Faktor. Unter dem Lüster versteht man den natürlichen Glanz einer Perle. Während schlechte Qualitäten oft matt und dadurch unansehnlich wirken ist eine Perle von hoher Qualität mit einem guten Lüster in der Lage das Spiegelbild halbwegs erkennbar zu zeigen.

Die Größe einer Perle gehört natürlich auch zu den entscheidenden Kriterien die den Preis rechtfertigen. Dabei sollte man jedoch beachten, dass jede Perlenart unterschiedliche Größen hervorbringt. So gelten beispielsweise Akoyaperlen, die über 8mm groß sind als selten, während es Südseeperlen mit knapp 21mm Durchmesser gibt.

Generell allerdings gilt, Lüster geht vor Größe!

Die Farbe ist bei Qualiätszüchtungen Naturfarbe und die Perlen weisen ein wirklich reichhaltiges Farbspektrum auf. Allerdings werden schlechte Qualitäten gerne nachgefärbt oder in sonstigen Arten behandelt. Bei der Form gilt generell die runde Perle als perfekt, doch existieren, gerade im Süßwasserbereich, tolle Sonderzüchtungen und daher sollte bei der Form auch der persönliche Geschmack eine Rolle spielen. Auch ausgeprägte Tropfenformen können den Preis beeinflussen.

Das fünfte Kriterium ist die Oberflächenbeschaffenheit. Zwar sind kleine Wachstumsmerkmale durchaus natürlich, doch ist eine makellose Oberfläche ideal. Manchmal machen jedoch gerade die kleinen Fehler die Perle erst interessant.

Mit diesem Wissen sind Sie in der Lage zumindest annährend die Qualität einer Perle einzuschätzen, doch haben meistens Fachleute ein geschulteres Auge diese Kriterien auch richtig einzuschätzen. Da sich die Zucht in den letzten Jahren deutlich verbessert hat, bleibt jede Perle für sich ein individuelles Stück das uns die Schönheit der Natur vor Augen führt. Leider werden Perlenzüchtungen durch anhaltende Wasserverschmutzung inzwischen wieder weniger.

Archivbeitrag 08.09.2011
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